Inzwischen über 2500 Kunden: Junge Firma zieht zurück nach Obertshausen
Ein Start-up kommt zurück nach Hause: Pergano siedelt sich in der Friedensstraße in Obertshausen an.
Obertshausen – Zurück zu den Wurzeln – zurück nach Obertshausen (Kreis Offenbach): Für das Unternehmen Pergano geht es wieder in die Stadt seiner Gründung. Mit dem Umzug verlässt die GmbH ihren bisherigen Standort im Frankfurter Cassellapark. Das neue Domizil ist nun in der Friedensstraße 20, in direkter Nachbarschaft zum Unternehmen Lederwaren Picard.
Herz und Kopf von Pergano, ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung innovativer Verpackungen spezialisiert hat, sind die beiden Brüder Justus und Julian Herbert, die gemeinsam mit ihren Eltern Petra und Henry Herbert sowie Geschäftspartner Andre Mordhorst das Geschäft voranbringen. „Wir entwickeln, produzieren und vermarkten Naturverpackungen mit Sinn und ganz viel Herz“, erklärt Geschäftsführer Justus Herbert. „Wir brennen für innovative und nachhaltige Verpackungsideen“, ergänzt sein Bruder Julian Herbert, der im Unternehmen das Design verantwortet.
Unternehmen Pergano plant Neueröffnung in Obertshausen im September
Das aus elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestehende Unternehmen steckt mitten im Umzug. Derzeit wird die knapp 3 500 Quadratmeter große Fläche noch umgebaut und eingerichtet. An der Friedensstraße 20 sollen künftig auf zwei Ebenen neben dem Lager auch Büros und ein Showroom Platz finden. „Auch ein zukunftsweisendes Raumkonzept sowie der Bau eines Besprechungsraums aus Recyclingpapier und Wabenkarton sind geplant“, erklärt Julian Herbert.
Voraussichtlich ab September präsentiert Pergano seinen Kundinnen und Kunden in Obertshausen das Sortiment aus hochwertigen und regional gefertigten Food-Verpackungen: Pizza, Pasta, Salat und Co. sind in den Naturpapieren, Naturkartons und Tragetaschen umweltfreundlich aufgehoben. „Auch für Metzgereien, Bäckereien sowie für den Lebensmitteleinzelhandel, Hotels und Großkantinen bieten wir passende Verpackungslösungen an“, betont Justus Herbert. „Und wir fördern – seit unserer Gründung im Jahr 2018 – mit dem Verkauf jeder einzelnen Verpackung die wertvolle Arbeit des Bundesverbands Kinderhospiz.“

Pergano aus Obertshausen stellt spezielles Papier für Pizzakartons her
Die Idee zu Firmengründung kam zur Studienzeit: Damals wurde viel Pizza bestellt. Doch wohin mit dem Pizzakarton? In den Restmüll? Ins Altpapier? Es folgten intensive Recherchen. „Wenn keine Speise- und Fettrückstände auf dem Karton haften, darf der Karton auch ins Altpapier“, erklärt Julian Herbert. Die Lösung liefert das naturreine und fettresistente Trennpapier zwischen Pizza und Karton. Pergano verwendet dafür ausschließlich FSC-zertifizierte Rohstoffe. Auch die Pressung ist besonders: In einem patentierten Verfahren werden die Naturfasern erstmals ohne chemische Zusätze zu einem atmungsaktiven und schnittfesten Spezialpapier verarbeitet. „Was nach einem hauchfeinen Unterschied im Pizzakarton klingt, hat eine enorme Wirkung auf den Recyclingkreislauf“, teilt Justus Herbert mit. Mehr als 80 Millionen Pizzakartons habe das Unternehmen, nach eigenen Angaben, bereits ein zweites Leben geschenkt.
Aus dem regionalen Start-up ist mittlerweile ein bundesweit tätiges Unternehmen geworden. Über 2 500 gastronomische Betriebe, aber auch bekannte Destillerie- und Feinkost-Manufakturen gehören zum erweiterten Kundenstamm.
Bürgermeister Manuel Friedrich, der den Kontakt zwischen der Gefi Bau GmbH als Vermieter und der Pergano GmbH hergestellt hat, freut sich über die Rückkehr des Unternehmens in die Heimat: „ Es macht Freude zu sehen, dass sich eine neue Generation an Unternehmern für unsere Stadt als Zukunftsstandort entscheidet.“ Mit verantwortlich für die positive Entwicklung ist auch Wirtschaftsförderin Christina Schäfer, die bereits vorab mit Pergano im Gespräch zu einem Standortwechsel war.
Pergano aus Obertshausen will Produktpalette zeitnah ergänzen
„Zukunftsstandort Obertshausen“ lautet auch die Botschaft, die Pergano mit in die neuen Hallen gebracht hat. „Wir planen unsere Geschäftsbereiche in viele Richtungen weiter auszubauen“, sagt Justus Herbert.
Selbstbewusst spricht er davon, dass das Unternehmen seit einem Jahr „den nachhaltigsten Pizzakarton der Welt“ produziere – „zu 100 Prozent klimaneutral und in Deutschland hergestellt“. Mit eigenem Wasserkreislauf und Rückführung in ein eigenes duales System. Handgearbeitete Keramik und weitere sogenannte Tableware-Produkte wie Servietten sollen schon bald die Produktpalette des Unternehmens ergänzen. Auch eine Erweiterung des Non-Food Sortiments um italienische Lebensmittel sei nicht ausgeschlossen.
„Die geografische Lage von Obertshausen, die gute Verkehrsanbindung und die hohe Dichte an gastronomischen Betrieben und Festlichkeiten im Rhein-Main-Gebiet bilden das optimale Fundament für ein gesundes und nachhaltig erfolgreiches Wachstum“, ist sich Julian Herbert sicher. did