Arbeitsplätze geschaffen

Ob Kleiderschrank, Büro oder Küche – Möbel können einen Menschen ein Leben lang begleiten. Die Inneneinrichtung kann Charakter und Lebensgefühl des Besitzers widerspiegeln und Haus oder Wohnung zu einem ganz individuell und persönlich gestalteten Wohlfühlort machen.
Babenhausen – Einen bedeutenden Beitrag dazu leisten Fachleute wie Oliver Grimm, der sich vor knapp drei Jahren in Babenhausen mit einer Tischlerei selbstständig machte. Der 40-Jährige hat sich auf Möbelbau und Innenausbau spezialisiert und kreiert für seine Kunden maßgefertigte Möbel „vom Aufriss bis zur letzten Schraube“, wie er sagt. Aus dem Kundenwunsch, den Bedingungen vor Ort und dem Können des Tischlers und seiner Mitarbeiter entstehen besondere Raumkonzepte.
Dass Oliver Grimm einen guten Start ins Unternehmertum hatte und mittlerweile fünf Mitarbeiter beschäftigt, liegt auch an der Förderung der Regionalentwicklung für Kleinstunternehmer, die er vor knapp drei Jahren aus dem LEADER-Programm erhielt. Denn er hatte keine eingerichtete und etablierte Tischlerei übernommen, sondern ist vielmehr in das ehemalige Raiffeisengebäude an der Bouxwiller Straße eingezogen, das erst umgebaut und eingerichtet werden musste. Wo früher Tierfutter in großen Gebinden, Arbeitsmittel, Geräte und Bekleidung für die Landwirtschaft verkauft wurden, werden heute Möbel gebaut, wird Holz gesägt und geschliffen, werden Bretter geölt, Küchen und Regale montiert.
Der Umbau des alten Raiffeisengebäudes zu einer Tischlerei sei eine große Aufgabe gewesen, die ihn und seine Frau Tatjana auch noch einige Zeit begleiten werde, erzählt Oliver Grimm. Eine große Hilfe sei die Förderung der Regionalentwicklung für Kleinstunternehmer gewesen. „Wir konnten in den ersten zweieinhalb Jahren fünf Mitarbeiter einstellen und einen Ausbildungsplatz schaffen“, sagt Grimm. „Das ist auch möglich geworden, weil wir einen Zuschuss für unsere Unternehmensgründung bekamen, sodass wir das Gebäude umbauen und renovieren und ein Montagefahrzeug anschaffen konnten.“
Auf die Fördermöglichkeit wurde der frisch gebackene Unternehmer von der Wirtschaftsförderung der Stadt aufmerksam gemacht. Denn die Gründung und Erweiterung des Unternehmens schufen den Raum und die Möglichkeit, Arbeitsplätze einzurichten. Daran war auch die Genehmigung der Mittel in Höhe von knapp 74 000 Euro geknüpft, erklärt Dorte Meyer-Marqurat von der Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises.
Für eine Unternehmens-Neugründung brauche es ein gutes Konzept, handwerkliche und kaufmännische Kompetenzen und Mut. Vor allem im ländlichen Raum, zu dem auch Babenhausen zählt. Für eine stabile und nachhaltige Entwicklung der Region und eine gute Grundversorgung sei es sinnvoll, das Engagement jener Menschen zu unterstützen, die den Gewerbe-Mix im ländlichen Raum bereichern, das Handwerk stärken und Arbeitsplätze schaffen, meint Meyer-Marquart, die nun mit Vize-Landrat Lutz Köhler nach Babenhausen gekommen war, um einen weiteren Förderbescheid in Höhe von 25 000 Euro zu übergeben.
Neben seiner Arbeit ist Grimm nach wie vor damit beschäftigt, seine Tischlerei umzubauen. Ein zweites Büro wird gerade errichtet, nebenan soll ein „Show-Room“ entstehen, in dem sich Kunden vom Schubladengriff bis zur Einbauküche ein Bild von den Möglichkeiten der Tischlerei machen können. Für die Umbauarbeiten soll nun die zweite Förderung aus dem europäischen LEADER-Programm genutzt werden. (zeta)