1. Startseite
  2. Region
  3. Obertshausen

Emma-und-Wilhelm-Spahn-Stiftung nimmt Arbeit in Obertshausen auf

Erstellt:

Von: Theresa Ricke

Kommentare

Fanfaren und Overtüren wie aus dem 17. Jahrhundert bringt die Emma und Wilhelm Spahn-Stiftung beim Trompetenspektakel am 5. August nach Obertshausen.
Fanfaren und Overtüren wie aus dem 17. Jahrhundert bringt die Emma und Wilhelm Spahn-Stiftung beim Trompetenspektakel am 5. August nach Obertshausen. © P

Fast zehn Jahre nach der Gründung der Emma und Wilhelm Spahn Stiftung stellt sie sich nun der Öffentlichkeit vor. Zunächst fördern sie die Kultur in Obertshausen.

Obertshausen – 2013 hat Emma Spahn eine gemeinnützige Stiftung gegründet, um Bedürftigen besonders im Alter zu helfen. Als die geborene Obertshausenerin 2015 mit fast 100 Jahren gestorben ist, hat sie die Stiftung zur Erbin von drei Grundstücken mit Mietwohnungen in Frankfurt, Kelkheim und Dietzenbach erklärt. Mit den Mieteinnahmen – ein sechsstelliger Betrag – soll die Stiftungsarbeit soll fortsetzen werden und auch ihre Nähe zur Kirche soll erhalten bleiben, will es ihr Testament.

Vor ihrem Ableben wohnten Emma Spahn und ihr Mann Wilhelm in der Gutenbergstraße und leiteten die Firma Spahn, die Lederwaren produzierte. Zu Lebzeiten spendeten beide mehrmals Gelder für soziale Zwecke. Die Stiftung soll dies über ihren Tod hinaus fortsetzen. Doch wegen eines Rechtsstreits um die Gültigkeit des Testaments mit Verwandten von Emma Spahn, konnte die Stiftung bisher kaum aktiv werden. Doch nun ist klar, dass die Stiftung die Gelder beziehen und nutzen darf.

Trompetenspektakel in Obertshausen ein „Highlight“

Die ersten Veranstaltungen, die nun von der Emma und Wilhelm Spahn-Stiftung unterstützt werden, sind Konzerte. „Wir wollen den Menschen nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder Kultur bieten“, sagt Thomas Picard. Emma Spahn ist die Cousine seines Vaters gewesen. Picard ist von Emma Spahn gefragt worden, ob er bei der Stiftung mitwirken möchte und ist nun Teil des dreiköpfigen Vorstands.

Beteiligt ist die Stiftung auch an „dem Highlight“ für die Obertshausener Kulturszene, wie es Picard ausdrückt. Am 5. August findet in St. Pius das „Trompetenspektakel“ statt (wir berichteten). Über den Organisten Michael Riedel hat die Stiftung Kontakt zu den Musikern aufgenommen. Auf historischen Trompeten werden diese Fanfaren und Overtüren spielen, wie sie im 17. Jahrhundert bereits erklangen. Die Stiftung bezahlt die Gagen der Musiker. „Uns ist es wichtig jungen Musikern nach der Pandemie unter die Arme zu greifen“, betont Picard.

Stiftung aus Obertshausen will sich breiter aufstellen

Hubert Gerhards, ebenfalls Mitglied des Stiftungsvorstands, hofft auf eine erfolgreiche Veranstaltung: „Wir wollen die Stiftung breiter aufstellen, um neben der Hilfe von Bedürftigen auch immer wieder sozial-kulturelle Veranstaltungen unterstützen zu können.“ Für den Februar nächsten Jahres ist, sofern das Konzert im August und ein weiteres mit Trompete und Orgel am 28. Oktober Anklang finden, schon die nächste Veranstaltung geplant.

Daneben sucht die Stiftung nach einem Projekt, das sie längerfristig unterstützen kann. „Die Arbeit mit demenzkranken Menschen ist eine Sache, die wir gerne fördern würden“, sagt Gerhards. „Das wäre im Sinne von Emma Spahn“, ergänzt Picard. Doch da befindet sich die Suche noch ganz am Anfang. Zunächst muss ein Träger – möglich ist etwa die Diakonie – gefunden werden, mit dem man sich über mögliche Projekte austauscht. Auch über Hilfe in einem Hospiz hat sich die Stiftung beraten lassen, aber in diesem Bereich „besteht in Kreis und Stadt Offenbach bereits ein Überangebot an Unterstützung“, berichtet Picard.

Auch im Internet möchte die Stiftung in Zukunft präsenter werden. „Es soll eine Homepage geben.“, sagt Gerhards. Bevor dies umgesetzt wird, müsse die Stiftung allerdings zunächst festlegen, wen sie unterstützen wolle, um die dann Anfragen beantworten zu können. Dazu müssen derzeit auch noch bürokratische Schritte erfolgen. Aber der Vorstand ist sich sicher, dass er den gemeinnützigen Gedanken, den Emma Spahn vorgegeben hat, bald voll umsetzen werden wird.

Auch interessant

Kommentare