1. Startseite
  2. Region
  3. Obertshausen

„Die Sehnsucht hat ein Ende“

Erstellt:

Kommentare

An der Burgstraße wird wieder weinselig gefeiert: Noch bis einschließlich Montag findet dort das Obertshausener Weinfest statt. Jeden Abend gibt es Livemusik und edle Tropfen.
An der Burgstraße wird wieder weinselig gefeiert: Noch bis einschließlich Montag findet dort das Obertshausener Weinfest statt. Jeden Abend gibt es Livemusik und edle Tropfen. © Prochnow

Die „liebenswerte Kleinstadt“ als Sommerresidenz des Rebenadels? Eine Repräsentantin edler Tropfen sollte schon eines der meistbesuchten Weinfeste in der Region kennen. Das dachte sich auch die Pfälzer Weinkönigin Saskia Teucke und eröffnete das Obertshausener Weinfest. Bis Montagabend trifft man sich an zehn Wein- und vier Essensständen auf dem Gelände hinter der Burg Im Hain.

Obertshausen – Nein, für den Genuss von Wein brauche es kein Schloss und keine Fachwerk-Kulisse, betont die Expertin. In Köln genieße man den Rebensaft auch auf dem Heumarkt, und damit inmitten von Brauereien. „Das Band zwischen Weinfreund und Erzeuger ist die stärkste Verbindung“, schwärmte die Weinkönigin.

„Zwei Jahre Sehnsucht“ fanden ihr Ende, stellte der Rathauschef zur Weinfest-Eröffnung fest. Er erinnerte an die Premiere des Festes auf dem Parkplatz der Firma Karl Mayer vor drei Jahren. Die Geschäftsleitung des Werkmaschinen-Herstellers werde auch in den kommenden Jahren das Gelände für das größte Fest der Stadt bereitstellen, hieß es. Nicht nur die Winzer freut das.

Acht Anbieter schenken Kostbarkeiten aus sieben deutschen Anbaugebieten aus, von der Hessischen Bergstraße und der Nahe, aus der Pfalz, Rheinhessen und Rheingau, Baden und Württemberg. Ein Dreieicher führt Weine aus Österreich, ein weiterer Händler Sorten aus Italien, Frankreich und Ungarn. Für die „Unterlage“ sorgt Josefs Brezelwerkstatt, Winzer backen Flammkuchen, offerieren Raclette und Spundekäs’, ein Bratwurst-Grill und Fisch von Ralfs Räucherstube sind wieder dabei.

Prinzessin Saskia, gerade mit Blumen und einer Handtasche aus dem Hause Picard ausgestattet, dankte, dass nach der Durststrecke so viele Besucher die Arbeit der Winzer honorieren. Als Weinkönigin ihrer Heimatregion hatte sie sich in einer strengen Auswahl durchgesetzt, musste ihr Fachwissen auch auf Englisch beweisen, Reden improvisieren und Rebsorten erkennen.

Die Marketing- und Kommunikationskauffrau aus Weisenheim am Sand bei Bad Dürkheim ist keine Winzertochter. Sie habe sich alle Kenntnisse auf Messen, in Seminaren und bei Praktika in Weinbergen und -kellern erworben. Aber auch Charme und Fingerspitzengefühl seien gefordert. Weinköniginnen, so erzählt Teucke, „leben aus dem Koffer“, repräsentieren zwischen Zürich, Mailand und Frankfurt deutsche Weine.

Hoher Besuch: Weinfreunde-Vorsitzender Jürgen Krapp (rechts), Bürgermeister Manuel Friedrich und Rudi Denzer, einer der Standinhaber, begrüßen mit weiteren Gästen die Pfälzer Weinkönigin und Bundes-Weinprinzessin Saskia Teucke.
Hoher Besuch: Weinfreunde-Vorsitzender Jürgen Krapp (rechts), Bürgermeister Manuel Friedrich und Rudi Denzer, einer der Standinhaber, begrüßen mit weiteren Gästen die Pfälzer Weinkönigin und Bundes-Weinprinzessin Saskia Teucke. © -

„Unsere Posten sind weltweit einzigartig“, in keinem anderen Land sei „personenbezogene Werbung für alkoholische Getränke“ erlaubt. Entsprechend groß sei die Zahl der Einladungen für die jungen Damen, die ein Kulturgut repräsentieren. Und weil sich alle Weinköniginnen gut verstehen, stellten sie gestern in Wörrstadt, Rheinhessen erstmals ein gemeinsames Produkt vor: Zusammenhalt – ein Riesling, der aus Rebensäften der elf Gebiete der Kandidatinnen kreiert wurde.

Das Weinfest in Obertshausen begleitet heute Abend die prominente Band Doctor Blond, morgen stehen Viva and Friends auf der Bühne, am Sonntag spielt das Duo Ca-Ro aus Rödermark. Das Finale gestaltet Lokalmatador Norbert Heil mit der Gruppe Chic und Überraschungsgästen. (Michael Prochnow)

Auch interessant

Kommentare