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Einblicke in die Tierklinik Dr. Trillig

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Von: Jan Max Gepperth

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Familie am Arbeitsplatz: Luisa Trillig und ihr Vater Dr. Thomas Trillig.
Familie am Arbeitsplatz: Luisa Trillig und ihr Vater Dr. Thomas Trillig. © -

Von der Wurstküche bis zur Leichenhalle. In den kommenden Wochen werfen wir in loser Reihenfolge einen Blick in Räume und auf Orte, zu denen nicht jeder Zutritt bekommt. Heute gewähren Dr. Thomas Trillig und seine Tochter Luisa Trillig einen Einblick in die Tierklinik Dr. Trillig und präsentieren die Arbeit, die hinter den Kulissen vor sich geht.

Obertshausen - „Die Kunden sehen quasi nur ein Viertel der gesamten Fläche – die eigentliche Post geht hinter den Kulissen ab“, berichtet Dr. Trillig, der die Klinik 1991 gegründet hat. „Damals habe ich alleine mit meiner Frau und einem einzigen Lehrling angefangen“, erinnert er sich. Heute umfasst die Klinik eine Fläche von 1 500 Quadratmetern und beschäftigt insgesamt 80 Mitarbeitende – darunter 24 Tiermediziner und 13 Auszubildende.

Doch was unterscheidet die Tierklinik von einem gewöhnlichen Tierarzt? „Wir wollen da ansetzen, was der Haustierarzt nicht mehr machen kann“, fasst Dr. Thomas Trillig zusammen. So biete die Klinik beispielsweise insgesamt vier Intensivstationen: Je eine Katzen- und eine Hunde-Station, eine Station für frisch operierte sowie eine Isolierungsstation. Die Trennung von Hunden und Katzen spiele in der Tierklinik eine große Rolle, wie der Gründer erläutert. „Wenn eine Katze neben einem Hund schläft, ist das für das Tier der blanke Horror“, berichtet er. Daher sei die ganze Klinik auf eine strikte Trennung ausgerichtet – sogar schon im Wartebereich. Aus diesem Grund wurde die Klinik auch mit dem internationalen Zertifikat „Cat Friendly Clinic“ im Goldstandard ausgezeichnet.

Auf der Katzenstation, die sich die Stubentiger manchmal mit Hasen teilen müssen, ist zurzeit einiges los. So wird gerade ein Babykätzchen beatmet. „Die Kleine hat eine Lungenentzündung“, sagt der Klinik-Chef. „Man hat sie in einem Schuhkarton unter einer Brücke ausgesetzt.“

In der Tierklinik werden hoch moderne Geräte wie dieses Narkosegerät verwendet.
In der Tierklinik werden hoch moderne Geräte wie dieses Narkosegerät verwendet. © Gepperth

Die anderen Fälle sind weniger dramatisch. So befindet sich ein Hase auf der Station, der eine Verletzung am Ohr hatte oder eine kleine Katze, der Zähne gezogen wurden.

Die komplette Station ist dabei vollkommen auf die Bedürfnisse der Gäste angepasst. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass Katzen blau und indirektes Licht mögen – daher haben wir das hier so eingerichtet“, erläutert Trillig.

Doch auch die medizinische Ausstattung entspricht einem hohen Standard, worauf Dr. Trillig sehr stolz ist. So verfügt das Tierkrankenhaus über ein eigenes Labor. Dies ermögliche eine schnelle Analyse. „Wir haben meist innerhalb von 30 Minuten die Ergebnisse“, stellt er klar.

Zudem hat die Klinik insgesamt drei Operationsbereiche. Je einen für die Weichteil- und Knochenchirurgie sowie einen für die Zahnmedizin. Letzteres stelle erneut eine Besonderheit da, so Trillig. „In Hessen gibt es nur etwa zehn zertifizierte Tierzahnärzte – zwei davon arbeiten hier.“

Die OP-Räume sind sehr offen, hell und freundlich gehalten und verfügen über eine große Glasfassade, von der aus man auf die Felder vor Obertshausen blicken kann. „Es war uns sehr wichtig, dass es freundlich wirkt“, erläutert der Tierarzt die Hintergründe. „Es sollte Spaß machen, hier zu arbeiten.“ Die Operationsräume selbst sind außerdem mit hochmodernen Inhalations-Narkosegeräten ausgestattet. „Das ist das gleiche, wie in einem Krankenhaus für Menschen“, sagt Trillig. Durch diese Geräte, die von speziell geschultem Personal bedient werden, sei eine kontrolliertere Narkose möglich.

Dr. Thomas Trllig präsentiert stolz seinen Computer Tomographen.
Dr. Thomas Trllig präsentiert stolz seinen Computer Tomographen. © Gepperth

Doch der Stolz des Klinikgründers ist ein Computertomograph, kurz CT genannt. „Wir haben seit 2000 ein solches Gerät – und damit schon vor der Universität in Gießen“, lässt der Veterinär seine Freude durchblitzen. Mit dem Gerät sei es innerhalb weniger Momente möglich in das Innere des Tieres zu blicken und sich sogar 3D-animierte Grafiken innerhalb weniger Sekunden erzeugen zu lassen. „Ein normaler Computer bräuchte dafür wohl deutlich länger.“

Unterstützung in der Leitung der Klinik erhält Dr. Trillig neuerdings von seiner Tochter Luisa, die einen Master in Strategic Project Management gemacht hat. „Außer meiner Liebe zu Tieren habe ich eigentlich nichts mit der Tiermedizin zu tun“, schmunzelt die Klinikmanagerin. „Es war immer mein Traum, ins Familienunternehmen einzusteigen.“ (Jan Max Gepperth)

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