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Im Monte Mare sollen Sauna-Aufgüsse die Energiesparmaßnahmen ausgleichen

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Von: Theresa Ricke

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Das Obertshausener Freizeitbad Monte Mare ist auch von den hohen Energiekosten betroffen. Mit ein paar einfachen Kniffs gleicht das Bad seine höheren Kosten aber wieder aus.

Obertshausen – Der Winter ist die Hauptsaison der Freizeitbäder und Sauna-Welten. Besonders in den Ferien und an den Wochenenden kommen die Besucher – auch ins Monte Mare an der Badstraße. Doch diese Saison ist eine ganz besondere: Zum einen sind in diesem Winter positive Veränderungen nach den Corona-Einschränkungen zu spüren, zum anderen schlägt sich aber die Energiekrise im Betriebsalltag nieder.

Ob Stammkunde oder Neuling: Wer in die Sauna geht, möchte sich entspannen, in Ruhe schwitzen und Abstand zum Alltag gewinnen. Dafür bietet das Monte Mare in Obertshausen verschiedene Saunen im Innen- und Außenbereich an. Seit Kurzem ist nach Sanierungsarbeiten auch das Dampfbad Yunga mit 12 Sitzplätzen wieder geöffnet. In die größte im Innenbereich passen in etwa 60 Menschen.

Monte Mare in Obertshausen: Weniger Gäste gleichzeitig in Sauna - Notfälle nehmen ab

„Früher sind die Besucher zusammengerückt und saßen dicht an dicht“, sagt Betriebsleiter Carsten Kuczewski. Besonders bei Aufgüssen wurde es eng. Dann kam die Pandemie und die Zahl der Gäste pro Sauna wurde auf zwölf reduziert. Nun dürfte die Sauna wieder voll sein, aber das würden die Kunden nicht mehr wollen. „Ich beobachte öfter, dass die Saunagänger wieder umdrehen, wenn es schon gut voll ist.“ Das Empfinden habe sich verändert. Ein durchaus positiver Effekt, wie Kuczewski bemerkt: Notfälle wegen Kreislaufproblemen hätten abgenommen, weil die Gäste nun länger in einer Sauna blieben. Insgesamt sei alles dadurch entspannter geworden und die Mitarbeiter könnten sich besser auf den Aufguss konzentrieren.

Auch im „Babbel-Haus“ – einem Entspannungsbereich, der zum Reden einlädt – gilt „Natur Pur“: Mit Wasserdampf und Kräutern wird eine angenehme Atmosphäre kreiert, wie Betriebsleiter Carsten Kuczewski erklärt.
Auch im „Babbel-Haus“ – einem Entspannungsbereich, der zum Reden einlädt – gilt „Natur Pur“: Mit Wasserdampf und Kräutern wird eine angenehme Atmosphäre kreiert, wie Betriebsleiter Carsten Kuczewski erklärt. © Ricke

Ein Aufguss ist das Highlight für viele Sauna-Liebhaber. Im Monte Mare gilt dabei das Motto „Natur Pur“. Es kommen nur natürliche ätherische Öle zum Einsatz. Zwar würden chemische Duftstoffe ein intensiveres Dufterlebnis erzeugen, aber beim Einatmen gelangen eben Chemikalien in den Körper. Darauf verzichtet das Monte Mare.

Um Energie zu sparen, wird derzeit die Temperatur in den Saunen etwas reduziert. Statt 100 oder 90 Grad, seien es jetzt eher 75 bis 80 Grad, sagt Kuczewski. Trotzdem verspricht er dem Besucher das gewünschte Hitzeerlebnis, besonders beim Aufguss: „Der Mitarbeiter, der den Aufguss macht, weiß, was zu tun ist.“ In drei Runden, die sich von mild, zu warm bis heiß steigern, wird der gewünschte Effekt erzielt.

Monte Mare in Obertshausen: „Nicht zu heiß duschen vor dem Schwimmen“

Im Außenbereich stehen zwei Becken, die viel Strom verbrauchen: Das Kalttauchbecken wird auf 16 Grad abgekühlt, der Whirlpool auf 36 Grad erhitzt. Um die benötigte Energie für die Kältemaschine bestmöglich zu nutzen, wird deren Wärme, die beim Kühlen entsteht, in den Kreislauf des Bades eingespeist und in das Sportbecken geführt. Der Whirlpool blubbert freundlich, wenn um 10 Uhr für die Gäste eröffnet wird. Um Energie zu sparen, gibt es immer mal Phasen am Tag, an dem er kurzzeitig abgestellt ist.

Für das Monte Mare, das in der Umgebung der einzige Saunabetrieb mit Freizeitbad ist, gilt es nicht erst seit den steigenden Energiepreisen, sich über Einsparmaßnahmen Gedanken zu machen. Es betreibt ein Blockheizkraftwerk, dessen Stromerzeugnis den Bedarf der gesamten Anlage an einem Werktag deckt. Aus der jetzigen Situation möchte Kuczewski – wie schon nach der Corona-Pandemie – positive Lerneffekte mitnehmen: „Das Personal wird sensibilisiert, Türen und Luftschleusen zu schließen. Die Reinigung wird effektiver und somit sparsamer.“

Die Lufttemperatur im Freizeitbad ist nicht verändert worden, sagt Kuczewski. Trotzdem könne es vorkommen, dass mancher den Aufenthalt als kälter empfindet. Hierfür hat der Betriebsleiter einen Tipp: „Nicht zu heiß duschen vor dem Schwimmen und sich erst mal im Sportbecken betätigen. Anschließend kann man das nächst wärmere Becken ausprobieren.“ So bleibt der warme Whirlpool für den Abschluss eines Schwimmtages, ohne zu frieren. (Theresa Ricke)

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