„Jetzt ist es endlich so weit“, freut sich Grab. Geplant war der Krimi schon für 2020 – doch auch dem Atelier-Theater ist Corona dazwischen gekommen. Unterdessen hat sich die Besetzung geändert. Manche Mitglieder der Theatergruppe sind weggezogen. Neue sind dazugekommen. In der Besetzung, die im Pfarrer-Schwahn-Haus auf der Bühne stehen soll, laufen die Proben seit Februar.
Und was macht es den Hobby-Schauspielern so schwer? „Es ist enorm textaufwendig“, sagt Grab. Und der sollte sitzen, denn bei einem Krimi ist zu viel Improvisation nicht gerade gefragt. „Bei einem Krimi sollte man schon versuchen, beim Text zu bleiben“, rät Grab. Denn sonst könnten dem Publikum wichtige Hinweise entgehen.
Deshalb wird fleißig geprobt. Im Dachgeschoss des Hauses der Familie Grab steht alles an der Stelle, an der es dann auch auf der richtigen Bühne stehen soll. Die Abstände sollen dieselben sein, damit sich alles einspielen kann. „Das ist der Garten“, sagt Emma Grab – zuständig für Requisiten – und deutet auf eine Zimmerpflanze in der Ecke. Nicht alles lässt sich eins zu eins nachbilden.
Das Stück spielt in England. In einer düsteren Villa gibt es jede Menge Ärger – und Tote. Jeder der Anwesenden ist verdächtig. Das Ende erinnert in der Originalversion an den typischen Auftritt von Meisterdetektiv Hercule Poirot aus den Agatha-Christie-Krimis. Das Atelier-Theater hat sich für die Auflösung allerdings etwas Eigenes einfallen lassen. Verraten werden soll das jetzt noch nicht. „Es ist etwas ganz Besonderes“, macht es Grab spannend.
Solche Anpassung des Stückes an die Möglichkeiten des 19-köpfigen Ensembles bedeuten zusätzlichen Aufwand. Neben den Proben und dem Aufbau der Bühne im Pfarrer-Schwahn-Haus muss also auch noch der kreative Teil übernommen werden. Ideen seien immer willkommen, sagt Grab, der zwar die Theaterleitung innehat, aber immer offen für Anregungen ist. „Jeder packt da an, wo er helfen kann“, sagt Grab über die Arbeitsverteilung. Die Hilfsbereitschaft in der Gruppe sei sehr groß.
Ansonsten wären jährliche Aufführungen nur schwer zu stemmen. Viele würden nur an Proben denken, doch die sind nicht der einzige Posten, der einen hohen Aufwand bedarf. „Die Texte müssen beim Verlag gekauft, die Kostüme angeschafft, das Bühnenbild erstellt und Möbel und Technik transportiert werden“, zählt Grab auf. Alles für drei gelungene Abende. (Theresa Ricke)
Die Aufführungen sind am Freitag und Samstag, 16. und 17. September, jeweils um 19 Uhr und am Sonntag, 18. September, um 15.30 Uhr im Pfarrer-Schwahn-Haus. Der Vorverkauf läuft. Tickets sind erhältlich im BücherTreff (Schulstr. 10), bei Schreibwaren Hoffmann (Herrnstr. 10) und Familie Grab unter 06104 490449. Der Eintritt kostet 10 Euro bzw. 7 Euro ermäßigt.