Baustellen prägen das Stadtbild

Jahrelang wurden die Straßen der Stadt und die Versorgungsleitungen unter Fahrbahn und Bürgersteig nicht erneuert. Umso mehr Baustellen prägen jetzt das Stadtbild, erläuterte Bürgermeister Manuel Friedrich beim jüngsten Quartiersspaziergang. Am Samstagnachmittag begrüßte er mehr als 30 interessierte Einwohnerinnen und Einwohner vor der Friedrich-Fröbel-Schule in Hausen.
Obertshausen - Eine Kindertagesstätte in städtischer oder freier Trägerschaft, eine Turnhalle, Wohnraum, sozial gefördert und familienfreundlich? Was mit dem geschichtsträchtigen Ortsmittelpunkt geschehen soll, steht noch immer in den Sternen, räumte Gastgeber Friedrich ein. Klar ist, dass die Stadt 450 000 Euro an den Kreis Offenbach überweisen muss, sobald Arbeiten auf dem Gelände beginnen.
Einen Vertrag über diese Summe hat der Kreistag in Dietzenbach der Kommune abgetrotzt, nachdem der Schulstandort an Obertshausen zurückgegeben wurde. Und trotz des extremen Mangels an Unterrichtsräumen soll die Waldschule am nördlichen Rand des Stadtteils die einzige Hausener Grundschule bleiben, bestätigte der Rathauschef später in der Brückenstraße. Dort müsse die Stadt etwa 4,67 Millionen Euro für die neuerliche Erweiterung der Schülerbetreuung beisteuern, zwei Drittel der Gesamtkosten.
Bürgersteig in der Gumbertseestraße soll erneuert werden
Im Juni werde der Kreis Informationen zu seinen Plänen zur Erweiterung der Einrichtung vorlegen. Anstelle von vier werden es wohl sechs Klassen pro Jahrgang. Bereits im Mai diskutieren die Stadtverordneten über die Zukunft der Fröbelschule. Ein Konzept, über das sich alle Fraktionen einig seien, schließe auch den Abriss des historischen Gebäudes ein. Mehr als zehn Jahre nach der umstrittenen Schließung des Hauses werde dann ein „erster Schritt“ gegangen, um „das Stadtbild neu zu entwickeln“.
Das prägen derzeit zahlreiche Baustellen. Auf der Seligenstädter Straße verlege ein Energieversorger Gasrohre und installiere die Hausanschlüsse neu. Bis Ende des Monats sollen laut Friedrich die Arbeiten auf dem Abschnitt zwischen Herder- und Karlstraße abgeschlossen sein. Dann folge die Erneuerung mit ampelgesteuerter Einspurigkeit bis zum Marktplatz.
Möglichst noch in diesem Jahr soll der Bürgersteig in der Gumbertseestraße vom katholischen Kindergarten St. Josef bis zur Waldschule erneuert werden. Die Gestaltung der wichtigen Ader zu Kita und Schule werde auch mit den Verkehrslotsen abgestimmt. Ehrenamtliche begleiten in Höhe des Feuerwehrhauses morgens die Querung der stark befahrenen Tempelhofer Straße.
Friedrich: Geschwindigkeitsreduzierung auf Landesstraße nicht in Händen der Verwaltung
Auf dem Parkplatz ebendort wurden die Abfall-Container umgruppiert, auch die Grünschnitt-Annahme befinde sich nun dort. Mehrere am Rundgang Beteiligte interessierte der Stand der Dinge an Wohnbau-Projekten, die unvollendet und verlassen erscheinen. Über private Bauvorhaben sei es schwer, Informationen zu erhalten, gab der Bürgermeister zu bedenken.
Auch eine Reduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde auf Seligenstädter und Friedrich-Ebert-Straße liege nicht in Händen des Ordnungsamts, die Verbindung sei eine Landesstraße, entsprechende Anträge wurden immer wieder abgelehnt. „Aber wir geben nicht auf“, bekräftigte der Verwaltungschef. Auch die Nutzung von Einbahnstraßen gegen die Fahrtrichtung mit Zweirädern soll erneut geprüft werden. (Michael Prochnow)