Zukunftstag zur B448 im Kreis Offenbach: Alternativen zum Rückbau

Streit um die B448 in Obertshausen. Wie soll es mit der Landstraße im Kreis Offenbach weitergehen? Mit dieser Frage wurde sich am Zukunftstag beschäftigt.
Obertshausen – Rückbau, Untertunnelung oder Tieferlegung – alles sind laut Koalition mögliche Umbaumaßnahmen für die B448 in Obertshausen. Die Prüfung der Optionen läuft.
Derzeit ist ein möglicher Rückbau der B448 im Gespräch. Durch die – auch finanzielle – Unterstützung des Landes Hessen über das Projekt „Großer Frankfurter Bogen“, ist die Reduzierung der Bundesstraße auf zwei Spuren in den Fokus gerückt (wir berichteten). Die Koalition aus CDU und Bürger für Obertshausen weist nun darauf hin, dass ein Rückbau nicht die einzige Option für die Stadtstraße sei, die derzeit geprüft werde.
Auch eine Tieferlegung oder Überdeckelung der B448 seien denkbar. Welche Möglichkeiten es für eine Umgestaltung der Stadtstraße gibt, soll unter anderem am Zukunftstag auf dem Hit-Parkplatz, der am 16. Oktober stattfindet, vorgestellt und im Austausch zwischen der Stadt, der Politik und den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden.
Kreis Offenbach: „Wie kann Obertshausen mit einer zweispurigen Stadtstraße aussehen?“
Die Koalition reagiere mit der Klarstellung, dass ein Rückbau noch nicht beschlossen ist, auch auf zahlreiche verwunderte Reaktionen von Bürgerinnen und Bürgern. Es sei bei vielen so angekommen, als sei der Rückbau bereits in trockenen Tüchern, sagt Laura Schulz, Fraktionsvorsitzende der Bürger für Obertshausen.
Auch die Frage „Wie kann Obertshausen mit einer zweispurigen Stadtstraße aussehen?“, die auf dem Plakat zum Zukunftstag steht, sei laut Schulz kritisch zu betrachten. Denn dieser Satz impliziere, dass es nur um einen Rückbau gehe. Das Plakat sei vom Land gestaltet worden. Schulz hätte sich einen besseren Austausch mit der Kommune gewünscht.
B448 in Obertshausen: Im Kreis Offenbach muss auch die Finanzierung geklärt werden
Denn erst wenn die Prüfung aller Optionen – also nicht nur eines Rückbaus – abgeschlossen sei und „vor allem die Finanzierung für dieses kostspielige Projekt geklärt ist“, könne eine Entscheidung getroffen werden, teilt Schulz weiter mit. Der Zukunftstag sei wichtig, um die Bürgerinnen und Bürger bei dieser Prüfung einzubinden.
„Uns ist es wichtig klarzustellen, was wir als Koalition von CDU und Bürger für Obertshausen mit diesem Zukunftstag und dem Frankfurter Bogen verbinden“, sagt Sabrina Grab-Achard, Fraktionsvorsitzende der CDU-Obertshausen. Sie weist darauf hin, dass die Koalition das Thema B448 schon länger auf der Agenda habe. Das Ziel sei weiterhin, dass die Stadtteile „endlich zusammenwachsen können und die trennende Wirkung der autobahnähnlichen Bundesstraße aufgehoben wird“.
Kreis Offenbach: Bekommt die B448 einen Frankfurter Boge?
Dieses Ziel sei nicht nur mit einem Rückbau zu erreichen. „Genauso gut könnte auch eine Tieferlegung oder Überdeckelung der B448 eine Möglichkeit sein“, sagt Schulz. Zu einer Untertunnelung habe es bereits Untersuchungen und Studien gegeben. Der Frankfurter Bogen sei nun die Möglichkeit, eine zweite Variante ausloten zu können.
Das Projekt sei eine Chance, durch die finanzielle Förderung des Landes bei diesem Thema voranzukommen. „Wie jedoch die endgültige Umsetzung der verschiedenen Pläne finanziert werden soll, ist noch nicht geklärt. Hier sehen wir ganz deutlich das Land und den Bund in der Pflicht, Kommunen bei städtebaulichen Veränderungen zu unterstützen“, sagt Schulz.
„Neue Mitte“ in Obertshausen: Drei Möglichkeiten für Veränderung an B448
Der Frankfurter Bogen wurde vom Land Hessen ins Leben gerufen. Er richtet sich an Städte und Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet. Kommunen profitieren unter anderem durch Zuschüsse, aber auch andere Fördermöglichkeiten, beispielsweise Machbarkeitsstudien. Dies könne nun genutzt werden, um bei dem Projekt weiterzukommen, sagt Grab-Achard. Eine Zusammenarbeit mit der Satdt Offenbach, die sich derzeit ebenfalls mit der Bundesstraße befasst, wäre wünschenswert. Wie die „Neue Mitte“ in Obertshausen dann aussehen könnte, sei derzeit noch „schwer vorstellbar“, sagt Schulz. Obertshausen stehe noch ganz am Anfang.
„Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird zu entscheiden sein, ob wir einen Rückbau für sinnvoll erachten oder nicht oder, ob beispielsweise eine Untertunnelung in Frage käme“, sagt Grab-Achard. Wichtig sei nun der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb lädt die Koalition noch mal alle Interessierten ein, am 16. Oktober zwischen 11 und 16 Uhr zum Zukunftstag zu kommen und eigene Anregungen und Ideen zu diesem „ergebnisoffenen Projekt“ beizusteuern. (Theresa Ricke)
Damit im Straßenverkehr auch keine Unfälle passieren, wurden den Schulkindern in Obertshausen zuletzt die Verkehrsregeln beigebracht.