Applaus für die Sportlerin des Jahres

Hatice Alev Janetzka ist die Sportlerin des Jahres in Rodgau. Die international erfolgreiche Leichtathletik beweist, dass „Höher, schneller, weiter“ im Sport nicht alles ist.
Dudenhofen - Eine Matinee des Ehrenamts ging am Sonntag auf der Wiese des Wanderclubs Edelweiß über die Bühne. 13 Persönlichkeiten erhielten den Ehrenbrief der Stadt Rodgau, weil sie sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in ihren Vereinen engagieren. Ein besonderer Applaus galt Hatice Alev Janetzka: Als Sportlerin des Jahres bekam sie einen Pokal der Offenbach-Post überreicht.
Es gelte „diejenigen zu ehren, die es wirklich verdient haben“, sagte Bürgermeister Max Breitenbach. Er würdigte unter anderem die sportliche Vita von Hatice Alev Janetzka, die auch in unserer Zeitung schon ausführlich zu lesen war. Die Kurzfassung: in der Türkei geboren, als 16-Jährige nach Deutschland gekommen, Volleyball in der Jugend, ab Mitte 40 mehrfache deutsche Meisterin im Gehen und ab 2012 LSW-Spezialsport beim JSK Rodgau, eine Urform der Leichtathletik (Laufen, Springen, Werfen). Zur Senioren-Europameisterschaft der Leichtathleten startete sie 2014 im deutschen Nationalkader, später wurde sie mehrfache Balkanmeisterin in den Wurfdisziplinen. Beim JSK trainiert sie den Leichtathletik-Nachwuchs. Gemeinsam mit ihrem Mann betreut sie außerdem vier Kinder aus Indien, macht mit ihnen Hausaufgaben, unternimmt Ausflüge und versucht sie so mit der deutschen Kultur vertraut zu machen.
Auch Sport- und Kulturdezernent Winno Sahm würdigte die Sportlerin des Jahres: Ihre Wahl zeige „nicht nur, dass Rodgau eine große sportliche Vielfalt zu bieten hat, sondern auch dass sich sportliche Leistung keineswegs auf das Hochleistungssegment beschränkt“.
Dass es in Rodgau so eine lebendige Vereinswelt (rund 300 Vereine) gibt, ist einer starken Kultur des Ehrenamts zu verdanken. Mit dem Ehrenbrief der Stadt Rodgau werden jedes Jahr einige Bürger ausgezeichnet, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich engagieren. Bürgermeister Max Breitenbach überreichte diesmal 13 Ehrenbriefe für die Jahre 2019, 2020 und 2021. Geehrt wurden Hans Gerschner (Feuerwehr Rodgau-Süd), Arnold Haag (Heimat- und Geschichtsverein Weiskirchen), Jochen Pommer (SG Hainhausen), Gisela Schmidt (Wanderclub Edelweiß), Anni Eser (Sportfreunde Rodgau), Jörg Mades (SG Hainhausen), Rainer Oczko (Sängervereinigung Sängerkranz Polyhymnia), Anne-Kathrin Prehl (Sängervereinigung Sängerkranz Polyhymnia), Sabine Schulz (Laienspielgruppe Nieder-Roden, Helga Zapfe (SOS-Helferkreis), Thomas Murmann (Feuerwehr Rodgau-Süd), Heidi Neckermann (SOS-Helferkreis) und Petra Haller (Wanderclub Edelweiß).
Die Ehrenmatinee ersetzte die traditionelle Vereinsgala, eine mehrstündige Saalveranstaltung, die pandemiebedingt nicht möglich war. Die vielen erfolgreichen Sportler wurden in den Vereinen geehrt. Herbert Paul von der Gemeinschaft der Ortsvereine Weiskirchen lobte das neue Format. Das unterstrich auch Petra Haller, die Vorsitzende des Wanderclubs Edelweiß: Sie hoffe, dass die Ehrenmatinee in dieser Form auch künftig stattfinde. (eh)
