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„Neue Welt“ für Neu-Isenburg

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Von: Holger Klemm

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Eine vorgefertigte und komplett ausgestattete Nasszelle wird per Kran auf die Etage gehoben, wo sie eingebaut wird. Vor dem Rohbau des Wohn- und Geschäftshauses in der Neuen Welt warten weitere Nasszellen.
Eine vorgefertigte und komplett ausgestattete Nasszelle wird per Kran auf die Etage gehoben, wo sie eingebaut wird. Vor dem Rohbau des Wohn- und Geschäftshauses in der Neuen Welt warten weitere Nasszellen. © postl

Es ist das ehrgeizigste Projekt in Sachen Stadtentwicklung in Neu-Isenburg. Vor knapp einem Jahr, am 28. Juli 2021, war der Spatenstich für die „Neue Welt“ (ehemals Stadtquartier Süd) auf dem ehemaligen Agfa-Gelände zwischen der Frankfurter, Schleussnerstraße und Hugenottenallee. Anlass genug für einen Besuch. Bürgermeister Gene Hagelstein ließ sich von Jens Hausmann, Geschäftsführer von Groß & Partner, über den Baufortschritt des dort entstehenden Wohn- und Geschäftshauses informieren. Und das dürfte ihn optimistisch stimmen.

Neu-Isenburg - Das an die 115 000 Quadratmeter große Areal wird von Groß & Partner und der Gewobau gemeinsam entwickelt. Dem jetzt entstehenden ersten Gebäude kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, liegt es direkt neben dem zentralen urbanen „Platz zur Neuen Welt“, der einmal mit seiner Aufenthaltsqualität zum Verweilen einladen soll.

Bis Anfang 2024 soll das erste Projekt von Groß & Partner in dem Quartier, das eine Fläche von insgesamt 14 500 Quadratmetern umfasst, fertig gestellt sein. Neben einem Edeka-Supermarkt mit Bäcker finden künftig in dem großen Wohn- und Geschäftshaus mit seinen fünf Obergeschossen auch ein Restaurant mit Außenterrasse, ein begrünter Dachgarten sowie 126 Mietwohnungen ihren Platz.

Aktuell ist immer wieder von langen Wartezeiten zu hören, um eine Firma oder einen Handwerker zu bekommen. „Das ist bei uns nicht der Fall“, beruhigt Hausmann. Groß & Partner sei breit aufgestellt und biete mit verschiedenen Tochterfirmen eine vollintegrierte Projektentwicklung. Auch seien auf der Baustelle regionale Unternehmen mit im Einsatz. „Wir sind sehr zufrieden mit den bisherigen Fortschritten, die Bauarbeiten laufen trotz des nicht einfachen Marktumfelds planmäßig“, führt der Geschäftsführer aus.

„Hier wird der Platz und dort das Restaurant entstehen“, weist er auf den Bereich. Zugleich macht Hausmann auf einen besonderen Beitrag zum effizienten Bauen aufmerksam. Verpackt stehen vor dem Rohbau die kompletten Nasszellen, die industriell vorgefertigt sind und eingebaut werden. Ein Kran transportiert gerade eine solche in die Etage des Rohbaus, die gerade an der Reihe ist. Die Nasszellen sind unterschiedlich groß. Nur wenige müssen aus statischen Gründen selbst gebaut werden.

Beim Betreten des Rohbaus wird im Erdgeschoss die Größe des Supermarktes mit seinen 1 800 Quadratmetern deutlich. „Natürlich werden noch einige Wände eingezogen. Dort drüben wird die Bäckerei ihren Platz finden“, erklärt Hausmann. Die Treppe hoch geht es in den ersten Stock durch eine der zukünftigen Wohnungen auf eine große Fläche, die nach Fertigstellung in einen Dachgarten verwandelt wird. Davor wird es für die einzelnen Mieter eigene Gärten geben.

Gegenüber dem Wohn- und Geschäftshaus liegt ebenfalls am zentralen Platz das historische Backsteingebäude der ehemaligen Branntweinmonopolverwaltung, wo bis voraussichtlich zum Winter 2024 die Kindertagesstätte „Margareta Müller“ für 136 Kinder entsteht. Die daneben liegende ehemalige Abfüllhalle wird von der Gewobau zur Markthalle umgebaut.

Bereits im Entstehen ist ebenfalls die Quartiersgarage mit mehr als 500 Stellplätzen, die zum Projekt von Groß & Partner gehören. Auch E-Ladestationen sind vorgesehen. Die wenig schmucke Betonfassade soll verkleidet werden.

Mit der Mobilitätsstation möchten die Planer auch den Bedarf für weitere Projekte in der Neuen Welt decken – beispielsweise für das südlich davon geplante Hotel – und die Verkehrsbewegungen im Quartier reduzieren.

In diesem Zusammenhang macht Hausmann darauf aufmerksam, dass mit der „Neuen Welt“ generell der Autoverkehr reduziert werden soll. Denn das Quartier verbindet durch seine Mischung aus Wohnungen und Bürogebäuden Leben und Arbeiten mit kurzen Wegen. „Mit der Haltestelle der Regionaltangente West an der Carl-Ulrich-Straße wird die Neue Welt zukünftig zudem optimal an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen“, ergänzt Bürgermeister Gene Hagelstein. Von Anfang an werde zudem Wert darauf gelegt, die Voraussetzungen für digitale Anwendungen im Sinne einer Smart City in den öffentlichen Flächen des Quartiers zu schaffen.

Hausmann: „Hier entstehen schon bald attraktive öffentliche Flächen und vielfältige Nutzungsangebote, die der gesamten Neu-Isenburger Innenstadt einen großen Mehrwert bieten.“ So ist es denkbar, auf dem zentralen Platz auch Feste stattfinden zu lassen. Testweise wurden schon einmal Buden des Weinfestes aufgebaut.

Von Holger Klemm

Ziel ist ein Ort zum Leben und Arbeiten: Jens Hausmann (rechts), Geschäftsführer des Projektentwicklers Groß & Partner, überreicht Bürgermeister Gene Hagelstein ein Bild vom zukünftigen Quartiersplatz.
Ziel ist ein Ort zum Leben und Arbeiten: Jens Hausmann (rechts), Geschäftsführer des Projektentwicklers Groß & Partner, überreicht Bürgermeister Gene Hagelstein ein Bild vom zukünftigen Quartiersplatz. © -

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