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Atelier Theater bringt Komödie auf die Bühne

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In seiner Rolle als Fritz Kaptein glänzte Oliver Bode mit seiner ruhigen Art, aber auch impulsiven Momenten.
In seiner Rolle als Fritz Kaptein glänzte Oliver Bode mit seiner ruhigen Art, aber auch impulsiven Momenten. © m

Obertshausen - In drei Vorstellungen hat das Atelier-Theater Obertshausen (ATO) im Pfarrer-Schwahn-Haus „Fritz Kaptein und seine Schwestern“ präsentiert. Mit der Komödie in drei Akten von Rinje Bernd Behrens erweiterte und steigerte sich die gut gemischte Truppe erneut. Von Michael Prochnow

Eigentlich ist’s doch immer dasselbe. Da verführen Neid und Missgunst zu Lug und Hinterlist. Doch die Guten sind listiger und obsiegen am Ende. So ist das letztlich auch bei „Fritz“, dem als Widersacher seine drei Schwestern gegenüber stehen. Das heißt, eigentlich intrigieren nur zwei der hochwohlgeborenen Damen. Die Dritte, das „Aschenputtel“ unter den von Heisterdorfs, rettet den Familienfrieden. Doch der Reihe nach. Fritz Kaptein kommt heim. Nach vielen Jahren auf hoher See hat er seinen Beruf an den Nagel gehängt. Doch im Elternhaus leben noch alle drei Schwestern, und die sind über seine Rückkehr gar nicht begeistert. Vor allem deswegen nicht, weil er ein junges Mädchen im Schlepptau hat, Susanne Sauerwein. Laut Testament bekommt das Haus, wer zuerst heiratet und ein Kind bekommt.

Albertine, Eugenia und Dorothea von Heisterdorf schmieden einen fatalen Plan. Sie wollen den Bruder mit Rattengift aus dem Weg schaffen. Doch der hat sie durchschaut, obendrein spielt Doro nicht mit: Sie kippt den giftigen Inhalt der begehrten Schnapsfläschchen weg. Die hochwohlgeborenen Schwestern scheitern auch an der Präsenz von Steuermann Peter Frese und Wachtmeister Heino Bölker, die beide nach größeren Aufgaben heischen.

So kommt alles ganz anders. Fritz will keineswegs Susanne ehelichen – es ist seine Tochter, deren Mutter verstorben. So könnte er also doch Anspruch auf das Haus anmelden. Macht er aber nicht, wer bleiben will, kann bleiben. Wollen die beiden feinen Damen aber nicht. Dafür bekommt Doro ihren Heino und der frisch gebackene Kapitän Frese macht Susanne einen Antrag.

In der Hauptrolle des Fritz’ bewährte sich Oliver Bode mit seiner ruhigen Art, aber auch impulsiven Momenten. Dem Publikum bleibt er mit zu Berge stehenden Haaren in Erinnerung. Mit viel Spielfreude und Ernst bei der Sache feierte auch der zweite Neuzugang im Ensemble seine Feuertaufe, „Polizist“ Tobias Kurz. Mandy Reinschmidt teilte ihre Rolle der Eugenia mit Gisela Reinschmidt, Oliver Reinschmidt war als seriöser, zurückhaltender Steuermann gut aufgehoben.

Zumal sein Ressort auch noch Bühnenbild und Technik sind, die er mit Jan Haller und Axel Grumbach betreut. Und zwar mit Ausstattung und Bedienung in einer ausgesprochen professionellen Form. In vielen Nächten Arbeit passten sie mit Theaterleiter Heinz-Jürgen Grab die Kulisse der Bühne im Pfarrer-Schwahn-Haus an. Dort fühlt sich das ATO sehr wohl, betonte der Gründer.

Zurück ins Rampenlicht. Treffend besetzt war ebenso die „Albertine“, Immobilien-Kauffrau Sylvia Pieroth wusste freilich aus dem Effeff zu erläutern, wann das Heim wie unter den Geschwistern geteilt werden muss. Stina Onescheit stand mit „Susis“ Aufgaben im Schatten des „Kaptein“, bereicherte das Gesamtbild brav bis kokett und an passender Stelle auch mal mit einer steifen Brise Temperament.

Lob gab’s zudem für Souffleuse Sabrina Grab-Achard. Mutter Emma Grab und Eva Roth, ein weiterer Gewinn für das Team, sorgten für die liebevolle Ausstattung des von Heisterdorfschen Heims. Das Ensemble wird wohl auch in Zukunft keine Schenkelklopfer einstudieren und so auf das ganz breite Publikum verzichten. Aber das professionelle und engagierte Spiel macht das Ensemble zu einer festen Größe im Kulturleben der Stadt.

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