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Viele Geflüchtete aus der Ukraine benötigen Unterstützung der Kleiderstube

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Von: Theresa Ricke

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Auf der Suche nach Kleidung für drei Kinder sind die beiden Ukrainerinnen in die Kleiderstube gekommen.
Auf der Suche nach Kleidung für drei Kinder sind die beiden Ukrainerinnen in die Kleiderstube gekommen. © Ricke

Der Umzug des DRK-Kleiderladens in die Dreieichstraße ist erfolgreich abgeschlossen. Von nun an können die Kunden wieder zum Einkaufen kommen.

Kleiderständer sind gefüllt, Regale mit Spielen, Büchern und Geschirr gefüllt. Neue Spenden werden von Irene Thode und Nicole Trebbin einsortiert. „Hier ist es viel, viel besser als in den früheren Räumen“, sagt Elisabeth Rudolf, die das Dreier-Team hinter der Kleiderstube des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Hausen komplettiert. Sie begründet ihre Meinung so: „Es ist viel heller als früher. Die Anbindung an den Bus ist besser und es gibt Parkplätze.“

Vier Wochen hat es gedauert, bis alle Kartons in der Dreieichstraße gepackt, verladen und im neuen Sozialzentrum in der Friedensstraße wieder ausgepackt sind. Seit dem 30. August hat die Kleiderstube in ihrem neuen Zuhause immer dienstags, mittwochs und freitags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Jürgen Aulbach vom DRK Hausen sagt: „Es war uns wichtig, die Kleiderstube schnell wieder zu eröffnen. Der Bedarf ist da.“ So ist der Anlaufpunkt für Bedürftige als Erstes in der Friedensstraße fertiggestellt worden.

Das Team des DRK-Kleiderladens kann wieder Spenden annehmen

Gefragt sind nun, wo es kälter wird, warme Kleidung und Schuhe. Elisabeth Rudolf und ihre Kolleginnen bereiten sich auf weitere geflüchtete Menschen aus der Ukraine vor, die erwartet werden. „Die Menschen kommen hier an und haben nichts“, sagt Rudolf. Sie müssen also komplett ausgestattet werden. Das ehrenamtliche Team vom DRK Hausen kann allerdings nur das weitergeben, was sie gespendet bekommen. Während der Umbauarbeiten in der Dreieichstraße konnten keine Spenden angenommen werden, da sie durch die Arbeiten nur verdreckt worden wären.

Doch nun nimmt Rudolf dankbar neue Spenden an. Wie etwa die sechs Kartons, die eine Frau vorbeibringt. Darin sind original verpackte Windelhöschen, neue Bettwäsche und Decken. Sie habe viele Sachen von ihrem Mann und ihrem Bruder, die noch neu sind. Zum Wegwerfen oder für einen Kleidercontainer sei das zu schade. „Hier kann alles schön auf Bügeln hängen und vielleicht freut sich jemand darüber“, sagt die Spenderin.

Geflüchtet erhalten einen Gutschein für den DRK-Kleiderladen

Eine andere Frau guckt kurz in der Kleiderstube im ersten Obergeschoss vorbei und fragt, ob sie auch Geschirr abgeben könne, denn „Kleider heißt ja nicht Geschirr“. Doch die Kleiderstube bietet mehr, als ihr Name vermuten lässt. „Wir nehmen alles, nur keine Elektroartikel“, antwortet Rudolf. Bei Geschirr wird allerdings darauf geachtet, dass es ein vollständiges Service ist und keine Einzelteile.

Doch nicht nur Bürgerinnen und Bürger, die spenden möchten, besuchen die Kleiderstube. Bereits kurz nach der Ladenöffnung kommen Menschen vorbei, die das Angebot wahrnehmen möchten. Eine ältere Frau probiert Stiefel an. Zwei jüngere Frauen sind zum ersten Mal hier. Sie seien vor Kurzem erst aus der Ukraine angekommen, sagen sie auf Englisch. Ob sie ihre Dokumente vorzeigen müssen, fragen sie. Geflüchtete registrieren sich bei der Stadt. Mit der Registrierung bekommen sie vom DRK Hausen einen 20-Euro-Gutschein für die Kleiderstube. Wird der Wert überschritten, müssen weitere Einkäufe selbst bezahlt werden. Sollte es allerdings zu Verzögerungen mit der Registrierung kommen, wird niemand abgewiesen, sagt Jürgen Aulbach: „Wir sind das Rote Kreuz. Wir wollen helfen.“

Die beiden Frauen schauen nach warmer Kleidung für Kinder. Besonders nach Winterjacken und Schuhen halten sie Ausschau. Wenn etwas benötigt wird, dass die Kleiderstube in der Friedenstraße nicht hat, steht das DRK Hausen mit den anderen Kleiderläden des DRK im Kreis Offenbach im Austausch. „Wir arbeiten Hand in Hand“, sagt Aulbach sowohl über die Arbeit der Ehrenamtlichen im Ortsverein Hausen als auch über den kreisweiten Austausch. So werde jedem, der Unterstützung benötigt, bestmöglich geholfen. „Die Spenden werden gebraucht. Alles kann vermittelt werden“, ist sich Jürgen Aulbach sicher.

Von Theresa Ricke

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