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Das Obertshausener Abfallunternehmen CCSP hilft in der Ukraine

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Von: Lukas Reus

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Palettenweise Hilfsgüter: Vom Firmensitz in den Samerwiesen 12 aus startet alle zwei Wochen ein LKW in Richtung Ukraine.
Palettenweise Hilfsgüter: Vom Firmensitz in den Samerwiesen 12 aus startet alle zwei Wochen ein LKW in Richtung Ukraine. © p

Für Tatjana Peters ist die Hilfe für die Ukraine etwas ganz Persönliches. Die Inhaberin des Obertshausener Abfallunternehmens CCSP kam vor 28 Jahren selbst von der Ukraine nach Deutschland. Mit dem Ausbruch des Krieges hat sie sich sofort an die Organisation für den Transport von Hilfsgütern gemacht. Bereits drei große LKW haben sich vom Firmensitz in Obertshausen aus in Richtung Ukraine aufgemacht. In Zukunft sollen es unter dem Dach eines eigenen Vereins auch noch mehr werden.

Obertshausen – Seit 1999 betreibt Tatjana Peters ihre eigene Firma. Das Abfallunternehmen CCSP kümmert sich beispielsweise um die Sortierung von Restmüll, Pflege von Grünanlagen oder aber die Entsorgung von Sperrmüll. Seit gut sechs Wochen sind die eigenen Büroräume aber auch Lagerstätte für allerhand Waren. Denn die Inhaberin organisiert Hilfsgütertransporte in die westukrainische Stadt Kremenez. Dort wohnen auch weiterhin ihre Schwester und die Eltern von Peters, die sich weigern, das Land zu verlassen. „Sie sind stolze Ukrainer und wollen vor Ort helfen“, sagt die Firmeninhaberin. Ihre Schwester ist Ärztin und sehe es als Verpflichtung an, die vielen Verwundeten zu versorgen. Genau wie Peters selbst: „Das ist meine Pflicht, meinem Volk zu helfen.“

Für sie ist der russische Angriffskrieg auch mit der persönlichen Sorge um ihre Familie verbunden. „Jeden Morgen beginnt der Tag mit einem Telefonat mit meiner Schwester, ob bei ihnen alles in Ordnung ist und ob es Luftangriffe gab“, erzählt Peters. Drei bis viermal täglich telefoniere sie mit ihrer Familie.

Angekommen, wo es gebraucht wird: Verbandsmaterial braucht vor allem die ukrainische Armee.
Angekommen, wo es gebraucht wird: Verbandsmaterial braucht vor allem die ukrainische Armee. © P

Für ihre Hilfsaktion hat sich die Obertshausenerin mit anderen Geschäftspartnern zusammengetan. Die Fahrten in die Stadt Kremenez übernimmt die ukrainische Spedition Ucom Logistics. Die Fahrer bringen auf ihrer Tour Lebensmittel wie Mehl, Zucker oder Öl nach Deutschland und nehmen auf der Rückfahrt dann die Hilfsgüter von CCSP mit in die Ukraine. Bisher haben sie so drei große LKW in das Land mit mehreren Tonnen an Hilfsgütern geschickt. In den kommenden Wochen sollen es weitere werden, Peters rührt fleißig die Werbetrommel, damit möglichst viel Hilfe im Land ihrer Familie ankommt. Dabei sammele sie nur Güter, die auch wirklich benötigt werden, wie Peters erzählt. Der Bürgermeister von Kremenez erhalte Listen, beispielsweise vom Militär oder Hilfsorganisationen vor Ort, mit benötigten Waren. Diese Listen erhalte dann Peters und orientiere ihre Sammelaktionen danach. „Es ist wirklich berührend, wie viel manche Menschen bereit sind zu spenden“, erzählt die Inhaberin von ihren bisherigen Erfahrungen. Um die Hilfe in Zukunft noch besser abwickeln zu können, wolle sie auch einen eigenen Verein gründen – der Antrag sei bereits gestellt. Dann könne sie auch Spendenquittungen selbst ausstellen.

Wer CCSP und Tatjana Peters bei ihrer Spendenaktion unterstützen will, kann Spenden von 7 bis 16 Uhr bei den Geschäftsräumen des Unternehmens (Samerwiesen 12) vorbeibringen. Wer keine Möglichkeit hat, die Spenden selbst zu bringen, kann sie auch abholen lassen, wie Peters berichtet. Kontakt gibt es unter z 06104 68 9690 oder per Mail unter info@ccsp.de. Auf der Webseite des Unternehmens findet sich zudem eine aktuelle Liste aller benötigten Güter, die man direkt über Links erwerben kann. (Lukas Reus)

Infos im Internet

ccsp.de/ukrainehilfe

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