Unverständnis in Obertshausen über weitere Verzögerung bei Sanierung der Rodaubrücke
Die Rodaubrücke zwischen Obertshausen und Mühlheim bleibt bis Ende April gesperrt. Damit sind nicht nur Bürger unzufrieden.
Obertshausen – Ein weiteres Mal verschiebt sich die Fertigstellung der Brücke über die Rodau zwischen Obertshausen und Lämmerspiel im Landkreis Offenbach. Dies habe das Land Hessen über Hessen Mobil auch in einer E-Mail auf Anfrage der Stadt Obertshausen bekannt gegeben. Demnach würde sich die Verkehrsfreigabe voraussichtlich auf Ende April verschieben, teilt die Stadt mit. Als Gründe für die weitere Verschiebung nannte Hessen Mobil Verzögerungen bei der Lieferung von Asphalt und Schutzeinrichtungen sowie den hohen Krankenstand beim ausführenden Bauunternehmen. Die bisherige Umleitung bleibe bestehen.
„Jetzt sind es also schon vier Monate, die die Straße zusätzlich für den Verkehr voll gesperrt ist“, fasst Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich zusammen. Die Vollsperrung dieser Durchfahrtsstraße sei von Anfang an für einige Gewerbetreibende eine echte Herausforderung gewesen. Es fielen etliche Kundinnen und Kunden weg, für die ein Stopp bei der Tankstelle Aral Jäger, der Metzgerei Picard oder bei Schreibwaren Hoffmann nicht mehr auf dem Weg lag. Bereits die erste Verschiebung der Fertigstellung hätte für Unmut bei Gewerbetreibenden, ebenso wie bei Bürgerinnen und Bürgern sowie bei Kommunalpolitik und Stadtverwaltung gesorgt.
„Nach wie vor unbefriedigend“: Sanierung der Rodaubrücke im Landkreis Offenbach verzögert sich weiter
„Der Ablauf und die Dauer der Brücken-Sanierung sind nach wie vor unbefriedigend – da können auch wir als Stadt nicht mehr um Verständnis und Geduld bei den Bürgerinnen und Bürgern bitten. Der Bogen ist überspannt. Verantwortlich dafür ist die Landesbehörde Hessen Mobil“, betont Bürgermeister Manuel Friedrich. Erster Stadtrat Michael Möser stimmt ihm zu: „Ende Februar haben wir noch in der Verwaltung die Rückmeldung auf unsere Anfrage erhalten, dass die Arbeiten im Zeitplan seien und bis Ende März abgeschlossen werden. Nur drei Wochen später teilt die Landesbehörde nun mit, dass die Sanierungsarbeiten nicht abgeschlossen werden können und sich die Fertigstellung um einen weiteren Monat verzögert.“

Dass es zu Verzögerungen kommen kann, wüssten die Verantwortlichen der Stadt ganz genau. So kam es beispielsweise auch bei der städtischen Baumaßnahme in der Friedhofstraße zu einer Verschiebung der Fertigstellung. Auch dort haben die beauftragten Firmen mit Lieferengpässen, Krankheit und Witterung zu kämpfen. Es sei nun alles darangesetzt worden, die verlängerte Bauzeit zur Frist abzuschließen.
Landkreis Offenbach: Hessen Mobil für Verzögerungen verantwortlich
Die Rathausspitze hofft, dass die nächste Frist von Hessen Mobil eingehalten wird und damit die Vollsperrung aufgehoben werden kann. Und sie wünschen allen Betroffenen weiter, dass nicht noch der Supergau in ein paar Monaten oder Jahren eintritt und die zweite Brücke komplett saniert und damit erneut vollgesperrt werden muss. Darauf wurde Hessen Mobil seinerzeit von der Verwaltung hingewiesen. Der Vorschlag, beide Brücken parallel neu aufzubauen, wurde nicht aufgegriffen.
Ende 2019 zeigte sich der Mangel an dem Bauwerk. Die Traglast der Brücke war nicht mehr gegeben und die Strecke wurde für den Schwerverkehr gesperrt. So musste schon damals die Buslinie OF-120 der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach ihre gewohnte Route verlassen. Eine Sanierung der Brücke durch Hessen Mobil war ursprünglich für 2020 anvisiert. Die Verkehrsbehörde erneuert die Brücke über die Rodau zwischen Hausen und Lämmerspiel seit März 2022. Angesetzt war anfänglich eine Bauzeit von neun Monaten. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten – insbesondere bei Betonstahl – hatte sich die Bauzeit zunächst bis Ende März verlängert. (tr)