Christen feiern auf dem Sportplatz der TGS Hausen Waldweihnacht

„Nicht nur am 24. Dezember!“ Diakon Andreas Quandt gab die Losung zum Geburtsfest aus. Die Christen sollen an 365 Tagen im Jahr Verständnis für Menschen in Not zeigen und Hilfe leisten. Das rief er in der einsetzenden Dunkelheit über den Sportplatz der Turngesellschaft (TGS) Hausen. Dort feierte die katholische Pfarrgemeinde Hausen – ganz den Corona-Empfehlungen entsprechend – unter freiem Himmel eine Waldweihnacht.
Obertshausen - Kann man jemanden den Zutritt in eine Kirche verwehren? Nicht erst das emotionalste aller Kirchenfeste stellte die Verantwortlichen vor diese grundsätzliche Frage. Das katholische Bistum Mainz bat die Pfarrer und Räte, wenigstens zu einem Gotteshaus in der Pfarrgruppe den Zugang auch Nicht-Geimpften zu ermöglichen. In Herz Jesu und St. Thomas Morus gilt das für alle Gottesdienste, Besucherinnen und Besucher müssen sich lediglich registrieren lassen.
Gut vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt sei man im Freien. Darum feierten an Heiligabend diesmal evangelische Christen in gleich drei Gottesdiensten auf dem Lavafeld Waldweihnacht. Jeweils rund 100 Personen, vor allem Familien, sangen und beteten zwischen Pfarr- und Gemeindehaus. Rund 200 Gläubige feierten mit den Hausener Katholiken an der Aachener Straße.
Quandt lenkte in seiner Ansprache den Blick auf die Hirten: Ausgerechnet die von der Gesellschaft verachteten Hüter fremder Tiere waren erwählt, als erste von der Geburt Jesu Christi zu erfahren. Damit sollen Benachteiligte, Kranke, Obdachlose und andere Hilfsbedürftige in den Mittelpunkt gerückt werden. Den Mitfeiernden wurde bereits beim Eintritt das „Licht von Bethlehem“ in einer mitgebrachten Laterne entzündet.
Lektoren trugen die Weihnachtsgeschichte vor, begleitet von der Pfarrei-Band Spontan, die mit großer Besetzung passende Lieder zum Geschehen spielte. In den Kirchen zelebrierten die Seelsorger im Stundentakt Christmetten, da mit Verweis auf die Pandemie nur eine stark reduzierte Zahl an Plätzen bereitgestellt werden darf. Traditionell besuchen an Heiligabend und an den Feiertagen deutlich mehr Menschen die Gottesdienste. (Von Michael Prochnow)