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Umstrittener Standort: Anwohner äußern Bedenken hinsichtlich des geplanten Skateparks

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Von: Theresa Ricke

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Obertshausen soll einen Skatepark bekommen, da sind sich alle einig. Doch ein Treffen mit Anwohnern zeigt, dass Ärger bei der Umsetzung droht.

Obertshausen – Südlich der Rodauhalle soll ein Skatepark entstehen. Im September 2021 spricht Bürgermeister Manuel Friedrich davon, das Projekt bis Anfang 2023 realisieren zu wollen. Die ersten Spendengelder sind im April 2022 eingegangen. Zwischenzeitlich sind die Preise gestiegen und die neue Summe von 350 000 Euro soll Ende des Jahres zusammengekommen sein, wie Friedrich in einer Ausschusssitzung mitteilte. Der Beschluss für einen Bau fehle noch.

Bei einem Treffen von Laura Schulz, Fraktionschefin der Bürger für Obertshausen (BfO), mit Anwohnern wirft sie unter anderem die Frage auf, ob der geplante Standort überhaupt geeignet sei. Bei einer Ortsbegehung haben sechs Bürger der Vorsitzenden des Ausschusses für Soziales ihre Sorgen im Hinblick auf den Skatepark mitgeteilt, berichtet Schulz.

Skatepark in Obertshausen: Anwohner befürchten Probleme im Wohngebiet

Konsens unter allen Beteiligten sei gewesen, dass eine Skaterbahn für Obertshausen sinnvoll und wünschenswert, der geplante Standort am angrenzenden Wohngebiet jedoch mit Problemen behaftet sei. „Zu den Zeiten der Mini-Skaterbahn vor über zehn Jahren hatte ich immer einen Besen samt Schippe dabei, wenn wir mit unserer Enkelin den Platz besucht haben“, erinnerte sich Anwohner Fritz Kress an Glasscherben auf dem Platz. Ein Teilnehmer sagt: „Die Investitionskosten sind absehbar, die Folgekosten jedoch könnten ein Fass ohne Boden werden, auf denen die Stadt sitzen bleibt.“ Zu möglichen Folgekosten heißt es aus dem Rathaus: „Bereits jetzt prüft und pflegt das städtische Spielplatzteam den auf diesem Areal befindlichen Bolzplatz, sodass es um eine Erweiterung des jetzigen Freizeitgeländes geht.“

Vorbehalte: BfO-Fraktionschefin Laura Schulz spricht mit Bürgern über den geplanten Skatepark.
Vorbehalte: BfO-Fraktionschefin Laura Schulz spricht mit Bürgern über den geplanten Skatepark. © P

Zur Finanzierung heißt es, die Investitionsansätze seien mit 50 000 Euro im Jahr 2023 und weiteren 300 000 Euro im Jahr 2024 als Verpflichtungsermächtigung im Haushalt dargestellt. Nach Planungsstand im Juni 2021 beliefen sich die Kosten auf rund 220 000 Euro. Entsprechend der Wünsche von Kindern und Jugendlichen und einer Preissteigerung gehe man nun von 350 000 Euro aus. Die Rathausspitze ist sich sicher, dass einige Wünsche der Kinder und Jugendlichen erfüllt werden können. Auch weiterhin gelte die Beschlusslage der Stadtverordneten, dass das Projekt rein aus Spenden finanziert werden soll. An fehlenden finanziellen Mitteln soll es nicht scheitern, da es verschiedene Optionen in der Gestaltung oder bei Bauabschnitten gebe. Bürgermeister und Erster Stadtrat Michael Möser sind guter Dinge, die fehlenden Spenden im Jahresverlauf noch einzuspielen. Konkrete Kosten könnten aber erst nach Planungsabschluss beziffert werden, da dann erst feststehe, wie der Skatepark aussehen soll.

Skatepark in Obertshausen: Vergleich mit Ärger am Streetballplatz kommt auf

Ein weiteres Problem, das die Anwohner sehen: Lärm. „Auch den Skatern ist nicht gedient, wenn sie mit übermäßiger Lärmbelästigung ihrem Sport nachgehen und dadurch die Anwohner nerven“, bemerkte eine Teilnehmerin und verwies auf die negativen Begleiterscheinungen am Streetballplatz an der Vogelsbergstraße. „Wir sollten einen geeigneten Standort finden, der möglichst von allen akzeptiert wird“, sagte Schulz und schlug vor, einen Prüfantrag bezüglich des Standortes zu stellen. Die BfO werden sich für einen Skaterpark einsetzen, bekräftigt sie, doch die Finanzierung müsse erst geklärt werden. Zudem moniert Schulz, dass keine „transparenten Aussagen seitens der Verwaltung“ vorlägen.

Die Stadt hat eine Schall-Machbarkeitsstudie beauftragt, die derzeit in Arbeit ist. Nach Aufstellung einer Detail-Planung können mögliche Probleme dann im Planverfahrens abgearbeitet werden. Die Ergebnisse werden öffentlich vorgestellt. Zum Standort heißt es, der werde bereits seit über zehn Jahren von Verwaltung und Politik als ideal angesehen. Frühere Problematiken mit dem Untergrund der dortigen Betonfläche der ehemaligen Rollschuhbahn, seien in der neuen Planung kein Thema mehr. „Generell sind Kinder und Jugendliche ein Teil unserer Gesellschaft und benötigen ihre Räume auch im Stadtgebiet“, sagt Friedrich. Möser ergänzt: „Investitionen in geeignete Sozialräume für Kinder und Jugendliche sind wichtig.“ (Theresa Ricke)

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