Kooperationen werden wichtiger: TG Obertshausen stellt neuen Vorstand vor und blickt in die Zukunft

„Unser Verein steht auf einem soliden Fundament“, bekräftigt Thomas Zeiger mit dem Verweis auf mehr als 1 000 Mitglieder und einem an die Corona-Regeln angepassten Angebot. Bei der Jahreshauptversammlung der Turngemeinde Obertshausen (TGO) ließ sich der pensionierte Berufsschullehrer noch einmal wiederwählen. Mit anderen Angehörigen des Vorstands mahnte er jedoch den Generationswechsel an, der in zwei Jahren erfolgen müsse.
Obertshausen – Acht Jahre ist das aktuelle Führungsgremium nun im Amt. „Wir arbeiten ehrenamtlich mit einem hohen zeitlichen Aufwand und wir sind immer bemüht, für den Verein alles Mögliche rauszuholen“, stellte Zeiger klar. „Allen gerecht zu werden ist aber nicht immer einfach“, gab er zu bedenken. Von der einen oder anderen Abteilung hätte er mehr Einsatz für den Gesamtverein erwartet. „Der Verein ist eine Solidargemeinschaft und es kann nicht angehen, dass nur Forderungen gestellt werden. Wenn es aber um einen Arbeitseinsatz geht, zeigt sich kaum eine Resonanz.“
Ein ganz besonderer Dank galt darum all jenen Vorstandsmitgliedern, dem Ältestenrat, Abteilungsleitern, Trainerinnen und Trainern sowie weiteren Helferinnen und Helfern, die den Vorstand unterstützt haben. Dazu zählen auch jene, die den Verein in traditionellen und modernen Medien präsentieren, Simone Picard, Martina und Oliver Bode. Auch ohne Sponsoren geht es nicht mehr, würdigte der Sprecher das Engagement von Banken, Energieversorger, Friseur, Sport-Fachgeschäft und allen voran die Stadt Obertshausen.
Fast alle Abteilungen mussten Federn lassen
„Wir haben es mit Erfolg geschafft, unser Sportangebot attraktiv zu gestalten und haben sogar in der Pandemie gezeigt, wie Training auch ohne Präsenz machbar ist“, lobte der Vorsitzende. Die Auswahl wurde intensiv genutzt, „sogar von Älteren, bei denen wir befürchtet hatten, dass sie sich nicht an den Computer trauen“. Der Sport vorm Monitor war sogar kostenlos für TGOler wie für Nichtmitglieder.
Dennoch mussten fast alle Abteilungen Federn lassen. Vor allem Turner, Leichtathleten, Badmintonspieler und Aktive der jungen Capoeira-Gruppen verließen die Turngemeinde. Vermietungen des Hauses am Sportzentrum waren nicht möglich, sodass auch hier Einnahmen weggebrochen sind. „Unser Hausmeister Matthias Bork sorgt unermüdlich für den reibungslosen Ablauf rund ums Vereinsheim“, unterstrich Zeiger. Während der Zwangspause haben sie in eine Beschallungsanlage und eine Pergola investiert. Das Büro wurde mit Babette Schlageter neu besetzt.
Sämtliche Wettkämpfe waren im Lockdown ausgefallen, nur die Sportabzeichenprüfungen konnten dank Wilfried Nowotnik – wenn auch mit geringerer Beteiligung stattfinden. Stefan Jung, der Abteilungsleiter Schwimmen, musste aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Dank der Mithilfe der Betriebsleitung im Erlebnisbad „Monte Mare“ konnte die Abteilung das Training wieder aufnehmen.
Vereinsleben hat sich verändert
„Die Zeit wird immer schnelllebiger und es ist heutzutage für jüngere Generationen nicht mehr üblich, dem Verein so lange die Treue zu halten“, beobachtete der Vorsitzende. „Das Vereinsleben hat sich verändert, die meisten wollen zwar das Angebot der Vereine in Anspruch nehmen, sich aber in keiner Weise engagieren.“ Der Pädagoge fürchtet, dass sich die Vereinsarbeit verändern wird, „Kooperationen mit anderen Gruppierungen werden immer wichtiger“, meinte er.
Mit einigen örtlichen Schulen hat er bereits Kooperationen gestartet. „Wenn mehr Übungsleiter zur Verfügung stünden, hätten wir hier noch mehr Potenzial“, erklärte er. Die TGO beteiligt sich auch im Projekt „Gesund älter werden – bewegt“ mit Online-Fortbildungen und Kursen. An der Spitze des Vorstandes bleibt also Zeiger, der Posten des Zweiten Vorsitzenden bleibt erneut unbesetzt. Schriftführerin bleibt Tatjana Höhn, Kassenwart Norbert Schiller.
Das Beisitzer-Team bilden Martina Bode, Gert Rödling und Walter Rebell, neuer Kassenprüfer ist Jürgen Ehnert. „Wir können jederzeit freie Positionen nachbesetzen“, erläuterte Zeiger die Chancen. Anwesende boten sich an, den Rasen am Vereinsheim zu mähen oder das Schwimmtraining zu begleiten. (Von Michael Prochnow)