Stadt bereitet sich auf zahlreiche Menschen aus der Ukraine vor

Aufgrund des Krieges in der Ukraine sind Millionen Menschen auf der Flucht. Manche führt der Weg bis nach Obertshausen.
Obertshausen – Einige sind bereits direkt bei Familie oder Freunden untergekommen, andere werden dann den Weg über eine zentrale Aufnahmeeinrichtung in den Kreis Offenbach und eben auch in die Stadt kommen. Dafür hat die Stadt nun die Zusage für eine weitere Gemeinschaftsunterkunft bekommen.
Verantwortliche des Kreises Offenbach stehen regelmäßig mit den Kommunen im Austausch. „Bereits Ende des Jahres 2021 gab es wieder intensivere Gespräch zu Flüchtlingssituation und erforderliche Unterbringungsmöglichkeiten nach den Vorkommnissen in Afghanistan, jetzt spitzt sich die Situation mit dem Krieg in der Ukraine erneut zu“, sagt Bürgermeister Manuel Friedrich, „Wir haben in Obertshausen nach potenziellen Immobilien gesucht, die sich für eine Gemeinschaftsunterkunft eignen könnten; gemeinsam mit dem Kreis Offenbach haben wir die Situation in Obertshausen geprüft, mittlerweile haben wir durch den Kreis Offenbach die Zusage für eine Kreis-Gemeinschaftsunterkunft in der Stadt erhalten.“ Genauere Informationen über die Unterkunft wolle man zur Zeit noch nicht herausgeben, heißt es auf Nachfrage beim Kreis Offenbach.
Nach der Registrierung in einer Aufnahmestelle werden die Flüchtlinge dem Kreis zugewiesen, dieser verteilt die Flüchtlinge – momentan vor allem Frauen und Kinder sowie ältere Menschen – auf die Kreisunterkünfte in den Kommunen oder teilt sie den Kommunen zur weiteren Unterbringung zu.
„Wir wollen gut vorbereitet sein und prüfen deshalb wirklich in alle Richtungen; Ebenso wie der Kreis Offenbach sind auch wir mit Hotelbetreibern sowie Immobilien- und Wohnungsbesitzern in Kontakt getreten“, erklärt der Rathaus-Chef.
Wichtige Ansprechpartner bei Fragen rund um die Flüchtlingssituation vor Ort sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Servicestelle. Sie beantworten Fragen, geben Tipps, vermitteln zu den richtigen Stellen in Behörden oder innerhalb des Netzwerks – zum Beispiel zu Hilfsorganisationen oder Ehrenamtlichen.
„Alleine mit der Suche nach Wohnraum für Flüchtlinge ist es nicht getan, die Zimmer und Wohnungen müssen entsprechend ausgestattet und die Flüchtlinge begleitet werden“, erklärt Erster Stadtrat und Sozialdezernent Michael Möser. Wie viele Personen in der Stadt genau untergebracht und versorgt werden müssen, sei noch unklar.
Aktuell gebe es nur Schätzungen dazu und viele Flüchtlinge machen sich jetzt erst auf den Weg und es dauere, bis diese nach Deutschland kommen. Man versuche eine Unterbringung von Flüchtlingen in Sport- und Turnhallen zu vermeiden.
„Täglich stehen wir vor neuen Herausforderungen, die aufgrund der Brisanz kurzfristig bewältigt werden müssen“, sagt Bürgermeister Friedrich. „Die Stadt hat zudem ein Spendenkonto eingerichtet.“ Das Geld diene der Unterstützung der Menschen aus der Ukraine und werde im Zuge der Flüchtlingshilfe eingesetzt. Ein erster Schwung an Spenden sei darauf bereits verbucht. Weitere Spenden können unter dem Verwendungszweck „Hilfe in Notlagen“ auf das Konto: IBAN DE74 5065 2124 0003 0161 69 der Stadtkasse Obertshausen bei der Sparkasse Langen-Seligenstadt eingezahlt werden.
Wer noch Unterbringungsmöglichkeiten hat oder andere Hilfsangebote melden möchte, kann dies über ein Formular, welches unter obertshausen.de unter dem Menüpunkt „Aktuelles“ und dem Unterpunkt „Ukraine-Hilfe“ zu finden ist, an die Stadt übermitteln. Das Team der städtischen Servicestelle ist bei Fragen per Mail: fluechtlingshilfe@obertshausen.de oder unter z 06104 7036202 zu erreichen.
Darüber hinaus ist die Hilfsbereitschaft in Obertshausen groß: Der Ortsverein Hausen des Deutschen Roten Kreuz (DRK) sammelt Kleidung und auch Spielzeug. Die DRK-Kleiderkammer in der Dreieichstraße 10 hat montags, dienstags und freitags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Termine sind nach Absprache mit dem DRK möglich.
Mit der längsten Kuchentheke Obertshausens setzen sich zudem der Familienverein Tausendfüßler und Stadtmarketing Obertshausen ein. Zu dieser Aktion rufen die beiden Vereine gemeinsam mit Bürgermeister Friedrich auf. Die Kuchentheke wird am Samstag, 2. April, 13 bis 17 Uhr, vor dem Familienzentrum an der Vogelsbergstraße aufgebaut. Das Geld aus dem Kuchenverkauf (kein Verzehr vor Ort) spenden die Organisatoren dann der Stadt für die Arbeit der Flüchtlingshilfe. Wer einen Kuchen spenden will, kann ab 12 Uhr diesen abgeben. Weitere Vereine können sich beim Verkauf oder Kuchenbacken an der Aktion beteiligen. Interessierte wenden per Mail an: info@tausendfuessler-obertshausen.de. Es wird darum gebeten, eigene Tupperware oder Teller mitzubringen. (lur)