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Willy-Brandt-Medaille für Herbert Becker

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Hohe SPD-Ehrung für Herbert Becker: Mit der Willy-Brandt-Medaille wurde der einstige Bürgermeister von Zeppelinheim am Samstag ausgezeichnet. Es gratulierten (von rechts) Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein, der Generalsekretär der hessischen SPD, Christoph Degen, und (ganz links) Ortsvereinsvorsitzender Florian Obst.
Hohe SPD-Ehrung für Herbert Becker: Mit der Willy-Brandt-Medaille wurde der einstige Bürgermeister von Zeppelinheim am Samstag ausgezeichnet. Es gratulierten (von rechts) Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein, der Generalsekretär der hessischen SPD, Christoph Degen, und (ganz links) Ortsvereinsvorsitzender Florian Obst. © postl

Normalerweise ehrt der SPD-Ortsverein Neu-Isenburg seine treuen Mitglieder bei einer Jahresabschlussfeier. Doch nach den Zeiten mit pandemiebedingten Beschränkungen nutzte man nun die erste Gelegenheit, um Versäumtes nachzuholen. Das Freigelände der Gaststätte an der Rollschuhbahn wäre für eine Veranstaltung an der Monatsgrenze zum Mai eigentlich ideal gewesen, doch leider waren die Temperaturen am Samstag winterlich. Dennoch kamen recht viele der zu ehrenden Mitglieder.

Neu-Isenburg - Unter den Gästen freilich auch der neue Bürgermeister Gene Hagelstein (SPD), der Generalsekretär der hessischen SPD, Christoph Degen, der Sozialdezernent des Kreises Offenbach, Carsten Müller, sowie der SPD-Unterbezirksvorsitzende Halil Öztas. Besonders willkommen geheißen wurde auch Lotte Sievers, die mit 97 Jahren älteste Genossin des Ortsvereins. Die fröstelnden Sängerinnen und Sänger der Melodia Boys & Girls sorgten dennoch für eine fröhlich-erwärmende musikalische Unterhaltung.

Nach den turbulenten politischen Ereignissen der letzten Monate geriet die Ehrung der Jubilare zunächst etwas in den Hintergrund. „Ich erinnere mich noch sehr gut, wie wir am 10. Oktober hier versammelt waren und mit Spannung die Auszählung der Stichwahl der Bürgermeisterwahl verfolgt haben“, erinnerte Florian Obst an einen denkwürdigen Abend für die Isenburger SPD. „Das war so überraschend, dass der neu gewählte Bürgermeister nicht pünktlich bei uns war“, so der SPD-Ortsvereinsvorsitzende. Umso größer dann der Jubel der Genossen, als die 40-Stimmenmehrheit für Gene Hagelstein amtlich war. „Die regierende Koalition sah schon alle hauptamtlichen Posten im sechsten Stock des Rathauses aus ihren Reihen besetzt, doch es kam anders“, freute sich Obst. „Ich begrüße auch den neuen ehrenamtlichen Sportdezernenten, der ebenfalls aus unseren Reihen kommt – es ist Christian Beck“, verkündete Obst eine Neuigkeit aus dem Rathaus. Yvonne Lammersdorf bleibe Fahrradbeauftragte.

„Wer Angst hat, einen Wähler zu verlieren, wird keinen einzigen gewinnen“, gab Obst ein Zitat der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken dem neuen Bürgermeister für sein Handeln mit auf den Weg. Der Ortsvereinsvorsitzende verwies auf die aktuelle politische Weltlage, die alles andere als positiv gestimmt sei. „Wir müssen in Sachen Ostpolitik umdenken und diese neu ausrichten“, betonte Obst mit Blick auf die Auswirkungen, die bis tief in die westliche Gesellschaft reichten.

Die neue Gemeinschaftsunterkunft für die Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine werde wohl erst Mitte Mai vertraglich in trockenen Tüchern sein. „Die Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, müssen in Kitas und Schulen integriert werden, wir müssen wirklich die Ärmel hochkrempeln“, betonte Obst. „In der Betreuung von Kindern und Jugendlichen wurde vieles versäumt, wir brauchen neuen Elan in der Verwaltung“, so Obst weiter. Besonderen Handlungsbedarf sieht er bei den Jugendeinrichtungen in der Hugenottenstadt, die gebäudetechnisch veraltet seien und dringend einer Neuausrichtung bedürften.

Gene Hagelstein will die in ihn gesetzten Erwartungen gezielt angehen, was er mit der Verteilung der Dezernate bereits belegt habe. „Ich habe die Aufgaben so verteilt, dass alle im Parlament vertreten Fraktionen – außer jene ganz rechts – mit Aufgaben betraut sind“, so Hagelstein. Detailliert über die künftige Verteilung der Zuständigkeiten im Rathaus informieren will die Stadt bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Bei den Ehrungen der Jubilare (siehe Infobox) stand Herbert Becker mit seinen 65 Jahren treuer SPD-Mitgliedschaft an der Spitze. Der einstige Bürgermeister von Zeppelinheim und Erster Stadtrat von Neu-Isenburg sieht mit Bürgermeister Hagelstein eine gute Chance für eine Neuausrichtung der Politik in Neu-Isenburg. „Aber ich mache mich jetzt erst mal auf den Weg nach Burgos, um dort die letzten 300 Kilometer des Jakobsweges zu wandern“, so der rüstige Zeppelinheimer.

Becker erhielt neben der Ehrung für die langjährige Parteizugehörigkeit eine besondere: Mit der Gedenkmedaille-Willy-Brandt ehrt die SPD ihn für sein außergewöhnliches Engagement – sowohl innerhalb der Partei, als auch gesellschaftlich. „Neben seinen hauptamtlichen Ämtern war Herbert unter anderem als Vorsitzender der Fluglärmkommission, als Vorsitzender der SPD Neu-Isenburg und als Aufsichtsratsvorsitzender von Eintracht Frankfurt engagiert. In zig Wahlkämpfen hat er für die Ziele der SPD geworben, zuletzt hat er sich mit vielen anderen Mitbürgern gegen die Einführung des zweiten Stadtrates eingesetzt“, so Obst. „Besonders eingesetzt hat er sich die letzten Jahre für die Unterstützung der Caritas in Rumänien. Er sammelte Kinderkleidung und mehr für eine Kinderklinik mit Waisenhaus und ein Pflegeheim.“ Für all dies gebühre Becker großer Dank.  lfp

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