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Zweitniedrigster Wert bei Kriminalfällen in Neu-Isenburg

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Von: Holger Klemm

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Die 2032 Kriminalitätsfälle in Neu-Isenburg im vergangenen Jahr stellen den zweitniedrigsten Wert dar. Vor zehn Jahren, im Jahr 2012, sah das noch ganz anders aus.
Die 2032 Kriminalitätsfälle in Neu-Isenburg im vergangenen Jahr stellen den zweitniedrigsten Wert dar. Vor zehn Jahren, im Jahr 2012, sah das noch ganz anders aus. © -Polizei

Keine gravierenden Änderungen zeigt die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr in Neu-Isenburg. Die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Straftaten ist annähernd gleich geblieben und beträgt 2 032. Das ist ein Anstieg um acht Delikte zum Vorjahr und der zweitniedrigste Wert. Henry Faltin, Dienststellenleiter in Neu-Isenburg, hebt außerdem hervor, dass die Aufklärungsquote mit 64,5 Prozent auf den bislang höchsten registrierten Wert gestiegen ist.

Neu-Isenburg - Hinzu kommt für den Polizeihauptkommissar, dass im Langzeitvergleich ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen in der Hugenottenstadt festzustellen ist. So gab es im Jahr 2001 noch 3277, 2011 2401 Fälle. Die Aufklärungsquote in diesem Zeitraum kletterte von 39 über 53,3 auf nun 64,5 Prozent.

Der Dienststellenleiter hat die 2 032 Straftaten des vergangenen Jahres in Neu-Isenburg nach Deliktgruppen aufgegliedert. So hat es 334 Diebstähle ohne erschwerende (Vorjahr: 332) und 264 unter erschwerenden Umständen (2020: 323) gegeben. Dazu zählen 43 (49) Wohnungseinbrüche und 16 (31) Einbrüche in Geschäfte. Einen Anstieg von 435 auf 484 gab es bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten, unter anderem im Internet. Die Statistik weist auch 172 (185) Fälle von Sachbeschädigung und einen deutlichen Anstieg von 258 auf 319 bei den Rauschgiftdelikten aus. Bei Körperverletzungen gab es 150 (163) Fälle und bei den Gewaltdelikten 65 (59). Der Rest teilt sich auf sonstige Delikte auf.

Im Jahr 2021 gab es zwölf Fälle im Bereich des Straßenraubs und somit drei mehr als im Vorjahr. Es gab keinen Handtaschenraub, dafür aber fünf sonstige Raubdelikte in der Öffentlichkeit. Die sieben anderen Raubtaten ereigneten sich dagegen nicht im öffentlichen Raum. Faltin sieht bei näherer Betrachtung keine Auffälligkeiten bei den Tatzeiten und den -örtlichkeiten in der Stadt.

Die gefährliche Körperverletzung in der Öffentlichkeit ist auf 28 Fälle im Vergleich zu 21 im Vorjahr gestiegen. Die Aufklärungsquote beträgt in diesem Bereich 89,3 Prozent. „In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Beziehungstaten“, berichtet Faltin. Auch da sieht er keine spezielle, „besonders gefährliche“ Tatörtlichkeit in der Hugenottenstadt.

Der Dienststellenleiter hebt hervor, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche von 49 auf 43 gesunken ist, so wenig wie noch nie. Die Aufklärungsquote konnte binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt werden und liegt jetzt bei 26,7 gegenüber 12,2 Prozent. Immer wieder weist die Polizei auf die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen hin und diese scheinen zu fruchten. Über Möglichkeiten zum Schutz der eigenen Wohnungen informiert der Polizeiladen in Offenbach, der unter Tel. 069 80982424 zu erreichen ist.

Ein differenziertes Bild ergibt sich laut Faltin bei den Eigentumsdelikten rund um das Auto. Während die Diebstähle aus Kraftfahrzeugen (beispielsweise Aufbruch und Diebstahl des Bordcomputers) von 47 auf aktuell 38 Delikte sank, stieg der Diebstahl an Autos wie das Abmontieren von Spiegeln, Stoßstangen, Zierleisten und anderes von 43 auf 52 Fälle. Komplett gestohlen wurden 13 Kraftfahrzeuge und damit eins mehr als Vorjahr. Dagegen musste die Polizei eine zunehmende Zahl an Fahrraddiebstählen verzeichnen – und zwar um immerhin 19 auf nun 105. „Die Aufklärungsquote ist mit 4,8 Prozent zwar gestiegen, aber wie in diesem Bereich üblich noch immer sehr gering, da es selten Ermittlungsansätze gibt“, räumt Faltin ein. Präventionsmaßnahmen sollten da verstärkt werden. Dazu zählen auch Codierungsaktionen (siehe Infokasten).

Deutlich zurückgegangen ist der Taschendiebstahl von 32 auf 19 Fälle. Zudem gab es 219 Sachbeschädigungen (Vorjahr 185). Bei 112 (113) dieser Taten wurde ein Kraftfahrzeug beschädigt.

Den deutlichen Anstieg um 61 auf 319 Fälle bei den Rauschgiftdelikten und die beachtliche Aufklärungsquote von 96,6 Prozent führt Faltin auf starke Kontrollen in der Stadt zurück, auch als „Beifang“ zu Pandemiekontrollen. „Hierdurch und insbesondere durch die Häufung der Vermögensdelikte (zumeist über das Internet) stieg auch die Gesamtzahl der Straftaten über die Tiefstmarke aus dem Vorjahr“, führt er aus. Ansonsten zeigt sich die Isenburger Kriminalstatistik zum Vorjahr nur unwesentlich verändert.

Von Holger Klemm

Diebe abschrecken

Die Kriminalstatistik hat einen unerfreulichen Trend bestätigt: Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist gestiegen. Dagegen hilft in allererster Linie natürlich ein stabiles Schloss. Unattraktiv für Langfinger werden Drahtesel, wenn ein Code im Rahmen eingefräst ist. Das übernimmt ein weiteres Mal der ADFC Neu-Isenburg bei einer Codieraktion am Sonntag, 8. Mai, zum Auftakt des diesjährigen Stadtradelns. Zwischen 10 und 14 Uhr codieren die Spezialisten am Rathaus (Hugenottenallee 53) wieder Räder. Eine Anmeldung ist erforderlich. Einen festen Termin können

Interessierte ab Montag, 25. April, unter Tel. 06102 2838751 vereinbaren. Personalausweis und Kaufbeleg sind Pflicht. Eine Codierung kostet zehn, bei aufwendigen Rahmen 15 Euro. ADFC-Mitglieder zahlen die Hälfte. hov

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