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Sicherheitsdienst für den Spielplatz: Stadt ergreift radikale Schutzmaßnahmen

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Von: Theresa Ricke

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Spielbereiche wie der Basketballplatz nahe des Familienzentrums lösen immer wieder Beschwerden aus. Ein Sicherheitsdienst soll helfen.
Spielbereiche wie der Basketballplatz nahe des Familienzentrums lösen immer wieder Beschwerden aus. Ein Sicherheitsdienst soll helfen. © Theresa Ricke

Ein Sicherheitsdienst patrouilliert in Obertshausen (Kreis Offenbach) und soll dafür sorgen, dass Lärm und Müll an Brennpunkten ein Ende haben.

Obertshausen – Sobald die Temperaturen wärmer werden, ist auch mehr Betrieb auf den Freizeitflächen der Stadt. Vor allem in den Abendstunden kommen vermehrt Jugendliche und junge Menschen zusammen. Sie nutzen diese Plätze immer öfter als Treffpunkt und zum Feiern. Beschwerden über Lärm, Schmutz und Vandalismus sind seit einigen Jahren oftmals die Folge.

Ein Beispiel dafür ist auch der Basketballplatz am Familienzentrum gewesen. Anwohner haben sich vom täglichen Spielen der Jugendlichen belästigt gefühlt, seit in der Nähe ihrer Häuser im Februar zwei Körbe und ein Fußballtor aufgestellt wurden. Ein Resultat eines Ortstermins von Magistrat und Anwohnern ist, dass ab Juni ein Sicherheitsdienst abends und nachts kontrollieren soll, ob die Benutzungszeiten des Platzes eingehalten werden.

Bürgermeister Manuel Friedrich hatte aber auch betont, dass der Sicherheitsdienst nicht nur Spielbereiche kontrollieren werde. Auch die Bereiche der Friedhöfe, des Wald- und Beethovenparks, des Sportzentrums sowie das Gebiet rund um den S-Bahnhof, seien Grund für Beschwerden. Dadurch sind der Stadt Obertshausen erhebliche Kosten entstanden – nicht nur hinsichtlich der Behebung der Schäden, sondern auch im Hinblick auf Beseitigungskosten von Müllablagerungen.

Obertshausen (Kreis Offenbach): Sachbeschädigung und Lärmbelästigung

Das Problem kennen viele Kommunen in Deutschland. Die Stadt Obertshausen hat sich mit anderen Kommunen im Kreis Offenbach kurzgeschlossen und nach deren aktueller Lage sowie möglichen Maßnahmen erkundigt. Dazu findet ein regelmäßiger Austausch mit der Polizeistation Heusenstamm statt, die auch für Rodgau und Obertshausen zuständig ist. Sachbeschädigungen, Vermüllungen und Lärmbelästigungen stellen in den Nachstunden nicht nur in Obertshausen, sondern im gesamten Einsatzgebiet der Polizeistation an neuralgischen Punkten ein erhebliches Problem dar.

Die Verfolgung der „Täter“ und die Ahndung der Straftaten gestalte sich in den meisten Fällen äußerst schwierig. Personalbedingt, aber auch wegen der Größe des Zuständigkeitsgebietes, ist es der Polizeistation Heusenstamm weitestgehend unmöglich, mit einer Fahrzeugstreife rechtzeitig am gemeldeten Ort zu sein. Ein präventives Arbeiten ist der Landespolizei kaum noch möglich.

Bei der Ordnungspolizei der Stadt Obertshausen können zwar punktuell auch die Abendstunden besser abgedeckt werden, eine Überwachung der Nachtstunden ist jedoch nicht beabsichtigt und auch nicht möglich. Vor dieser Problematik stehen auch andere Kreiskommunen. Aus diesem Grund wurde unter anderem mit Neu-Isenburg, Rodgau, Dreieich und auch Eschborn im Main-Taunus-Kreis Kontakt aufgenommen und nach deren Erfahrungen mit privaten Sicherheitsdiensten gefragt, die dort eingesetzt werden. Alle berichten von positiven Resonanzen aus der Bevölkerung und von der Polizei.

Mehr Sicherheit in Obertshausen (Kreis Offenbach): Sicherheitsdienst im Einsatz

Durch die privaten Streifenteams werden das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gestärkt, Beschwerden minimiert und durch ein gewisses Abschreckungspotenzial kann im besten Fall präventiv eine Reduzierung der Taten erreicht, so die Erfahrung.

„Die Stadtverordnetenversammlung hatte unserem Vorschlag zugestimmt und mit Bereitstellung von Haushaltsmitteln den Weg hierfür geebnet“, sagt Friedrich über den Sicherheitsdienst, der seit Anfang Juni im Einsatz ist. Die Mitarbeiter des Rhein-Main-Sicherheitsdienstes (RMS) aus Hainburg kontrollieren die angesprochenen Brennpunkte in der Stadt. Auf den Freizeitflächen zeigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RMS in Obertshausen Präsenz, um so die Problematik in den Griff zu bekommen.

Sicherheitsdienst arbeitet in Obertshausen (Kreis Offenbach) mit Polizei zusammen

„Die Fachfirma unterstützt durch ihren Einsatz gleichzeitig Polizei und Ordnungsamt bei ihrer Arbeit“, erklärt Erster Stadtrat Michael Möser. „Wir hoffen, dass es durch den Testlauf dieser Maßnahme und die verstärkte Präsenz zu einer Verbesserung der Situation kommt.“

Der Einsatz von RMS sei an den Wochenenden für den Zeitraum Juni bis September zu den nächtlichen Uhrzeiten geplant, berichtet Friedrich. Auf Nachfrage gibt der Bürgermeister keine Auskunft zu den Erfahrungen aus der ersten Woche und dem Pfingstwochenende. Er wolle den Probezeitraum bis September abwarten und dann mit einem Bericht an die Öffentlichkeit gehen. (Theresa Ricke)

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