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Neue Standesbeamtin und Obertshausens Bürgermeister dürfen jetzt Paare trauen

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Standesbeamtin Sylvia Brückner übergibt die Leitung des Bürgerservices an Petra Mohr, die wie Bürgermeister Friedrich und Cornelia Knoke, Chefin des Fachbereichs Bürger, Ordnung und Verkehr, nun auch trauen darf (v.l.).
Standesbeamtin Sylvia Brückner übergibt die Leitung des Bürgerservices an Petra Mohr, die wie Bürgermeister Friedrich und Cornelia Knoke, Chefin des Fachbereichs Bürger, Ordnung und Verkehr, nun auch trauen darf (v.l.). © m

Nach der Pandemie wollen sich in Obertshausen wieder mehr Paare das Ja-Wort geben. Das können sie auch vor Bürgermeister Manuel Friedrich ablegen.

Obertshausen – Sie haben Ja gesagt: Bürgermeister Manuel Friedrich und die künftige Leiterin des Bürgerservices im Rathaus, Petra Mohr, waren in Bad Salzschlirf und haben sich in der Akademie für Personenstandswesen zu Standesbeamten ausbilden lassen. Nun dürfen sie Paare trauen. Nach einem Rückgang aufgrund der Corona-Einschränkungen trauen die sechs Standesbeamtinnen und zwei -beamten jetzt wieder mehr als 50 Paare im Jahr.

Seit Juli steht ihnen dazu ein neuer Trausaal zur Verfügung, der ehemalige Gesellschaftsraum im Südtrakt des Bürgerhauses. Er gefällt in einem Petrol-Blau, Gemälde zieren die Wände und kunstvolle Herzen stehen auf dem Boden und auf dem hellen Holztisch. Dahinter und davor stehen schlichte schwarze Stühle für den schönsten aller Tage bereit.

Trauung in Obertshausen: Bürgermeister büffelt für Prüfung

Stolz präsentieren Friedrich und Mohr ihre Ernennungsurkunden. Der Rathauschef absolvierte Ende Februar an drei Tagen einen Intensivkurs, berichtet er. „Das war ein ungewohntes Gefühl, wieder die Schulbank zu drücken“, gesteht er. Zusammen mit 30 Bürgermeister-Kolleginnen und Kollegen aus Hessen und Sachsen legte er schließlich eine schriftliche Prüfung ab.

Sie umfasse Aufgaben in den Themenfeldern Namensgebung, Familien- und Doppelnamen, Besonderheiten des deutschen Rechts gegenüber Vorgaben anderer Länder, den Einsatz von Dolmetschern und den Inhalt von Urkunden zur Trauung. „Das Amt hat auch mit Verantwortung zu tun“, bekundete Friedrich Verständnis für die Paukerei.

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Reden zu verfassen haben sie auch geübt, fährt er fort, „aber die meiste Zeit haben wir uns mit Recht und Theorie beschäftigt“. Für ihn sei es „wichtig, als Bürgermeister in meiner Heimatstadt Trauungen vollziehen zu dürfen“, sagt er. „Anfragen gibt‘s schon!“.

Eine gute Ansprache zu einer Trauung entstehe aus den Informationen aus einem Vorgespräch mit dem Brautpaar, erklärte Manuel Friedrich. „Dabei lerne ich ein bisschen das Leben der beiden kennen, Vorlieben und Hobbys“. Manche mögen‘s „sehr nüchtern und wollen schnell wieder raus“, weiß er, „andere bevorzugen einen festlichen Rahmen“. Dabei sei das Bürgerhaus-Restaurant Da Leone hilfreich, das freilich auch vom Trauort am Grünen profitiere.

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Die Feierlichkeit könne also mit einem Sektempfang oder einem Essen, mit Melodien aus den Boxen oder durch Musikerinnen und Musiker gestaltet sowie mit einer kirchlichen Trauung verbunden werden, zählt Friedrich einige Vorzüge der noch recht unbekannten Adresse am Minigolfplatz auf.

Die neue Eheschließungsbeamtin studierte zwei Wochen in Bad Salzschlirf. Sie beschäftigt sich im Einwohnermeldeamt täglich mit Geburtsanzeigen, Sterbefallmeldungen, Heirat und dem Namensrecht. Der Magistrat hat sie zum 20. März zur Standesbeamtin bestellt. Das „Frankfodder Mädsche“ hat im Römer den Beruf der Bürokauffrau erlernt, arbeitete ab 2005 im Dienstleistungsbetrieb der Stadt Neu-Isenburg, 2012 wechselte sie in die Obertshausener Verwaltung.

Die Mitarbeiterin lebt seit 30 Jahren in Offenbach, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Wenn Sylvia Brückner zum 1. April in Pension geht, übernimmt Petra Mohr auch die Fachdienstleitung. Die Scheidende hat ihren Posten seit 1973 bekleidet, ihre Berufslaufbahn in der einst selbstständigen Gemeinde begonnen, saß im Einwohnermeldeamt und schloss Ehen seit 1989. (Michael Prochnow)

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