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Der Frauenchor Musica querbeet probt trotz aller Widrigkeiten für die nächsten Konzerte

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Schon seit fast 25 Jahren proben die Frauen von Musica querbeet mit Damian H. Siegmund.
Schon seit fast 25 Jahren proben die Frauen von Musica querbeet mit Damian H. Siegmund. © M

Die Wiedersehensfreude und der Durchhaltewillen von Musica queerbeet, dem letzten Vereinschor im Stadtteil Obertshausen, ist riesig. Bei der Frage, ob sie denn angesichts von Pandemie und Raumsuche überhaupt weitermachen wollen, schlug der Vorsitzenden ein einstimmiges „Ja!“ entgegen: „Wir singen, bis wir umfallen“, beschworen die Damen des Volkschor Germania.

Obertshausen – „Ich stand manchmal kurz davor, den ganzen Bettel hinzuwerfen.“ Dagmar Kreis macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube, schildert, wie nervenaufreibend die vergangenen Monate waren. Die Sängerinnen mussten den alten Sitzungssaal im Rathaus Beethovenstraße verlassen. Das Klavier haben sie verschenkt, weil für das Instrument einfach kein Platz mehr zu bekommen war. Die Unterbringung der Noten ist noch nicht geklärt.

„Es war lange unklar, wo wir wieder üben können“, verdeutlicht die Sprecherin die Durststrecke. „Wir haben viele Gespräche geführt, aber von vielen Stellen einfach keine Unterstützung bekommen“, berichtet sie bitter. Stattdessen sei ihr viel Bürokratie entgegengeschlagen. Proberäume in Hausen und in Großauheim wurden den reiferen Semestern angeboten. Doch auf die Obertshausener Vereinswelt ist Verlass, Mitglieder sind auf die Sängerinnen zugekommen.

So durften sie im Sommer beim Geflügel- und Vogelzuchtverein gegen einen krähenden Hahn die Stimmen erheben, erzählt Dagmar Kreis schmunzelnd. „Die Züchter haben extra für uns ihren Rasen gemäht und Sonnenschirme organisiert.“ Bei Regen durften sie die Ausstellungshalle nutzen, und später mit Regenschirmen im Hof des Karl-Mayer-Hauses singen. Dann standen ihnen der Garten der Turngemeinde und die evangelische Waldkirche offen.

Eine längerfristige Bleibe öffnete dann die Mission Leben mit dem Festsaal im Haus Jona. Über den Zuspruch beim ersten Treffen nach dem November-Lockdown war Kreis überrascht: „Es hat allen Spaß gemacht, 16 Aktive haben sich gefreut, wieder zusammen sein zu können.“ 23 Talente zählt die Gemeinschaft aktuell, die meisten sind zwischen 60 und 85 Jahre alt.

Mit bekannten Werken aus ihrem Repertoire waren sie „schnell wieder drin“. Fast ein Vierteljahrhundert arbeiten sie schon mit Damian H. Siegmund zusammen, „wir sind sein erster Frauenchor“, informiert die Verantwortliche mit einem bisschen Stolz in der Stimme. „Er wirbt beim Bäcker und auf der Straße für unseren Chor“, er sei gut vernetzt und gewann große Namen für die Konzerte der Obertshausenerinnen.

Das Führungsgremium hat auch schon Termine für lieb gewonnene Veranstaltungen reserviert, unter anderem am 11. September soll wieder das bekannte Format „Rebensaft und Ohrenschmaus“ aufleben und am 18. September wirkt das Ensemble beim Kirchen-Konzert in Offenbach-Bürgel mit. Noch offen ist, ob ein Chor-Wochenende möglich ist. „Daran haben die Frauen früher mit Begeisterung teilgenommen.“ (Michael Prochnow)

Infos und Kontakt

Musica querbeet probt dienstags um 17.45 Uhr im Festsaal Haus Jona, Telefon: 06104 49629 (Dagmar Kreis).

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