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Auto-Kult-Kino in Gravenbruch: Wenn schicke Karossen die Hauptrolle spielen

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Von: Barbara Hoven

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Einen Film im ältesten Autokino Deutschlands sehen, seinen Young- oder Oldtimer dort parken und zeigen, Gleichgesinnte treffen – diese Möglichkeiten bietet seit 2011 alljährlich die Reihe Auto-Kult-Kino. Das Bild entstand 2018, da lief „Manta, Manta“ aus dem Jahr 1991.
Einen Film im ältesten Autokino Deutschlands sehen, seinen Young- oder Oldtimer dort parken und zeigen, Gleichgesinnte treffen – diese Möglichkeiten bietet seit 2011 alljährlich die Reihe Auto-Kult-Kino. Das Bild entstand 2018, da lief „Manta, Manta“ aus dem Jahr 1991. © -privat

Das Auto-Kult-Kino lockt seit vielen Jahren Oldtimerfans ins Autokino Gravenbruch. Und auch für den nächsten Termin ist die Nachfrage groß.

Neu-Isenburg – Der Hype um das Auto im Film begann wohl 1968, als Steve McQueen in seiner Rolle des Lieutenant Frank Bullitt in San Francisco auf Streife fuhr. Dabei bediente sich der knallharte Cop eines Ford Mustang Fastbacks, der sich auf der Leinwand in einer gewaltigen Verfolgungsjagd mit einem Dodge Charger maß – unvergesslich für Filmfans und Autofans.

Logisch, dass „Bullit“ auch beim Auto-Kult-Kino im Autokino in Gravenbruch schon auf dem Spielplan stand. 2012 war das, im zweiten Jahr der Reihe, zu deren Start 2011 „Denn Sie wissen nicht, was sie tun“ mit James Dean von 1955 gezeigt wurde.

Auto-Kult-Kino in Gravenbruch: Liebhaber klassischer Automobile

Doch zurück zum Mustang Fastback. Das ist auch das Auto, das Thomas Kypta spontan nennt, wenn man ihn fragt, was für ihn das coolste Filmauto aller Zeiten ist. Der Chef der Offenbacher Werbeagentur „Etage 3 design+digital“ ist Liebhaber klassischer Karossen. Früher war er Mitglied im Main-Oldtimer-Club in Frankfurt, der irgendwann einschlief. „Aus dieser Hülle haben wir dann damals das Auto-Kult-Kino rausgerettet“, erzählt der Wahl-Hesse mit fränkischem Akzent.

Die Organisatoren hinter dem Veranstaltungsformat sind alle Fahrer klassischer Automobile: Daniela Doch als Ideengeberin, Jörg Hermann, engagiert im Klassikbereich der Mercedes-Benz IG, und Kypta selbst, der sich um die Website und die Pressearbeit kümmert. Dazu kommt Heiko Desch, Leiter des Autokinos Gravenbruch, als Gastgeber, und sein Team – sie sind für die Filmbeschaffung und technische Umsetzung vor Ort zuständig.

Gleichgesinnte treffen im Auto-Kult-Kino in Gravenbruch

Wie sie die Filmauswahl treffen? „Wir suchen uns ältere Filme aus, in denen Autos eine wichtige Rolle spielen, die Kultcharakter haben und die wir gerne einmal wieder im Autokino sehen möchten.“ Das gelang sogar im Coronajahr 2020, als „The Italian Job“ von 1969 in deutscher Synchronisation zu sehen war, bei dem drei Mini Cooper als Auto-Hauptdarsteller fungieren.

Einen Kultfilm im ältesten Autokino Deutschlands sehen, seinen Young- oder Oldtimer dort parken, Gleichgesinnte treffen und Spaß haben – diese Möglichkeit bietet das Team auch 2023 wieder, die Reihe geht inzwischen ins 13. Veranstaltungsjahr. Doch diesmal gibt’s eine Besonderheit: Das Auto-Kult-Kino wird am Samstag, 1. April, die Oldtimersaison einläuten, allerdings nicht mit einem historischen Filmklassiker. Sondern gezeigt wird der brandneue Streifen „Manta Manta – Zwoter Teil“ mit Til Schweiger. „Dieser zukünftige Filmklassiker dreht sich rund ums automobile Kulturgut und so rasen etliche Oldtimer und Youngtimer durch den Film – das perfekte Sujet für das Auto-Kult-Kino“, finden Kypta und seine Mitstreiter. Und die klassischen Autos spielen auch vor der Leinwand die Hauptrolle – beim drei Stunden vorher startenden Oldtimer- und Youngtimertreff.

