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Vieles in Neu-Isenburg trägt seine Handschrift

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Die Ehrenbezeichnung „Stadtältester“ darf Theo Wershoven nun führen: Die feierliche Übergabe der Urkunde im Theo-Wershoven-Saal gestalteten Bürgermeister Herbert Hunkel und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner; rechts Wershovens Enkel Luan. Ein Geschenk: ein „Isenburger Fuß“ – eine limitierte Nachbildung der Maßeinheit, mit der Landesherr Graf Philipp 1699 das Land für die hugenottische Ansiedlung Neu-Isenburg aufteilte.
Die Ehrenbezeichnung „Stadtältester“ darf Theo Wershoven nun führen: Die feierliche Übergabe der Urkunde im Theo-Wershoven-Saal gestalteten Bürgermeister Herbert Hunkel und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner; rechts Wershovens Enkel Luan. Ein Geschenk: ein „Isenburger Fuß“ – eine limitierte Nachbildung der Maßeinheit, mit der Landesherr Graf Philipp 1699 das Land für die hugenottische Ansiedlung Neu-Isenburg aufteilte. © postl

In seinen fast 25 Jahren als erster ehrenamtlicher Kultur- und Sportdezernent Neu-Isenburgs habe Theo Wershoven „besonders große Fußstapfen hinterlassen“, sagt Bürgermeister Herbert Hunkel. „Viele kulturelle und sportliche Häuser im Stadtgebiet tragen seine Handschrift“, viele Ideen habe der CDU-Mann umgesetzt und die Bereiche Kultur und Sport maßgeblich geprägt.

Neu-Isenburg - Theo Wershoven stritt im Parlament um Kunstrasenplätze und Skulpturenparks, um die Neugestaltung der Museen, eine Stadtteilbibliothek für Gravenbruch, die Nutzung des Alten Stadthauses an der Frankfurter Straße und um das Vermietungsgeschäft der Hugenottenhalle. Es liegt in der Natur der Sache, dass er sich dabei nicht immer beliebt machte – Sport und Unterhaltung gibt es schließlich preisgünstig im Fernsehen.

Bereits im Juni 2021, als Wershoven den Dezernentenposten nach einem Vierteljahrhundert abgab, hatte der Magistrat ihn überrascht: Um seinen so außergewöhnlichen Einsatz auf politischer Ebene für seine Mitmenschen zu würdigen, wurde der große Saal der Hugenottenhalle, in dem auch das Stadtparlament derzeit pandemiebedingt tagt, in „Theo-Wershoven-Saal“ umbenannt. Und ebendort folgt nun am Mittwochabend eine weitere, wegen der Pandemie mehrfach verschobene Würdigung Wershovens: Hunkel legt eigens seine Amtskette an, um Theo Wershoven den Ehrentitel „Stadtältester“ zu verleihen.

Der „politische Tausendsassa“ habe als Dezernent für Sport und Kultur „Spuren“ hinterlassen - aber auch wichtige Weichen für die Zukunft gesetzt. Wenngleich eines seiner großen Projekte, der Umbau der Hugenottenhalle und Stadtbibliothek, noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie er es sich gewünscht hatte, trieb Wershoven hierfür den Prozess soweit voran, dass man nun endlich weiß, was man will: nämlich einen „Dritten Ort“.

Seit 1977, also insgesamt über 44 Jahre, hat sich Wershoven ehrenamtlich in das gesellschaftliche Leben eingebracht. Als Stadtverordneter der CDU hatte er früh Freude daran, die entscheidenden Prozesse in seiner Stadt mit zu gestalten. Das fiel auch dem damaligen Bürgermeister und heutigen Landrat Oliver Quilling auf. Er bat Wershoven 1997, die neu geschaffene ehrenamtliche Stelle des Sport- und Kulturdezernenten zu übernehmen. Das blieb er fast 25 Jahre lang, erst im vergangenen Jahr gab er den Posten ab. Dabei bezeichnet er sich nicht als sonderlich sportlich: „Ich halte es wie Churchill: no sports“, habe Wershoven schon öfter gesagt, erzählt Hunkel schmunzelnd. „Doch auch im Bereich des Sports ist unsere Stadt – auch dank des Engagements von Theo Wershoven, bestens aufgestellt“, hebt der Rathauschef hervor.

Der so Gelobte selbst nimmt die Auszeichnung gerne an, sagt aber auch selbstkritisch, dass bei solchen Ehrungen gerne verschwiegen werde, was nicht gelungen sei – dabei richtet sich sein Blick vor allem gen Umbau der Hugenottenhalle und Stadtbibliothek. „Wichtig ist, dass man bald Entscheidungen trifft und sich nicht nur mit Diskussionen und Gutachten immer im Kreis dreht“, findet Wershoven

„Über 40 Jahre hatte ich Lust auf Politik“, betont er. „Ich habe zwar an der Realisierung vieler Projekte mitwirken können, doch dies alles ist nicht das Werk eines Einzelnen“, dankt er für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung durch Fachbereiche und Gremien.

Und fügt aus aktuellem Anlass einen großen Wunsch an: „Wir sind in einer verzwickten politischen Situation in unserer Stadt und ich hoffe, dass nicht aus Parteipolitik, sondern aus dem Herzen und zum Wohle unserer Stadt die anstehenden Entscheidungen getroffen werden“, so der neue Stadtälteste. Und was meint er dazu, dass es in der Huha noch kein Hinweisschild „Theo-Wershoven-Saal“ gibt? „Das wäre nach dem Umbau sowieso verschwunden!“ hov

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