Grüne Obertshausen überprüfen die Verkehrsbedingungen auf dem Zweirad

Die Stahlrösser werden immer fetter und schwerer. Viele verfügen über einen Elektro-Motor, manche eigenen sich dazu, Kinder oder Lasten zu transportieren. Um zu verhindern, dass die Radwege von Autos genutzt werden, sind die Wege teilweise geschützt. Die Absperrungen hindern oder erschweren zuweilen aber auch die Einfahrt für die umweltfreundlichen Gefährte, sagen die Grünen aus Obertshausen und setzen sich für eine Optimierung ein. Ob ihrem Antrag, der in der Stadtverordnetenversammlung Zustimmung erfahren hat, Taten gefolgt sind, überprüften einige der Kommunalpolitiker bei einer Rundfahrt am Wochenende.
Obertshausen - Die Augen der Teilnehmer richteten sich auf Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, der sich mit einem schweren Lastenrad an der Tour beteiligte. Der Poller auf der Verbindung zwischen Sonnentauplatz und Haus Jona bildet kein Hindernis für das Gespann, weil sich neben dem asphaltierten Weg noch ein Grasstreifen befindet.
Auch die rot-weißen „i“-Säulen nördlich der Grundschule halten den Fahrer des „Big Babboe“ – so die Marke des Rades – nicht auf. Ein paar Verrenkungen auf dem schwer lenkbaren Gefährt waren an der Ausfahrt zur Karl-Mayer-Straße nötig, damit er zwischen den beiden Teilen des Drängelgitters hindurch kommt: Ohne den Einsatz von Nevzat Tuyan wäre für Gerhardt die Reise zu Ende. Der Bauhof-Mitarbeiter hatte alle Anlagen dieser Art ausgemessen und bei Bedarf versetzt, so auch diese.
Mindestens 1,15 Meter Breite soll der Durchlass neben der sogenannten Umlaufsperre betragen, fordert der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC). Der Abstand zwischen beiden Elementen soll 1,50 Meter messen. Weniger Gefallen fand Oliver Bode, der die Aktion vorbereitet hatte, an der Waldstraße. Am Beginn des Weges gegenüber der Eichendorff-Schule zur Ludwigstraße sind die Pfosten mit einer Kette verbunden. Sie bringe Menschen mit Wahrnehmungsstörungen in Bedrängnis, erläuterte der Experte. Die Ringe an den Pfosten bergen eine Verletzungsgefahr für Radler.
Zufrieden zeigte sich die Gruppe mit der Gestaltung der Bahn-Querung an der Grenzstraße und der Einfahrt in den Fuß-und-Rad-Tunnel an der Brühlstraße. Auch dort hat Tuyan ein Gitter versetzt, sodass der Einlass nun breiter ist. Gefahren bergen jedoch das unübersichtliche Zusammentreffen mit der Treppe und die Ausfahrt Richtung Schulzentrum. Dort sollte das Gitter von der nördlichen auf die südliche Seite der Rampe versetzt werden, befand die Runde.
Eine ganz heikle Situation stellen die Poller an der Ecke Schönbornstraße und Im Hasenwinkel dar, die den Schaukasten eines ehemaligen Fotostudios schützen sollen. Würde man noch eine Stange entfernen, hieß es, wäre die Auffahrt auf den Radweg Richtung Waldkirche und Gathofkreuzung einfacher. Für die vielen Verbesserungen aber galt dem Bauhof Dank. (Michael Prochnow)