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Wichtiger Lückenschluss für Neu-Isenburger Radverkehr

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Von: Holger Klemm

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In einer Fahrradstraße gelten besondere Regeln, die noch mehr ins Bewusstsein gebracht werden müssen.
In einer Fahrradstraße gelten besondere Regeln, die noch mehr ins Bewusstsein gebracht werden müssen. © -

Die erste Fahrradstraße in der Stadt Neu-Isenburg wurde im Jahr 2020 Am Trieb auf Probe eingerichtet. Und sie wird auch weiterhin erhalten bleiben. Dies haben die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Allerdings gibt es trotz insgesamt positiver Erfahrungen noch Verbesserungsbedarf.

Der Testbetrieb der Fahrradstraße wurde von umfangreichen Verkehrserhebungen und -beobachtungen der Studentinnen und Studenten der Hochschule Darmstadt im Frühjahr und im Herbst des vergangenen Jahres begleitet. Verpixelte Kameras und Seitenradare erfassten die Verkehrsmenge und Geschwindigkeiten. Es wurden die Nutzerinnen und Nutzer sowie die Nachbarschaft befragt. Der 60-seitige Abschlussbericht, der nun vorgelegt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Fahrradstraße insgesamt bewährt hat. Die Mehrheit aller Befragten äußerte sich demnach positiv.

Mehr als 300 Radlerinnen und Radler nutzten im vergangenen Jahr täglich die Straße – trotz des eingeschränkten Verkehrs während der Corona-Pandemie. Durch die verbesserten Sichtfelder und die Rotmarkierung am Zugang zum Einsteinpark habe sich die Verkehrssicherheit erheblich verbessert.

Der Bericht kommt aber auch zu dem Ergebnis, dass noch wesentlich mehr Aufklärungsarbeit erforderlich ist, um die besonderen Regeln zu vermitteln, die auf einer Fahrradstraße gelten. So werde nach subjektiver Einschätzung häufig noch zu schnell gefahren. Um den erhöhten Geschwindigkeiten entgegenzuwirken und die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h auf einer Fahrradstraße verstärkt ins Bewusstsein zu rufen, ist nach Meinung der Verfasser des Berichts eine radarbasierte Geschwindigkeitsanzeige sinnvoll. Diese zeigt an, wenn die Autos zu schnell fahren, indem die erfasste Geschwindigkeit rot angezeigt wird oder ein trauriger Smiley aufleuchtet. „Erfahrungen belegen die Wirkung“, heißt es in dem Bericht. Eine weitere Möglichkeit, für die Regeln einer Fahrradstraße zu sensibilisieren, sei außerdem eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.

Zu den Vorgaben gehört neben Tempo 30, dass Radfahrerinnen und -fahrer auf der Straße Vorrang haben. Sie dürfen auch beide Richtungen befahren und nebeneinander unterwegs sein.

Außerdem wurde in dem Bericht festgestellt, dass der Bereich des nur aufmarkierten Gehwegs im nördlichen Teil der Straße Am Trieb sowie an der Einmündung zur Ernst-Reuter-Straße optimiert werden kann. Da werden nach Angaben der Stadtverwaltung zur Zeit Alternativen geprüft. Insgesamt könne aber eine gute Entwicklung bezüglich des Radverkehrs festgestellt werden.

„Die Fahrradstraße Am Trieb ist ein wichtiger Lückenschluss in dem Radverkehrsnetz der Stadt“, erklärt Bürgermeister Gene Hagelstein. Und Yvonne Lammersdorf, städtische Beauftragte für die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes, ergänzt: „Von der Fahrradstraße profitieren alle gleichermaßen, der Rad- und auch der Fußverkehr sind sicherer geworden. Viele Anwohnerinnen und Anwohner haben sich entsprechend positiv geäußert.“  hok

Der Kreuzungsbereich der Fahrradstraße in Höhe der Kita Birkengewann ist besonders markiert. Allerdings sind einige Autos noch zu schnell unterwegs.
Der Kreuzungsbereich der Fahrradstraße in Höhe der Kita Birkengewann ist besonders markiert. Allerdings sind einige Autos noch zu schnell unterwegs. © postl

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