Blumen-Bratfisch aus Obertshausen verlässt sich in unsicherer Weihnachtszeit auf Stammkunden

Was die Adventszeit in diesem Jahr bringt, ist für Blumen-Bratfisch noch ungewiss. Auf ihre treuen Stammkunden kann sich die Inhaberin allerdings verlassen.
Obertshausen – Die Adventsvorbereitungen starten in diesem Jahr besonders spät, sagt Nicole Krüger. Der Grund dafür ist der heiße Sommer und dass es bisher noch keinen Frost gab. Die Tannen und Kiefern, deren Äste zur Dekoration verwendet werden, hatten zu wenig Wasser. Doch nun bereiten sich Krüger und ihr Team von Blumen-Bratfisch gegenüber des Friedhofs im Rembrücker Weg auf ihre jährliche Adventsausstellung am kommenden Sonntag vor.
Auch wenn das Wetter derzeit eher noch herbstlich ist, sehnten sich die Kunden nach Weihnachtsstimmung, hat Krüger bemerkt. Statt andauernden schlechten Nachrichten über Krieg und Corona würden sie sich Besinnlichkeit wünschen. Das schlägt sich in den Bestellungen der Stammkunden nieder, die hier ihren Adventskranz oder weihnachtliche Gestecke kaufen.
„Wir leben von unseren Stammkunden“, betont Krüger. Doch es kämen auch immer wieder neue Kunden. Insgesamt könne sie sich nicht beschweren, sagt die Inhaberin. Bisher habe sie es geschafft, die Preise kaum zu erhöhen. „Am Ende soll es für alle in Ordnung sein – für den Kunden bezahlbar und für uns wirtschaftlich“, sagt die Floristin. Wie gut das Weihnachtsgeschäft werden wird, sei für die gesamte Branche ein großes Rätsel. „Wir wissen es nicht. Nach dem ersten Adventswochenende können wir mehr sagen.“
Blumen-Bratfisch in Obertshausen: Kein Sparen an der Weihnachtsdeko
Dass die Kunden von Blumen-Bratfisch in diesem Jahr sich zurückhalten würden und an ihrer floralen Dekoration sparen, kann Krüger bisher nicht erkennen. „Unsere Kränze und Gestecke sind etwas besonderes. Da sparen die Leute drauf.“ Am gefragtesten sind die klassischen Weihnachtsfarben rot oder creme. Einen eindeutigen Trend gebe es aber nicht. Vielmehr gehe es um den individuellen Geschmack des Kunden. „Wir haben moderne und klassische Gestecke. Rote, aber auch bunte Kränze. Am wichtigsten in meinem Beruf ist es, sich Zeit für den Kunden und seine Wünsche zu nehmen.“ So entsteht eine ganz persönliche Kreation für den Kunden. Und wer Schalen oder Dekoration vom Gesteck oder Kranz des vergangenen Jahres übrig hat, muss diese nicht wegschmeißen. Daraus zaubern die Floristinnen wieder eine neue Komposition, wenn die Kunden es vorbeibringen. Das sei nachhaltig und spare die Kosten für neue Dekoration.
Doch auch das Blumengeschäft an sich beschäftigt sich mit hohen Energiepreisen und dem Thema Sparen. Die Schaufensterbeleuchtung wird abends erst um 17 Uhr eingeschaltet und wieder abgestellt, wenn der Laden schließt. Vor dem Ladengeschäft wurden Solarlichter montiert. Im Geschäft wurde auf Lichterketten mit Strom verzichtet. „Bei der Adventsausstellung wird es trotzdem Lichter geben: Mit Kerzen und batteriebetriebenen Lichterketten erzeugen wir eine schöne Atmosphäre.“
Blumen-Bratfisch in Obertshausen bereitet Adventsausstellung vor
Nicole Krüger liebt ihre Arbeit. Doch die Adventsausstellung liegt ihr besonders am Herzen. „Das ist mein Baby“, sagt sie. Um den Besuchern am Sonntag eine gemütliche Atmosphäre mit Glühwein, Plätzchen und Sekt aber auch 80 Kränze und 100 Gestecke bieten zu können, legt das Team des Blumenladens nun extra Schichten ein. In dieser Woche waren die vier Mitarbeiterinnen schon mal bis 22 Uhr beschäftigt. Denn tagsüber geht der Kunde vor. Vorbereitungen für solche Events kommen auf das tägliche Geschäft drauf. „Am Sonntag ist meine ganze Familie da zum Helfen. Eine Familie und Freunde, die unterstützen, sind so wichtig“, ist Krüger dankbar. Zusammen mit ihren Stammkunden und einem guten Team aus Mitarbeitern sei sie gut durch die Corona-Zeit gekommen. Während der Beschränkungen hat sie einen Adventsverkauf angeboten, aber es war keine Zeit für Unterhaltungen und gemütliches Beisammensein. „Dafür nehme ich mir jetzt die Zeit“, sagt Krüger.
Die Adventsausstellung findet am Sonntag, 20. November, von 11 bis 17 Uhr im Ladengeschäft (Rembrücker Weg 14) statt.
Von Theresa Ricke