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Neujahrsvorsätze im Kreis Offenbach: Mehr Sport, weniger Kippen

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Bei den Neujahrsvorsätzen gehen die Meinungen in Obertshausen (Kreis Offenbach) auseinander. Nur die wenigsten haben sich tatsächlich etwas für 2023 vorgenommen.

Obertshausen – Die Tradition des Neujahrsvorsatzes, sie scheint auf den ersten Blick aus der Mode gekommen zu sein, zumindest in Obertshausen. Fragt man die Besucherinnen und Besucher des Einkaufsparks an der Königsberger Straße, haben sich die wenigsten etwas für das noch junge 2023 vorgenommen. „Da hält man sich doch sowieso nicht dran“, so der weitreichende Konsens.

Schlendert man ein Stück die Bahnhofsstraße entlang, wird man dann doch noch fündig. „Warum sollte man keine Vorsätze fassen?“, fragt die 18-jährige Obertshausenerin Beti S. „Wer sich nichts vornimmt, hat schon verloren.“ Ihre eigenen Vorsätze hat sie dann auch aus dem Stegreif parat: „Mit dem Rauchen aufhören und mehr Zeit mit der Familie verbringen.“

Eine Selbstverständlichkeit sind die guten Vorsätze auch für Maria Rodriguez. Die überflüssigen Pfunde, die über die Feiertage dazugekommen sind, sollen wieder runter. Kein Problem für die 63-Jährige, denn sie hat schon ganz konkrete sportliche Pläne für das Jahr 2023. „Wir wollen in diesem Jahr wieder den Staffel-Marathon in Frankfurt laufen“, sagt sie. Ihr Mann und eine Freundin seien bereits dabei. Und schließlich hat die Obertshausenerin noch einen ganz persönlichen Wunsch: „Ich möchte mutiger und freudiger werden, trotz der vielen schlechten Nachrichten jeden Tag.“

Weniger Zeit mit dem Handy verbringen: Das nehmen sich auch Obertshausenerinnen und Obertshausener zum Jahreswechsel vor – besonders die jüngere Generation.
Weniger Zeit mit dem Handy verbringen: Das nehmen sich auch Obertshausenerinnen und Obertshausener zum Jahreswechsel vor – besonders die jüngere Generation. © PantherMedia/Cervo

Neujahrsvorsätze im Kreis Offenbach: „Umweltbewusster leben“

Gut zu sich selbst sein möchte auch Weronika B. –„Self-Care“ ist das Stichwort der 16-Jährigen. Mehr Zeit für sich, die möchte sie sich nehmen, darüber hinaus „umweltbewusster leben“, so steht es im Jahresplan der Obertshausenerin.

Eher klassische Zielsetzungen verfolgt wiederum die Studentin Dorothee Wiesmann: Mehr lernen, früher schlafen und mehr Sport hat sich die junge Frau vorgenommen, die in Gießen studiert und über die Winterpause ihre Eltern in Obertshausen besucht. Dass die Vorsätze zum Jahreswechsel gefasst werden müssten, sieht die 21-Jährige nicht so eng, „man kann sich doch das ganze Jahr über etwas vornehmen“. Ob zum neuen oder im laufenden Jahr, das ihr wichtigste Vorhaben lautet jedoch: „Weniger Handy.“

Wie beliebt sind Neujahrsvorsätze in Deutschland?

Neujahrsvorsätze ja oder nein? Wer sich für das kommende Jahr Vorsätze macht, ist laut einer Studie von DAK Gesundheit in der Unterzahl. Demnach machen sich nur 42 % der Deutschen entsprechende Pläne.

Bei denen, die es dennoch tun, ist der beliebteste Vorsatz mit 67 % das Vermeiden beziehungsweise der Abbau von Stress. Gleich auf halten sich mit 64 % auf Platz zwei „Mehr Zeit für Familie und Freunde“ und „Umwelt- beziehungsweise klimafreundlicheres Verhalten“. Eine vegetarische Ernährung erreichen wollen über ein Drittel der Befragten, dicht gefolgt von Abnehmen. Die Schlusslichter tragen bei der Umfrage: weniger Alkohol, weniger Rauchen.

Wen die Angst vorm Scheitern an den eigenen Zielen abschreckt, der muss sich laut Studie eine andere Ausrede suchen: Mehr als die Hälfte der Befragten, immerhin 56 %, verfolgen ihre Neujahrsvorsätze über die ersten drei Monate des Jahres hinaus.

„Mehr Sport, weniger rauchen“, so hat es sich Anja T. aus Hainburg vorgenommen. Allerdings, da ist sie sich mit ihrem Mann einig, passiert es in der Umsetzung dann doch häufiger umgekehrt. Ansonsten hat die 55-Jährige noch einen ganz konkreten Wunsch für das anstehende Jahr: „Ich möchte gerne einen neuen Job finden.“

Ob es in Obertshausen aus der Mode gekommen ist, sich Neujahrsvorsätze zu fassen, das lässt sich wohl nicht abschließend klären. Zurück am Einkaufspark hat Marion Engelhaupt, 72 Jahre, indes eine vermittelnde Perspektive anzubieten: „Wer im alten Jahr gut gelebt hat, macht das auch im neuen“, ist die Obertshausenerin überzeugt. (Philipp Bräuner)

Für eine junge Familie in Offenbach startete das neue Jahr mit einem Schock: Weil ein fehlgeleiteter Böller einen Brand auslöste, steht die Familie nun ohne Dach über dem Kopf da. Die Wohnung ist unbewohnbar geworden.

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