Fertigstellung der Rodau-Brücke in Obertshausen bis Jahresende gefordert

Beim Bau der Rodau-Brücke in Obertshausen kommt es zu Verzögerungen. Die Stadtverordnetenversammlung fordert eine rasche Fertigstellung bis Jahresende.
Obertshausen – Die Stadtverordnetenversammlung will die Verzögerungen bei der Sanierung der Rodau-Brücke nicht einfach hinnehmen. Ein Dringlichkeitsantrag der Koalition aus CDU und Bürger für Obertshausen zusammen mit der FDP und der SPD, haben die Stadtverordneten mit 25 Ja-, fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung angenommen.
In dem Antrag wird Hessen Mobil, das für die Arbeiten auf der Landesstraße L3064 zwischen Hausen und Lämmerspiel verantwortlich ist, mangelnde Vorbereitung und Kommunikation vorgeworfen. Vom Hessischen Verkehrsminister fordert die Stadtverordnetenversammlung, dass er die Kräfte der Verwaltungsbehörde bündeln solle, „um eine schnellstmögliche Fertigstellung der Sanierung bis Jahresende zu gewährleisten.“
Verzögerung beim Bau der Rodau-Brücke Obertshausen: Grüne stellen Änderungsantrag
Eine Gegenrede zu dem Antrag hat es bei der Sitzung am Donnerstagabend nur von den Grünen gegeben. Von ihnen ist ein Änderungseintrag eingereicht worden. Die Grünen fordern, dass die Begründung von Hessen Mobil, dass es wegen Lieferverzögerungen zu einer verlängerten Bauzeit bis März 2023 kommen werde (wir berichteten), zu akzeptieren sei.
2019, als Hessen Mobil die Planung für die Arbeiten aufgenommen habe, sei eine Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine noch nicht vorauszusehen gewesen. Um die Gewerbetreibenden, die schwer unter der Sperrung der Straße seit März dieses Jahres leiden, zu unterstützen, soll geprüft werden, ob das etwa mit einer Werbekampagne möglich ist. Der Änderungsantrag wurde abgelehnt.
Verzögerung in Obertshausen: Scharfe Kritik an Hessen Mobil von der CDU
Für die Antragsteller des Dringlichkeitsantrags ergreift Lukas Kreher von der CDU das Wort. „Man muss nicht im Stadtteil Hausen wohnen, um die Bedeutung der Hausener Straße, der L3064 zu kennen“, beginnt er. Die Sperrung tue weh, sei allerdings notwendig. Kritik übt er an der „respektlosen Kommunikation“ gegenüber der Stadt, der langen Bauzeit sowie der „dilettantischen Fehlplanung“ des Mobilitätsdienstleisters.
2019 gibt Hessenmobil bekannt, dass die Brücke sanierungsbedürftig ist, führt Kreher auf. Der Verkehr für Fahrzeuge über zwölf Tonnen wird gesperrt. Seitdem fährt die Buslinie 120 nicht mehr das Pflegeheim Haus Jona an, bemängelt Kreher. Weiter kritisiert er, dass sich Hessen Mobil drei Jahre nicht mehr geäußert hätte, bis es Ende Februar hieß, dass die Straße ab dem 30. März voll gesperrt werde. Dauer: maximal drei Monate. „Sowohl die Bewohner, die Gewerbetreibenden als auch die Stadtverwaltung werden vor vollendete Tatsachen gestellt.“
Bei der Dauer zieht Kreher einen Vergleich zu der Golden Gate Bridge in San Francisco. Sie ist 2737 Meter lang und wurde von 1933 bis 1937 gebaut. Kreher wundert sich: „Für eine unter 10 Meter lange Brücke braucht Hessen Mobil ein Jahr.“ Sein Schluss: Die Einschränkungen für die Bürger beider Stadtteile und Einbußen der Gewerbetreibenden seien Hessen Mobil „komplett egal“.
Rodau-Brücke Obertshausen: Plötzlich kein Baustahl mehr vorhanden
Fassungslos zeigt sich der Stadtverordnete bei der Begründung für die längere Bauzeit: „Seit mindestens über drei Jahren plant Hessen Mobil eine kleine Brücke in Obertshausen. Seit nun einem halben Jahr arbeitet Hessen Mobil an der Brücke und da fällt ihnen jetzt auf, dass Sie keinen Baustahl haben?
Auf den neusten Stand der Arbeiten werden Vertreter der Stadt am heutigen Samstag bei einem Besichtigungstermin der Baustelle gebracht. Dies sei laut Kreher ein guter Anfang, um die Forderungen der Stadt mit Nachdruck zu vertreten. (Theresa Ricke)