Bedarfs- und Entwicklungsplan der Feuerwehren in Obertshausen wird aktualisiert

Muss der Fuhrpark der Feuerwehren in Obertshausen aufgestockt werden oder ist ein zentraler Standort sinnvoll? Das klärt der neue Bedarfs- und Entwicklungsplan.
Obertshausen – Ein aktualisierter Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP) für die Feuerwehren soll den bisherigen von 2006 ersetzen. Dieser soll den politischen Gremien möglichst bis zur Sommerpause präsentiert worden sein. Ein solcher Plan beinhaltet den Ist-Zustand der beiden Feuerwehren – inklusive Fuhrpark, Personal und Standorte der Wehrhäuser.
Daneben wird ein Soll-Zustand erarbeitet. Darin wird dargestellt, welche Faktoren gegeben sein müssen, um mit ausreichend Einsatzkräften rechtzeitig am Einsatzort sein zu können. Dieser Optimalfall soll möglichst oft erzielt werden können. In einem Abgleich soll festgestellt, welche Differenzen zwischen beiden Zuständen vorhanden sind, wo Handlungsbedarf und wo Einsparpotenziale zu erkennen sind. Mit dieser Aufgabe hat die Stadt erstmals ein externes Unternehmen beauftragt.
Feuerwehren in Obertshausen: Gefahrenpotenzial erkennen
Die Firma Lülf Plus berät im Bereich Gefahrenabwehr sowohl Werkfeuerwehren als auch Städte und Gemeinden. Alle Mitarbeiter haben „Blaulicht Erfahrung“, sind also ehrenamtlich oder hauptamtlich für zum Beispiel die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk aktiv gewesen, berichtet Betriebswirt Simon Mayer von Lülf, der als Ansprechpartner für Obertshausen zuständig ist, bei einer ersten Informationsveranstaltung für Mitglieder der Stadtverwaltung, der politischen Gremien und der Feuerwehren.
Mayer habe sich zusammen mit einer Projektgruppe ein Bild von Obertshausen gemacht. Für den BEP – und damit die Feuerwehren – seien die „kalte Lage“ sowie die „heiße Lage“ besonders wichtig: Die „kalte Lage“ setzt sich aus der Bebauungsstruktur zusammen. In Obertshausen gebe es vergleichsweise viele hohe Häuser. Auch Gewerbebetriebe spielen eine Rolle und Straßen. Insbesondere der Abschnitt der A3, für den die Feuerwehren zuständig sind, beeinflussen das Gefahrenpotenzial und damit die „heiße Lage“, die die Art der Einsätze beschreibt.
Obertshausen: Bedarfs- und Entwicklungsplan soll Optimierung für Feuerwehren bringen
Um Optimierungsmöglichkeiten zu finden, stellen sich die Berater Fragen wie: Sind zwei Feuerwehrstandorte nötig oder könnte ein zentraler Standort das gesamte Einsatzgebiet abdecken? Wie viele Einsatzkräfte gibt es und wann stehen sie zur Verfügung? Wie viele hauptamtliche Stellen braucht es, auch wenn es Freiwillige Feuerwehren bleiben sollen? Welche Qualifikationen haben die Feuerwehrleute und entstehen Lücken in den nächsten Jahren? Um Informationen über die freiwilligen Kräfte zu bekommen, wurden bereits Daten zu Verfügbarkeit, Wohn- und Arbeitsorte, Qualifikationen und Alter gesammelt.
Ein weiteres Thema ist die technische Ausstattung samt Fuhrpark. Dabei werden Fragen nach der nötigen Ausstattung für alle Gefahren gestellt. Ein Fahrzeug-Sollkonzept könnte eine Neustrukturierung des Fuhrparks als sinnvoll ausweisen. Bei der Anschaffung neuer Technik stellt sich die Frage, ob sie von der Stadt allein angeschafft wird oder in Kooperation mit einer anderen Kommune. Im BEP wird eine Anschaffungsliste mit den verbundenen Kosten zu finden sein, aber keine Vorgaben, wer die Gelder zur Verfügung stellt, erklärt Mayer. (Theresa Ricke)