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Bernhard Langert will Ukraine-Spenden selbst von Obertshausen nach Polen fahren

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Von: Theresa Ricke

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Einen der ersten Spenden-Kartons nimmt Bernhard Langert (links) von der Praxisgemeinschaft Rahman und Detho an. Unterstützt wird er von der Stadt Obertshausen und seinem Verein FC Oberschlesien.
Einen der ersten Spenden-Kartons nimmt Bernhard Langert (links) von der Praxisgemeinschaft Rahman und Detho an. Unterstützt wird er von der Stadt Obertshausen und seinem Verein FC Oberschlesien. © Theresa Ricke

Die Unterstützung für die Ukraine ist zu Beginn des Krieges sehr groß gewesen. Der FC Oberschlesien aus Obertshausen hat erfahren, was heute noch benötigt wird und zu Spenden aufgerufen.

Obertshausen – Die Hobbyfußballmannschaft des FC Oberschlesien ruft zum Spenden für Kriegsflüchtlinge aus und Rückkehrer in die Ukraine auf. Bernhard Langert, Vorsitzender des Vereins und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, hat Kontakte in die Ukraine und will helfen. Bis an die polnisch-ukrainische Grenze hat er sich durchtelefoniert, Kontakte geknüpft und herausgefunden, was in den polnischen Lagern für Geflüchtete und Rückkehrer benötigt wird. Der erste Sammeltermin der Spenden hat bereits stattgefunden. In der kommenden Woche können am Mittwoch, 8. Juni, von 12 bis 15 Uhr und am Donnerstag, 9. Juni, 15 bis 18 Uhr, verpackte Kartons abgegeben werden.

Ukraine-Hilfe aus Obertshausen: Die ersten Spenden sind schon da

Gelagert werden die dringend benötigten Dinge in der Otto-Wels-Straße 13 direkt am Bahnhof. Das Haus wird dem Verein von der Stadt zwischenzeitig zur Verfügung gestellt, um die „Oberschlesier“ zu unterstützen. Dort können die Spenden abgeliefert werden. Langert hat die benötigten Gaben in drei Kategorien aufgeteilt: Für reisende Kinder werden verzehrfertige Baby- und Kindernahrung, abgepackte Snacks, Säfte, Riegel, Süßigkeiten sowie Apfelmus oder anderes Mus benötigt. Gesuchte Lebensmittel für Erwachsene auf Reisen sind Konserven, Suppen und fünf Minuten Terrinen, Energieriegel, Nüsse und Trockenfrüchte, Kekse und auch Kaffee und Tee. Die dritte Kategorie betrifft die Menschen, die sich in der Ukraine befinden. Für sie werden verschiedene Medikamente gesammelt wie Schmerzmittel, Herzmedikamente und Seife gegen Verbrennungen und Schmerzen. Auch Erste-Hilfe-Sets – etwa aus neuen oder bis zu fünf Jahre alten Autoverbandskästen –, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und Hygieneprodukte fehlen. Kleidung ist nicht gefragt.

Die ersten Spenden sind bereits eingetroffen und liegen noch relativ einsam in den leeren Räumen des Hauses, in dem früher die Awo Obertshausen ihren Sitz hatte. Ein Päckchen kommt von Bärbel Hayer. Sie hat teure Medikamente gespendet: „Ich habe andere Herzmedikamente verschrieben bekommen. Die alten brauche ich nicht mehr und freue mich, wenn ich helfen kann.“ Mullbinden, Kompressen, Schmerzmittel und Desinfektionsmittel sind unter anderem in den zwei Kartons der Praxisgemeinschaft Aisha Rahman und Dr. Faisal Detho. Dr. Detho berichtet, dass er alles bei der Apotheke bestellt habe, um es dem FC Oberschlesien zu spenden.

Hilfe für die Ukraine: Bernhard Langert aus Obertshausen will alle Spenden persönlich überbringen

Bis zum kommenden Wochenende wird gesammelt, in der Nacht von Sonntag, 12. Juni, auf Montag will Bernhard Langert mit seinem vollgeladenen Sprinter nach Polen fahren und in Przemysl am 14. Juni alles persönlich überreichen. Bürgermeister Manuel Friedrich ist zuversichtlich, dass bis dahin noch viele Spenden zu den ersten Kartons hinzukommen werden: „Wenn ein Auto nicht reichen sollte, werden wir eine Lösung finden, damit nichts liegen bleibt.“ Sorgen, dass nur wenige Spenden zusammenkommen, hat er nicht. Doch auch für diesen Fall hat Langert einen Plan im Hinterkopf: „Dann streckt der Verein Geld vor und ich gehe einkaufen.“ (Theresa Ricke)

Kontakt: Bei Fragen ist Bernhard Langert unter 0163 2112649 zu erreichen.

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