Eine Offerte, die offenbar ankommt: „Mehr als 500 Tickets sind schon jetzt verkauft, mittlerweile steht daher der Entschluss, beide Leinwände am 1. April zu bespielen“, erzählt Kypta. Dadurch seien noch Tickets zu haben, obwohl ein Kino schon ausverkauft sei.

Und auch den Termin für die nächste reguläre Veranstaltung im Spätsommer können Fans bereits notieren: Am 19. August zeigt das Auto-Kult-Kino Ridley Scotts Roadmovie „Thelma & Louise“, das 1991 mit starken Frauenrollen einen neuen Maßstab setzte. Automobiler Star ist dabei ein Ford Thunderbird.

Autokino Gravenbruch: Treffen der Young- und Oldtimer auf dem Kino-Gelände

Ebenfalls gut 30 Jahre ist es jetzt her, dass die Actionkomödie „Manta, Manta“ in die Kinos kam, die vor fünf Jahren ebenfalls schon auf dem Gravenbrucher Spielplan zu finden war. „In ‘Manta, Manta 2’ geht die Geschichte nach 30 Jahren endlich weiter. Wie lange haben wir darauf gewartet“, schreibt das Orga-Team der Filmreihe. Sie freuen sich auf ein Wiedersehen mit Til Schweiger als Bertie, Ruhrpott-Macho und überzeugter Manta-Fahrer mit chronischer Bleifußpotenz.

Thomas Kypta vor seinem BMW 3.0 CS aus der E9-Baureihe, Baujahr 1974. Am 1. April kommt er aber mit einem Jaguar E-Type Cabrio oder einem Ro 80 ins Autokino.
Thomas Kypta vor seinem BMW 3.0 CS aus der E9-Baureihe, Baujahr 1974. Am 1. April kommt er aber mit einem Jaguar E-Type Cabrio oder einem Ro 80 ins Autokino. © -privat

Die Story: Berties Traum von großer Rennfahrerkarriere ist geplatzt, mittlerweile betreibt er eine Kartbahn mit Autowerkstatt. So richtig läuft diese nicht, er kommt in finanzielle Schieflage und auf eine vermeintlich grandiose Idee: Um der drohenden Zwangsversteigerung zu entgehen, möchte Berti die satte Siegerprämie bei einem 90er Jahre-Rennen am Bilster Berg abräumen. Soweit der Plan. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um den angejahrten Manta wieder in Fahrt zu bringen. Berti muss sich neben Geschäft und Manta um seine Familie kümmern und hier insbesondere seinen Vaterpflichten nachkommen. Natürlich geht das nicht ohne Pannen ...

Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 1. April, ab 17.30 Uhr mit einem Treffen der Young- und Oldtimer auf dem Kino-Gelände. Die Auto-Hauptdarsteller des Films sind Opel Manta der Serie 2, für sie ist die erste Reihe reserviert. Filmbeginn ist 20.30 Uhr. Tickets kosten elf Euro, der Vorverkauf läuft über die Website (autokinogravenbruch.de). (Barbara Hoven)

Die Summer Classics-Serie des Autokinos Gravenbruch im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg. Gezeigt wurde unter anderem der Klassiker der „Dirty Dancing“. „Ich habe eine Wassermelone getragen!“ Bei den legendären Worten von „Baby“ ging ein Kichern durch die Autoreihen in der Dunkelheit. Für diesen Satz waren die 280 Besucher ins Autokino gekommen. Natürlich auch wegen der wunderschönen Liebesgeschichte, der mitreißenden Musik, dem Abtreibungsdrama, den Hebefiguren im Wasser, dem Flair der 1960er Jahre und dem „Mein Baby gehört zu mir“-Finale mit Happy End.

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