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Corona, RS-Virus, Kündigungen: Kitas sind in einer angespannten Situation

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Die Lage für die Kindertagesstätten ist in der vierten Welle wieder besonders angespannt. Mit dem RS-Virus kommt eine jährliche und zusätzliche Bedrohung auf die Kitas in der Stadt zu.
Die Lage für die Kindertagesstätten ist in der vierten Welle wieder besonders angespannt. Mit dem RS-Virus kommt eine jährliche und zusätzliche Bedrohung auf die Kitas in der Stadt zu. © Friso Gentsch/dpa

Die Corona-Infektionszahlen erreichen dieser Tage Höchststände - auch im Kreis Offenbach. In den Kitas geht der Betrieb trotzdem weiter. Die Situation ist angespannt.

Obertshausen –Schließungen von Kitas und Schulen soll es nach Aussagen der Politiker keine mehr geben, gelten sie doch laut Robert-Koch-Institut nicht als Pandemietreiber. Dennoch belastet die aktuelle Situation die Kindertagesstätten auch in der Stadt enorm. Das berichten alle Betreiber. Zusätzlich gibt es im Kreis Offenbach Fälle des sogenannten RS-Virus gerade unter Kindern.

Rudolf Schulz, Geschäftsführer der AWO Obertshausen, berichtet von einer sehr angespannten Situation in den beiden Waldkindergärten. Generell haben es alle Kitas der AWO bisher gut durch die Pandemie geschafft, so Schulz. Mittlerweile seien aber auch Erzieherinnen und Eltern betroffen. Ein zunächst positiver Fall hätte sich allerdings bei weiteren Tests als negativ herausgestellt. Bisher musste somit noch keine Gruppe geschlossen werden.

Corona im Kreis Offenbach: Erzieherinnen kündigen wegen der Testpflicht

Probleme gibt es eher an andere Stelle. Zwei Erzieherinnen haben bei der AWO Obertshausen gekündigt, da sie das Prozedere mit dem regelmäßigen Testen nicht mehr mitmachen wollten, so Schulz. Seit Kurzem gilt eine Testpflicht für alle Arbeitnehmer, die nicht geimpft oder genesen sind oder ihren Impfstatus nicht offen legen wollen. Die Erzieherinnen hätten mitgeteilt, dass sie wieder zur Verfügung stehen „wenn das alles vorbei ist“.

Die Tests für die Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, sei für die AWO eine Belastung, da sie alle zur Verfügung gestellten Mittel für die Kitas auch ausgibt. Umso erfreulicher sei es für Schulz, dass die Stadt Obertshausen nach dem Vorbild in Mühlheim kostenlos Tests anbietet. „Die ganze Situation wird auf unseren Rücken ausgetragen“, sagt der Geschäftsführer mit Blick auf die Politik in Berlin.

Kitas in angespannter Corona-Situation: Personalmangel und Krankheitsfälle

Von ähnlichen Problemen berichten die katholischen Kindergärten. Frank Meidhof, Geschäftsträger beim zuständigen Dekanat Rodgau, berichtet von Personalengpässen, da Erzieherinnen und Erzieher nun bei leichten Krankheitssymptomen sofort zu Hause bleiben sollten. Dadurch haben die Ausfallzeiten des Personals zugenommen. Bisher seien aber noch keine großen Ausbrüche in den Kitas zu verzeichnen gewesen.

In den städtischen Kitas treten Corona-Fälle sowohl bei den Kindern als auch bei den Mitarbeitern gleichermaßen auf, heißt es auf Anfrage. Um sowohl die Kinder als auch Eltern und Personal zu schützen, sind in den Kindertagesstätten Luftfilter und sogenannte CO₂-Ampeln im Einsatz. Diese Geräte zeigen anhand verschiedener Farben an, wie belastet die Luft aktuell ist, und regen zum Lüften entsprechend der angezeigten Werte an.

Seit Ende der Sommerferien biete die Stadt zudem zum Schutz vor Corona auf freiwilliger Basis PCR-Pool-Testungen an. So sei ein schnelles Handeln möglich. Obertshausen sei im Kreis Offenbach die einzige Kommune, die diese Art der Testung auf freiwilliger Basis umsetzt, heißt es vonseiten der Stadt.

Kitas im Kreis Offenbach: Corona ist das Hauptproblem

Corona bleibt somit aktuell das Hauptproblem der Kindertagesstätten, denn bisher berichten alle Träger der Kitas in Obertshausen, dass es noch keine bekannten Fälle des RS-Virus (RSV) gibt. RS-Virus steht für Respiratorisches Synzytial-Virus und ist ein verbreiteter Erreger, der jedes Jahr eine Welle der Infektionen auslöst.

Infizieren kann sich damit jeder, Probleme macht das Virus jedoch überwiegend Kleinkindern und Säuglingen. Die Verantwortlichen betonen, dass sich hier, ähnlich wie beim Coronavirus, die Lage täglich ändern kann. Zum Schutz vor einer RSV-Infektion seien die Corona-Maßnahmen in Kitas ebenfalls geeignet. (Von Lukas Reus)

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