1. Startseite
  2. Region
  3. Obertshausen

„Verkehrssichere Schule“: Erstklässler aus Obertshausen lernen Regeln im Straßenverkehr

Erstellt:

Von: Theresa Ricke

Kommentare

Die Erstklässler haben an diesem Morgen mehr grüne als rote Karten an die Eltern und anderen Verkehrsteilnehmer vor der Schule verteilt.
Die Erstklässler haben an diesem Morgen mehr grüne als rote Karten an die Eltern und anderen Verkehrsteilnehmer vor der Schule verteilt. © Ricke

Regeln im Straßenverkehr müssen gelernt sein. Für die Erstklässler in Obertshausen sind sie neu, für viele Eltern gibt es von den Kindern eine Erinnerung.

Obertshausen – Mit gelben Warnwesten ausgestattet verteilen sich die Erstklässler der Joseph-von-Eichendorff-Schule in Fünfergruppen rund um das Schulgelände. Unter der Aufsicht von Lehrkräften kontrollieren sie, ob sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten. Die Zebrastreifen sind wichtig und die Kurzzeitparkplätze. Wer alles richtig macht, bekommt eine grüne Karte mit einem großen „Danke“ über dem lächelnden Smiley. Passiert ein Verstoß, wird es die rote Karte: „Schade“ ist dort zu lesen und der traurige Smiley ist rot angemalt.

Begleitet wird die Aktion von dem Ordnungsamt und der Polizei. Drei Mal stellen sie sich morgens vor der ersten Stunde mit den Erstklässlern an die Straße. Jede erste Klasse nimmt an einem Morgen an der Aktion „Verkehrssichere Schule“ teil. An diesem Morgen verhindern Ausfälle beim Ordnungsamt, dass es die Schule unterstützt. Am morgigen Freitag soll die Stadtpolizei aber wieder dabei sein.

Die frisch eingeschulten Erstklässler sind an diesem Morgen noch ein bisschen scheu, auf die Eltern zuzugehen und ihnen rechtzeitig den passenden Zettel zu überreichen. Bei der Aktion gehe es laut Schulleiterin Alexandra Hahn für die Schülerinnen und Schüler darum, in das Thema Verkehrssicherheit einbezogen zu werden. „Sie sollen in die Gespräche einbezogen werden“, sagt sie. Die Kinder müssen selber beurteilen, was richtiges und was falsches Verhalten im Straßenverkehr ist. Das fällt am Anfang noch schwer. Patenkinder aus den dritten Klassen helfen dabei.

Verkehrssicherheit an der Eichendorffschule in Obertshausen: Kinder sollen ins Gespräch kommen

Die grünen und roten Karten haben die Grundschüler als Hausaufgaben geschrieben und bemalt. „Der Transport des Themas in die Familien läuft nur über die Kinder“, sagt Hahn. So werde Zuhause über die Verkehrssicherheit gesprochen. In zweiter Reihe zu parken, die Kurzzeitparkplätze zu lange zu belegen und das Überfahren der Zebrastreifen sind Probleme, die zu Chaos vor der Schule und damit zu einer Gefahr für die Kinder führen. Dabei gebe es genug Platz rund um die Eichendorffschule, sagt Hahn.

Wenn die Polizei und Lehrer und Schüler zu den Aktionstagen Präsenz zeigen, laufe es aus Erfahrung gut. Markus Eisert, Schutzmann vor Ort in Obertshausen, ist zum dritten Mal an der Eichendorffschule dabei. Er und seine Gruppe Erstklässler mussten nur einmal die rote Karte zeigen, weil ein Auto beim Parken mit dem Heck noch auf der Straße stand. Eine Mutter, die zwar mit ihrem Kind ausgestiegen ist, um Äpfel für das Apfelfest zu bringen – Aussteigen des Fahrers ist auf diesen Parkplätzen nicht erlaubt – ist noch einmal um die rote Karte herumgekommen. „Wir haben gesehen, dass sie sich beeilt hat. Dafür gibt es grün“, sagt Eisert. Nach den Eindrücken der Schulleiterin wüssten die Eltern, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. Viele Eltern haben aber auch schon mehrere grüne Karten an den verschiedenen Tagen bekommen.

Verkehrssicherheit für Kinder in Obertshausen: Der Faktor Zeit spielt eine Rolle

Zeitdruck sei ein großes Problem, das zu Gefahrensituationen führe, sagt Schutzmann Eisert: „Die Zeit geht oft über den Schutz der Kinder.“ Anstatt um die Ecke zu fahren und dort zu parken, wenn das Kind bis ans Tor gebracht werden soll, wird eher falsch geparkt. Die Polizei und die Schule stehe in einem regelmäßigen Austausch mit der Stadt, um die Verkehrssituation noch weiter zu verbessern. Doch eine positive Entwicklung sieht Eisert auch jetzt schon: „Heute hat sich keiner etwas getraut. Es lief schon schlechter.“ (Theresa Ricke)

Auch interessant

Kommentare