Aufstellungsbeschluss für das Karl-Mayer-Areal beschlossen

Nun gab es auch das Okay der Stadtverordneten: Der Aufstellungsbeschluss für das Karl-Mayer-Areal in Obertshausen, auf dem ein neues Wohn- und Gewerbequartier entstehen soll, ist beschlossen.
Obertshausen – Zuvor hatten die Stadtverordneten vielfältige Kritik an den Plänen des Investors geäußert. In dem jüngsten Umwelt- Verkehr- und Bauausschuss stellten die Planer ihre überarbeitete Version vor, die nun auch auf Zustimmung in der Stadtverordnetenversammlung traf.
Die seit 2020 stillgelegten Fabrikhallen und Büros des Unternehmens Karl Mayer sollen weg und Platz machen für ein neues Wohn- und Gewerbequartier. Auf dem 9570 Quadratmeter großen Gelände zwischen Karl-Mayer-, Brühl-, und Ringstraße will die Karl Mayer Grundstücksgesellschaft zunächst gut 126 Mietwohnungen, davon 20 Prozent mit sozial geförderten Wohnungen, errichten. Vorherige Pläne des Investors stießen immer wieder auf Kritik der Stadtverordneten. Stein des Anstoßes waren unter anderem die zu geringe Anzahl der Parkplätze oder die zu hohe Bebauung der Häuserriegel an Ring- und Brühlstraße.
Stephan Lücke, Architekt und Geschäftsführer der Frankfurter MOW Architekten GmbH, zeigte auf, dass auf dem aktuellen Gelände eine vollständige Versiegelung vorhanden ist. Das zukünftige Quartier soll mit viel Grün und unterschiedlichen Bäumen durchzogen werden. Auch über der Tiefgarage könne ausreichend Grün bepflanzt werden.
Im Erdgeschoss eines der Blockhäuser soll zudem später einmal eine Fläche von 1500 Quadratmeter für eine Bücherei entstehen. Hintergrund dafür ist, die Doppelstrukturen mit den zwei Stadtbüchereien in Hausen und Obertshausen zusammenzuführen.
Bezüglich der Höhe der Blockgebäude an Ring- und Brühlstraße sehen die Pläne nun eine Reduzierung der Geschosshöhe vor. Zunächst waren dort vier Geschosse geplant, zukünftig sollen es nur noch drei werden. Die Kita bekommt dafür ein zusätzliches Geschoss und hat zusammen mit einem Staffelgeschoss ebenfalls drei.
Durch die Veränderungen komme das Quartier nun auf 113 Wohneinheiten insgesamt. „Dieser Nutzungsmix ist nun auch stellplatzkonform“, sagte Lücke.
In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung wurde nun über den Aufstellungsbeschluss ein weiteres Mal entschieden. Tobias Koch von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sagte: „Wir werden an einer zentralen Stellen am Bahnhof bald keine Brache mehr haben, sondern wieder pulsierendes Leben. Wir werden Wohnraum schaffen, ohne Fläche zusätzliche Flächen zu versiegeln.“ Die Fraktion sehe eine hohe Aufwertung ihrer Heimatstadt. Ähnliche Töne gab es auch aus den anderen Fraktionen. Am Ende wurde der Aufstellungsbeschluss einstimmig beschlossen.
Durch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan ist nun die planungsrechtliche Voraussetzung für das Quartier geschaffen worden. Im nächsten Schritt soll nun die Planung konkretisiert und Grundrisse verortet werden.