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Aktion gegen Gehwegparker in Rodgau

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Von: Ekkehard Wolf

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Neue Gehwege sollen mindestens 2,50 Meter breit sein. Das steht in den bundesweit gültigen Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen aus dem Jahr 2006. Diese Illustration aus der Broschüre „Sichere Gehwege planen“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (2020) stellt die notwendigen Sicherheitsabstände dar.
Neue Gehwege sollen mindestens 2,50 Meter breit sein. Das steht in den bundesweit gültigen Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen aus dem Jahr 2006. Diese Illustration aus der Broschüre „Sichere Gehwege planen“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (2020) stellt die notwendigen Sicherheitsabstände dar. © bueffee GbR

Gehwege sind keine Parkplätze für Autos, Anhänger oder Motorräder. Die Stadt Rodgau setzt ihre Aktion gegen Gehwegparker fort, um mehr Sicherheit für Fußgänger zu erreichen.

Rodgau - Schritt für Schritt oder besser Straße um Straße werden Falschparker informiert und aufgefordert, sich an die Vorschriften zu halten. Acht weitere Straßen stehen in den nächsten Wochen im Fokus der Ordnungspolizei:

Zunächst gibt es Postwurfsendungen für die Anwohner und Hinweiszettel für Falschparker. Wer nach ein paar Wochen immer noch auf dem Bürgersteig parkt, muss mit einem Verwarnungsgeld rechnen. Das gilt auch bei zwei Reifen auf dem Gehweg.

Das Ziel: Alle Menschen, die auf dem Gehweg unterwegs sind, sollen die volle Fläche nutzen können. Das gilt vom Baby im Kinderwagen bis zur Seniorin mit Rollator.

Die derzeitige Rechtslage sieht vor, dass eine Gehwegbreite von 1,80 Meter zur Verfügung stehen muss, wenn der Weg überhaupt so breit ist. Früher galt ein Mindestmaß von einem Meter.

Die Stadtverwaltung berichtet in einer Pressemitteilung von positiven Erfahrungen: „Die Umstellung hat in den ausgewählten Straßenzügen gezeigt, dass sich die Verkehrsteilnehmer überwiegend anpassen und private Stellflächen oder Garagen vermehrt für das Fahrzeug genutzt werden. Mittlerweile nehmen sich auch Verkehrsteilnehmende anderer Straßen ein Beispiel und parken von sich aus nicht mehr auf den Gehwegen.“ Parksünder auf schmalen Wegen bei einer Restbreite unter einem Meter müssten ohne Ankündigung mit einem Strafzettel rechnen.

In der Straßenverkehrsordnung ist das Parken auf Gehwegen eindeutig geregelt: Wo es nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist es verboten. Nach dem aktuellen Bußgeldkatalog kostet das 55 Euro.

Rodgau: Schritt für Schritt zu autofreien Gehwegen

Seit 2020 bemüht sich die Stadt Rodgau, Gehwege autofrei zu bekommen. Den Anfang machte ein Verkehrsversuch auf der Ortsdurchfahrt Jügesheim (Dudenhöfer Straße, Ludwigstraße) mit eingezeichneten Parkständen und Tempo 30. Im Sommer/Herbst 2021 ging die Ordnungsbehörde an vier Straßen gegen Gehwegparker vor: Falltorstraße, Georg-August-Zinn-Straße, Babenhäuser Straße und Hainhäuser Straße. Dabei wählte sie ein dreistufiges Vorgehen: informieren, ermahnen und dann erst bestrafen. Acht weitere Straßen kamen im Februar 2022 dazu.

Für die Ortsmitte Dudenhofen hat das Stadtparlament im September 2021 ein Parkraumkonzept beschlossen. Es sieht unter anderem eingezeichnete Parkstände an der Ortsdurchfahrt vor; die Dr. Weinholz-Straße soll zur Fahrradstraße mit Parkständen werden. Laut Beschluss sollte die Stadtverwaltung das Konzept noch im Jahr 2021 umsetzen. Dazu kam es bisher aber nicht. (eh)

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