Sängerkreis Offenbach versammelt sich im Bürgerhaus in Hausen

Der Sängerkreis Offenbach hat bei seiner Versammlung im Bürgerhaus in Hausen seine Vorsitzende wiedergewählt.
Obertshausen – Ute Hermsdorff ist die erste aller Stimmen, und das bleibt auch nach der Hauptversammlung des Sängerkreises Offenbach so. Die Heusenstammerin führt die Gemeinschaft von 54 Chören mit viel Erfahrung, Einsatz und Herzblut und wurde am Samstag im Bürgerhaus Hausen einstimmig wiedergewählt. Stellvertretende Vorsitzende ist nun Christiane Bucher, Ilka Tousheh und Alexandra Franz bilden den Musikausschuss, beraten die Vereine, gestalten Veranstaltungen des Sängerkreises und laden ein. Die Geschäftsführerin heißt Astrid Rebell, zum Führungsgremium zählen auch die Beisitzer Thomas Larisch und Michael Gerheim, Ehrenvorsitzender Siegfried Roet, Ehren-Kreis-Chorleiter Bernhard Seelbach und Ehrenmitglied Herbert Thiem.
Das Corona-Jahr 2021 nutzte die Gemeinschaft, um die Institution in der Öffentlichkeit moderner darzustellen. Der Internetauftritt soll wie Briefkopf und Visitenkarten neu gestaltet werden, berichtete die Vorsitzende. Im vergangenen Jahr wurde der Sängerkreis 75 Jahre alt. Das Jubiläum feierte er mit zwei großen Veranstaltungen, im April in der Neu-Isenburger Hugenottenhalle mit Vertretern aller damals 56 Vereine. In Heusenstamm fand der „Tag der Chöre“ statt.
Nach der Pandemie und altersbedingt haben sich mittlerweile zwei Chöre aufgelöst. Es wird erwartet, dass in naher Zukunft weitere aufgeben müssen. Da während Corona viele Sängerinnen und Sänger zu Hause bleiben mussten, sei die ehrenamtliche Arbeit heute nicht mehr selbstverständlich. „Viele haben verlernt, sich für einen Verein zu engagieren, Verantwortung zu übernehmen“, bemerkte Hermsdorff. Dabei biete die Vereinskultur Geselligkeit, Freundschaften und gegenseitige Hilfe. Der Sängerkreis motiviere, unterstütze und zeige neue Wege auf. Landrat Oliver Quilling wies eingangs darauf hin, dass der Kreis Offenbach in diesem Jahr eine Million Euro für kulturelle Projekte bereitstellt. Für eine Veranstaltung mit Ausgaben in Höhe von mindestens 30 000 Euro werde ein Drittel der Kosten übernommen. Der Kreis helfe auch bei der Beantragung weiterer Fördergelder, erinnerte Beisitzer Gerheim. Frank Lortz, Vizepräsident des Hessischen Landtags aus Froschhausen, bedankte sich beim Sängerkreis und bei Gastgeberin Sängerlust mit Geldbeträgen. Beide Politiker wiesen auf die Förderung durch die Sparkasse Langen-Seligenstadt hin.
Claus-Peter Blaschke, Präsident des Hessischen Sängerbunds, will Bedürfnisse der Chöre feststellen und Programme ausarbeiten. „Kunst und Kultur, vor allem Chöre, finden in der hessischen Politik kaum Beachtung“, kritisierte er. Hausherr und Bürgermeister Manuel Friedrich freute sich, dass im Bürgerhaus wieder Gesang erschallte, der Chor ‘84 eröffnete die Versammlung mit „Tagen wie diesen“ der Band „Die Toten Hosen“ und einem schwedischen Volkslied.
Am 6. Mai lädt der Sängerkreis zu queer-Klang in die Alte Schlosserei der Energieversorgung Offenbach ein, einem Chorkonzert der Vielfalt mit fünf Ensembles, Mainsirenen, ein Schwulen- und ein Lesbenchor und das Korff/Ludewig-Pop-Kabarett.
Zwei der zwölf Euro für die Eintrittskarte gehen an einen sozialen Verein in der Lederstadt. Der Kinder- und Jugendchor-Tag wird frisch aufgelegt, läuft am Sonntag, 24. September, beim Liederkranz Zellhausen in Mainhausen. (Von Michael Prochnow)