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Schulleiter aus Obertshausen sprechen über das Ende der Testpflicht

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Von: Theresa Ricke

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Ein Schritt Richtung Normalität: Mit Ende der Masken- und Testpflicht ist der Unterricht an der Eichendorff-Schule wieder fast wie früher, so wie es im vergangenen Sommer schon mal kurz möglich war. ARCHIV
Ein Schritt Richtung Normalität: Mit Ende der Masken- und Testpflicht ist der Unterricht an der Eichendorff-Schule wieder fast wie früher, so wie es im vergangenen Sommer schon mal kurz möglich war. (Archivbild) © MICHAEL PROCHNOW

Die Schulen in Obertshausen geben seit Montag zwei Selbsttests pro Woche an ihre Schüler. Kontrollen gibt es nicht mehr. Die Schulleiter sehen Vor- und Nachteile in dem Ende der Testpflicht.

Obertshausen – An Schulen werden die Corona-Einschränkungen weiter gelockert. Nachdem Anfang April die Maskenpflicht entfallen ist, wurde zum vergangenen Montag auch die Testpflicht aufgehoben. Wer sich freiwillig testen möchte – egal, ob Schüler oder Lehrer – soll von der Schule zwei Selbsttests für zu Hause gestellt bekommen, heißt es auf der Webseite des Hessischen Kultusministerium. Die Schulleiter in Obertshausen sehen positive wie negative Aspekte in den geänderten Regelungen.

Ulrich Schmidt, kommissarischer Schulleiter der Hermann-Hesse-Schule, begrüßt das Ende des täglichen Testens, weil es erhebliche Unterrichtszeit gekostet habe. „Ein Schritt in Richtung Normalität ist gut. Andererseits ist die Pandemie nicht zu Ende, wenn Verordnungen geändert werden.“ Er sehe sich weiterhin damit konfrontiert, dass sich mehrere Schüler einer Klasse anstecken könnten. Dann sollen verstärkt freiwillige Tests angeboten werden. Eine durchgängige Testung gibt es nicht mehr. Und ohne das Testheft kann auch keine Form der Kontrolle mehr stattfinden, sagt Schmidt. „Wir vertrauen unseren Schülern und weisen weiter darauf hin, dass sie sich verantwortungsvoll verhalten“, sagt Schmidt, der in diesem Zusammenhang betont, dass seine Schülerschaft ein Lob verdient: „Sie sind sehr vernünftig und bereit, Masken zu tragen, wenn es eng wird oder jemand vorsichtig sein möchte.“ Insgesamt bemerkt der kommissarische Leiter der kooperativen Gesamtschule, dass die Aufregung bei dem Thema langsam raus sei.

Schulen in Obertshausen: Befürwortung und Kritik für das Ende der Testpflicht

Auch Dirk Ruber, Schulleiter der Georg-Kerschensteiner-Schule, hat eine lockerere Stimmung nach der Aufhebung der Maskenpflicht wahrgenommen. Die Reaktionen seines Kollegiums und der Schüler auf das Ende des Testens sei „sehr entspannt“ ausgefallen. „Bei mir hat sich keiner beschwert“, sagt er. Er schätzt den „wohltuend normalen Umgang wie vor der Pandemie“, der sich so langsam wieder einstelle. Trotzdem lägen Masken und Tests bereit, falls sie gewünscht sind. „Mein Ziel ist es, jeden Menschen in der Schule nach seinen Bedürfnissen zu versorgen.“ Der Testpflicht trauert er nicht nach: „Ich habe nicht erkannt, dass es durch das Testen sicherer wird.“ In den zwei Jahren der Pandemie habe es unter den 2 200 Menschen in der Schule 500 Corona-Fälle gegeben. Die Schnelltests hätten bei der Früherkennung von Erkrankungen oft nicht geholfen. Die Tests wären noch negativ gewesen, wenn schon Symptome zu erkennen waren. Trotzdem stehen jedem zwei Tests pro Woche zu, die auf Nachfrage herausgegeben werden.

Alexandra Hahn von der Joseph-von-Eichendorff-Schule hätte die Testpflicht noch solange weiterlaufen lassen, wie es eine Quarantäne bei einem positiven Corona-Test gibt. Die Freiwilligkeit beim Testen sei wenig sinnvoll. Diese Meinung teile auch der Schulelternbeirat. Hahn: „Der Aufwand ist weiterhin hoch. Wir müssen Listen führen, an wen wir Tests ausgeben. Die positiven Fälle melden.“ Dieser Aufwand würde sich kaum lohnen, wenn sich nur noch die Hälfte der Schüler regelmäßig testet. Da auch keine negativen Tests mehr kontrolliert werden, könne die Schule auch keine Kinder mehr erkennen, die mit Corona infiziert sind. (Theresa Ricke)

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