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Jubiläumskonzert für Hans Schlaud: Dirigent ist 50 Jahre in Obertshausen aktiv

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Von: Theresa Ricke

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Auch nach 50 Jahren voller Einsatz: Nicht nur der Männerchor der Sängervereinigung Hausen, sondern auch Dirigent Hans Schlaud proben fleißig für das Jubiläumskonzert.
Auch nach 50 Jahren voller Einsatz: Nicht nur der Männerchor der Sängervereinigung Hausen, sondern auch Dirigent Hans Schlaud proben fleißig für das Jubiläumskonzert. © P

Chorleiter Hans Schlaud wird für seine langjährige Arbeit ein Jubiläumskonzert gewidmet. Auf die Sänger aus Obertshausen konnte er sich immer verlassen.

Obertshausen – Es ist vor allem dem damaligen Vorsitzenden der Sängervereinigung Ewald Duttine zu verdanken, dass Hans Schlaud nach Hausen gekommen ist. 1973 betritt Schlaud zum ersten Mal das Bürgerhaus Hausen, um eine Übungsstunde der Sängervereinigung zu leiten. Den anwesenden Musikern wird er stolz als „unser neuer Dirigent“ vorgestellt.

„Ewald Duttine ist auf mich zugekommen und hat gesagt: ‘Sie wollen wir haben!’“, erinnert sich Schlaud, der auch nach 50 Jahren noch Dirigent des Männerchors ist. Denn er hat sich „von der ersten Minute menschlich wohlgefühlt“. Obwohl Schlaud zu diesem Zeitpunkt als Dirigent schon Preise gewonnen hat, ist ihm ein gutes Miteinander wichtiger als Leistung. Doch das ist nicht der einzige Punkt, in dem sich der Hausener Chor von anderen abhebt – und Schlaud hat zwischenzeitlich bis zu zwölf Chöre gleichzeitig geleitet. Nun sind es noch drei.

Schlaud wird 1944 im ehemaligen Städtchen Schweidnitz im heutigen Polen als Sohn eines Opernsängers geboren. Er studiert von 1962 bis 1968 Klavier, Gesang, Chor- und Orchesterdirigieren, Musikgeschichte und Komposition an den Musikhochschulen in Mainz, Frankfurt und Salzburg und legt sein Staatsexamen als Diplom-Chor- und Kapellmeister ab. An der Gesangsschule Hanna Peukert in Wiesbaden absolviert Schlaud eine intensive Stimmausbildung. Seine erste Chorleitung übernimmt er mit 17 Jahren. Als er 1973 bei der Sängervereinigung beginnt, hat er bereits mehrere Chöre geleitet.

Heute ist Schlaud einer der profilierten und erfolgreichsten Chorleiter – weit über Hessen hinaus. Unter seiner Leitung erreicht der Chor der Sängervereinigung einen hohen Leistungsstand, den er auch bei den jährlichen Chorwettbewerben unter Beweis stellt. Sein Name steht für Qualität. „Es geht über die Leistung, die Anforderung. Die Leute wollen nicht nur Liedchen lernen. Sie schätzen die hochstehende künstlerische Leitung“, sagt Hans Schlaud.

Zwar sei es „keine gute Zeit für Männerchöre“, aber die kleinere Gruppe von 27 aktiven Sängern sei nicht unbedingt von Nachteil: „Wir haben den Glücksfall, weiter gute Stimmen zu haben.“ Außerdem schätzt Schlaud das große Verantwortungsbewusstsein der Sänger, die vorbildlich die Proben besuchen würden. Auf der Bühne könne er immer auf sie zählen: „Wenn ich vor dem Publikum stehe, weiß ich, auf den Chor ist Verlass. Beim Auftritt steigern sie sich oft noch zu den Proben.“

Die Chorleitung ist ihm Beruf und Berufung. Mit der Gründung des „Konzertchores Hans Schlaud“ im Jahre 1983, der sich aus den von ihm geleiteten Chören zusammensetzt, formte er einen Klangkörper von vielen Stimmen, der bei Konzerten für volle Häuser unter anderem in Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg und Koblenz sorgte, zuletzt im Jahr 2018 im Kurhaus Wiesbaden. Bei allen Auftritten mit dem Konzertchor war stets die Sängervereinigung dabei.

Im Jahr 2000 erhält Schlaud das Bundesverdienstkreuz am Bande. Für 50 Jahre Dirigententätigkeit wurde ihm im Dezember 2012 als Ehrenpreis der Hessische Löwe überreicht. Ein Jahr später erhält er für seine Verdienste um den kulturellen Bereich die goldene Verdienstmedaille der Stadt Obertshausen – als erster nicht in Obertshausen wohnende Bürger, wie der damalige Bürgermeister Bernd Roth hervorhebt.

Unter dem Motto „50 Jahre Chorleitung Hans Schlaud“ findet am Sonntag, 23. April, um 17 Uhr im Großen Saal des Bürgerhauses Hausen an der Tempelhofer Straße, ein Jubiläumskonzert zu ehren des Dirigenten statt. Neben dem Männerchor der Sängervereinigung wird auch die Sopran-Solistin Marika Dzhaiani als Gast auftreten. (Theresa Ricke)

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