„An Ideen mangelt es uns nicht“: Holger Bischoff und Steffen Bogdahn zu Zielen der O-Card

Sie ist nun seit fast drei Monaten zu haben: Die O-Card. Mit der Einkaufskarte soll die lokale Wirtschaft in Obertshausen gestärkt werden. Die Vorsitzenden des Vereins Stadtmarketing, Holger Bischoff und Steffen Bogdahn, ziehen im Interview ein erstes Fazit nach der Einführung der O-Card und blicken auf zukünftige Entwicklungen und Projekte des Vereins.
Obertshausen – Herr Bischoff und Herr Bogdahn, die O-Card ist nun knapp drei Monate im Umlauf. Können Sie ein erstes Zwischenfazit ziehen?
Bogdahn: Das erste Zwischenfazit ist sehr positiv. Die Karte wird sehr gut angenommen und wir erhalten viel positives Feedback. Es wurden bereits über eine Million Bonuspunkte gewährt und 1 650 Karten sind schon im Umlauf.
Wie ist die Rückmeldung von den Unternehmen und Vereinen? Gibt es neue Interessenten für die O-Card?
Bogdahn: Ja. Die Zahl der Akzeptanzstellen wollen wir weiter ausbauen und sind bereits mit einigen Händlern und Gastronomen im Gespräch.
Welche Ziele wollen Sie noch in Zukunft mit der O-Card erreichen?
Bogdahn: Kurzfristig ist unser Ziel, die Zahl der Akzeptanzstellen auf 40 zu erhöhen. Weiterhin arbeiten wir aktuell an der Einführung einer Spendenfunktion damit jeder O-Card-Inhaber seine Punkte auch an gemeinnützige Organisationen im Ort spenden kann. Hierbei sollen nicht nur einmalige Spenden sondern auch transaktionsbezogene Spenden möglich sein. Man kann dann zum Beispiel einstellen, dass von jeder Punktegutschrift automatisch X-Prozent an den Lieblingsverein gehen. Diese Funktion möchten wir am Tag der Vereine gerne den Vereinen und Mitglieder zeigen.
Langfristig planen wir die umfassende Einbindung der O-Card in den Alltag in Obertshausen. Alleine für das Programm „Zukunft Innenstadt“ haben wir neun Vorschläge eingereicht, von denen wir glauben, dass sie eine positive Belebung des Einzelhandels herbeiführen können. Hier möchte ich noch nicht zu viel verraten, aber an Ideen mangelt es uns erst mal nicht.
Nun zum Verein selbst: Wie blicken Sie auf die ersten eineinhalb Jahre als Verein zurück? Was waren die größten Herausforderungen?
Bischoff: Die größte Herausforderung war mit Sicherheit Corona. Der persönliche Austausch im Verein selbst, aber auch mit Gewerbetreibenden und Bürgern wurde sehr stark erschwert oder konnte nur online stattfinden. Dennoch sind wir zufrieden mit der bisherigen Entwicklung.
Sicherlich eins der größten Themen war und ist die O-Card. Aber neben dieser haben wir auch einiges mehr in Gang gebracht. Zum einen natürlich aus unserem Ressort Nachhaltigkeit heraus, unter der Leitung von Andreas Fornauf. Das monatlich stattfindende Repair Café wird sehr gut angenommen und wir dürfen uns über über zahlreiche Teilnehmer und Besucher freuen. An dieser Stelle möchte ich auch die fast 20-köpfige Schar der Freiwilligen würdigen, die sich den Problemen der Teilnehmer widmen.
Gerade während Corona aber lief nicht alles so wie geplant, und trotzdem haben wir es, wie man am Beispiel des Heimat-Shoppens gesehen hat, doch einiges realisieren können. Auch der Adventskalender wurde gut angenommen, sodass wir drei Einrichtungen in Obertshausen jeweils 3 333,33 Euro überweisen konnten.
Unser Verein ist rein ehrenamtlich organisiert, unsere Vorstandsmitglieder engagieren sich ausschließlich in ihrer Freizeit für den Verein. Daher freuen wir uns natürlich auch immer über tatkräftige Unterstützung von neuen Interessenten und Mitgliedern.
Welche Projekte sind noch für die Zukunft im Verein geplant?
Bischoff: Für das laufende Jahr haben wir zunächst die folgenden Projekte geplant: Im Herbst soll es wieder ein Heimat-Shoppen geben, daran möchten wir uns gerne wieder beteiligen. Das soll dieses Jahr aber etwas anders gestaltet werden . Hierzu richten wir am 10. Mai eine Veranstaltung im Bürgerhaus aus, wozu wir Einzelhandel und Gastronomie herzlich einladen. Parallel arbeiten wir an dem Ausbau der O-Card.
Unser Ressort Nachhaltigkeit beschäftigt sich aktuell mit den Herausforderungen der Abschaffung von Einweg-Material bei Speisen und Getränken. Hier möchten wir gern eine einheitliche und umweltfreundliche Alternative für Obertshausen aufbauen. Dabei sind aber noch viele Fragen zu klären. Für die Vorweihnachtszeit planen wir auch wieder den Adventskalender.
Wichtig ist uns aber, nach Corona, das wir in den Austausch mit allen Interessengruppen der Stadt kommen. Deshalb werden wir auf einzelnen Veranstaltungen, wie dem Europafest und dem Markt der Vereine, für offene Gespräche Präsenz zeigen.
Die Fragen stellte Lukas Reus