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Verwaltung will personell aufstocken

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Von: Barbara Scholze

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Die Freiwillige Feuerwehr soll künftig von einem hauptamtlichen Stadtbrandinspektor geleitet werden, dafür hat die Verwaltung eine „vorsorgliche Stelle“ eingeplant. Archi
Die Freiwillige Feuerwehr soll künftig von einem hauptamtlichen Stadtbrandinspektor geleitet werden, dafür hat die Verwaltung eine „vorsorgliche Stelle“ eingeplant. Archi © p

Wenige Nachfragen, ruhige Diskussionen und Verständnis: In der aktuellen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hat die Verwaltung den Stadtverordneten den Stellenplanentwurf für den einzubringenden Haushalt vorgestellt.

Obertshausen – Dabei ist klar, dass es bei einer Zustimmung auf jeden Fall teurer wird: 303,5 Stellen bietet die Stadt Obertshausen derzeit, geht es nach dem Entwurf, sollen es im kommenden Jahr elf Positionen mehr sein. Für 2024 seien dagegen keine Änderungen mehr vorgesehen. So soll etwa ein neuer Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin den Personalbereich verstärken. An Arbeit dazu gekommen sei dort nicht nur die Organisation rund um die Regenerations- und Umwandlungstage aus den Tarifbeschlüssen vom Juli. Erkennbar sei auch ein steigender Betreuungsbedarf für die Mitarbeiter in der gesamten Stadtverwaltung. Darüber hinaus bedeute die zunehmende Zahl der Stellenausschreibungen mit den anschließenden Auswahlverfahren auch mehr Aufwand.

Ähnlicher Ausbaubedarf zeige sich im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der auch die Funktion Wirtschaftsförderung enthält. Derzeit komplett betreut von Christina Schäfer, soll laut einem Bericht der Verwaltung eine zweite Stelle Entlastung schaffen und Aufgabenfelder angehen, die bisher eher ruhen. Dem Verwaltungsbericht nach reichen die Leistungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter anderem vom Verfassen von Pressemitteilungen über das Schreiben von Grußworten bis hin zur Antwort auf Anfragen. Die Wirtschaftsförderung sei als Schnittstelle zwischen den Gewerbetreibenden und der Verwaltung angelegt und soll den Kontakt zu entsprechenden Institutionen wie etwa der IHK halten. Außerdem sei angedacht, die Homepage neu zu gestalten, was erheblichen Arbeitsaufwand mit sich bringe.

Nach einer möglichen künftigen Gestaltung und Aufteilung der Stellen erkundigte sich Sabrina Grab-Achard (CDU). „Es wird nicht eine Stelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geben und eine für die Wirtschaftsförderung“, sagte Schäfer. Vielmehr sei angedacht, Schwerpunkte zu setzen, aber auch Vertretungen zu ermöglich. Auf die Frage von Elke Kunde (FDP), welche Tätigkeiten dazu kommen könnten, antwortete die Presse- und Wirtschaftsbeauftragte: „Es sind beide Bereiche auf jeden Fall ausbaufähig.“

Wie die Verwaltung weiter berichtete, ist auch im Fachbereich Bürger, Ordnung und Verkehr der Druck seit langem hoch, auch dort soll eine weitere Position Erleichterung verschaffen. „Der Bereich ist deutlich mehr belastet als andere Fachbereiche“, berichtete Fachbereichsleiterin Cornelia Knoke. Zudem habe es seit 32 Jahren keine Stellenerweiterung mehr gegeben. Nicht nur die Corona-Vorschriften würden aktuell zu der Belastung beitragen, ebenso auch deutlich höhere Fallzahlen und eine neue Beschwerdekultur. „Wenn früher jemand einen Brief geschrieben hat, gehen heute schnell ein paar Mails raus oder auch eine Beschwerde über das Smartphone“, schilderte Knoke die Situation. Auch bei den Fallzahlen sei eine Steigerung zu beobachten, allein in den vergangenen drei Jahren um 40 Prozent von 579 auf 821 Fälle.

Als personelle Dauerbaustelle erweist sich auch in Obertshausen wie in anderen Kommunen der Fachbereich Soziales mit den Kitas. Benötigt werden zwei Stellen in der Kita Badstraße und fünf weitere für integrative Maßnahmen. „Aber da fischen wir alle im gleichen Teich“, hieß es. Eher vorausschauend dagegen hat die Verwaltung eine „vorsorgliche Stelle“ für einen hauptamtlichen Stadtbrandinspektor eingeplant. Grundlage dafür ist ein Beschluss der Freiwilligen Feuerwehr in ihrer Jahreshauptversammlung vom September, nach dem die Floriansjünger künftig nicht mehr im Ehrenamt, sondern durch einen Hauptamtlichen geleitet werden sollen. Vorbereitend erarbeitet die Stadtverwaltung derzeit eine entsprechende Satzungsänderung. Wird sie in einer Feuerwehr-Versammlung im kommenden Jahr bestätigt, muss die Stelle geschaffen werden. „Das ist eine Entscheidung der Feuerwehr und es bleibt uns nichts anderes übrig“, betonte Bürgermeister Manuel Friedrich. Dabei bat er zugleich aber auch zu bedenken, dass mit der eventuell neuen Art der Funktion eine Entlastung des Ehrenamtes geschaffen werde. (Barbara Scholze)

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