Kerschensteiner-Schule verabschiedet 106 Abiturienten

Für Schiller war sie das höchste Gut, und auch Schüler sollten sie schätzen: die Freiheit! „Ihr Verlust erfolgt oft in kaum merkbaren Schritten, Lebensfreude und Spaß bleiben auf der Strecke“, mahnte Direktor Dirk Ruber die Jugendlichen, die jetzt in der Aula der Georg-Kerschensteiner-Schule ihre Abiturzeugnisse in Empfang nahmen.
Obertshausen - 114 Absolventen des Beruflichen Gymnasiums hatten sich zu den schriftlichen und mündlichen Prüfungen angemeldet, 106 haben sie bestanden - mit einer Durchschnittsnote von 2,48. Damit toppten die Abiturienten noch mal das gute Ergebnis ihres Vorgänger-Jahrgangs.
Bei ihrer Verabschiedung im festlichen mahnte Direktor Ruber: „Die Feder ist ein Spielball der Elemente“, sie habe keine Entscheidungsmöglichkeiten. Die Abiturienten hingegen hätten diese schon. „Sie haben nicht die Freiheit von, sondern zu etwas erlangt,“ meinte der Direktor. „Setzen sie sich klare Ziele“, riet Ruber. Leben heiße Entwicklung, „nicht auf Zufälle zu warten oder auf die gute Fee“, mahnte der Schulleiter.
Andrea Andrae, die Abteilungsleiterin des Beruflichen Gymnasiums an der Georg-Kerschensteiner-Schule, lenkte die Aufmerksamkeit auch auf die Eltern der Abiturienten. Sie seien auch in der Oberstufen-Zeit die „Helferinnen und Helfer im Hintergrund“ gewesen, während die Schülerinnen und Schüler „jeden Tag Höchstleistungen“ erbringen mussten. Die Mütter und Väter hätten „motiviert, ermahnt, getröstet, Durchhalteparolen ausgegeben und den Kühlschrank gefüllt, damit ihr ins Ziel kommt“.
Ein Dankeschön gelte zudem ihren Kolleginnen und Kollegen, die auch in der Pandemie „wirklich viel geleistet“, den Unterricht „analog, digital und virtuell“ gestaltet haben. Wie bei der Tour de France hätten sich die Jugendlichen abgestrampelt, „manchmal allein, manchmal im Schneckentempo und manchmal haben sie sich an einer Streckenänderung gequält“. Einige seien gestrauchelt und gestürzt, aber immer wieder aufgestanden und hätten nicht aufgegeben.
Alle Abiturientinnen und Abiturienten können „stolz sein auf ihren Durchhaltewillen, auf Belastbarkeit und Flexibilität“. Die Pädagogin erinnerte an die Phase, als die Teenager nach den Lockdowns „froh waren, wieder in die Schule gehen zu dürfen“, ihren Mitschülern wieder „analog begegnen“ konnten. Der Jahrgang habe sich „toll entwickelt, interessante Gespräche geführt und Spaß gemacht“.
Die beste Durchschnittsnote errang Laura Paula Kurtz aus der Klasse 13BG3 mit einer glatten 1,0. Ihr folgten Lukas Bernhard (13BG2) und Melina Sophie Richter (13BG5) mit 1,2 sowie Annika Faus (13BG7) mit 1,3. Sie war die Beste mit dem Schwerpunkt Gesundheitslehre, Laura Paula war die Nummer Eins im Leistungskurs Wirtschaftslehre.
Mit Präsenten wurden auch jene jungen Leute verabschiedet, die sich in besonderer Weise an der Schul sozial engagiert hatten. Sprecherinnen und Sprecher bedankten sich bei den Klassenlehrerinnen und -lehrern, danach feierten die Kurse mit Lehrkräften und Eltern bei kulinarischen Genüssen in der Cafeteria die bestandene Reifeprüfung. (Von Michael Prochnow)