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Wahlgewinner in Neu-Isenburg legt um 1 342 Stimmen zu

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Von: Holger Klemm

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Fairer Verlierer: Erster Stadtrat Stefan Schmitt (CDU) gratuliert dem Wahlsieger Gene Hagelstein (SPD). Mit auf dem Foto sind Bürgermeister Herbert Hunkel und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner.
Fairer Verlierer: Erster Stadtrat Stefan Schmitt (CDU) gratuliert dem Wahlsieger Gene Hagelstein (SPD). Mit auf dem Foto sind Bürgermeister Herbert Hunkel und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner. © postl

Der 10. Oktober 2021 stellt eine Zäsur im politischen Neu-Isenburg dar, so viel lässt sich jetzt schon sagen. Erstmals seit dem Jahr 1978 wird mit Gene Hagelstein – wenn auch mit einem knappen Vorsprung von 45 Stimmen – wieder ein SPD-Mitglied den Chefsessel im Rathaus der Hugenottenstadt einnehmen.

Neu-Isenburg - Damit war im März nach den Kommunalwahlen nicht zu rechnen, als die SPD um 5,2 Prozent auf 18,3 Prozent abstürzte und hinter CDU (32,5 Prozent) und Grünen (24,4) nur noch auf Platz drei lag. Und bis zum Sonntag galt der CDU-Kandidat, Erster Stadtrat Stefan Schmitt, der noch im ersten Wahlgang mit 39,1 Prozent deutlich vor Hagelstein (20,7) gelegen hatte, als Favorit. Das zeigte sich auch an den prominenten Gästen beim CDU-Wahltreff beim TC Rot-Weiß am Sonntagabend. Dort waren unter anderem Landtagsvizepräsident Frank Lortz (CDU), CDU-Landtagsabgeordneter Hartmut Honka, der wiedergewählte Landrat Oliver Quilling (CDU) sowie die Bürgermeister aus Dreieich und Langen, Martin Burlon und Jan Werner, vertreten. Doch statt Schmitt zu gratulieren, galt es, den Verlierer zu trösten. Dieser hatte am Wahlabend von einer „bitteren Niederlage“ und davon gesprochen, dass ihm im Vergleich zum ersten Wahlgang rund 2 000 Stimmen fehlten. Am 26. September war er auf 6292 Stimmen gekommen, jetzt waren es nur noch 4617. Dabei hatte sich die FWG erneut für ihn ausgesprochen und auch vom weiteren Koalitionspartner Grünen wären zusätzliche Stimmen zu erwarten gewesen. Hagelstein verbesserte dagegen sein Ergebnis gegenüber der ersten Runde um 1342 Stimmen von 3320 auf 4662. In Prozent waren dies 50,2.

Der Absturz bei der Wahlbeteiligung von 59,1 auf nur noch 34,1 Prozent hat Schmitt demnach erheblich geschadet. Von den 27 654 Wahlberechtigten gaben am Sonntag nur noch 9 426 ihre Stimme ab. Im ersten Wahlgang, als die Bundestagswahl für einen größeren Zuspruch sorgen, waren es noch 16382. In einzelnen Bezirken waren nur wenige Stimmzettel auszuzählen – wie in der Freizeitvilla, wo es nur 106 waren, oder in der Brüder-Grimm-Schule (108) mit 115. Mehr hatten die Briefwahlvorstände zu tun, wenngleich bei weitem nicht so viel wie vor zwei Wochen. Es lässt sich spekulieren, ob die Turbulenzen der Union auf Bundesebene nach der Bundestagswahl eine große Rolle spielten.

Bemerkenswert ist aber, dass Quilling, der ehemalige Neu-Isenburger Bürgermeister, bei der parallelen Landratsstichwahl wesentlich besser abschnitt als der CDU-Bürgermeisterkandidat. Er bekam 6616 Stimmen: Fast 2000 Neu-Isenburgerinnen und Neu-Isenburger haben sich also für einen CDU-Landrat und gleichzeitig für einen SPD-Bürgermeister entschieden. Dies spricht für die weiter hohe Popularität von Quilling in seiner Heimatstadt.

Das beste Ergebnis in einem Wahlbezirk hatte Hagelstein übrigens in der Brüder-Grimm-Schule (110) mit 71,6 Prozent. Schmitt schnitt im Bürgerhaus Zeppelinheim mit 62,4 am besten ab. hok

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