Baumschule wächst
Betrieb von Thomas Haufler verdoppelt an neuem Standort seine Fläche
Rodgau – Die Pelletheizung steht schon bereit. Auch eine mächtige Zisterne und die Holzbalken der Dachkonstruktion sind schon da. Jetzt fehlen nur noch Handwerker, die Gas geben. Thomas Haufler (56) fiebert dem Moment entgegen, an dem es auf der Baustelle für seine neue Baumschule in Hainhausen nahe des Bauernhofs Keller weitergeht. Das soll nächste Woche der Fall sein. Dann stellt die Rohbaufirma auf die bereits gegossene Bodenplatte für das unterkellerte Büro- und Verkaufsgebäude Wände und Decken.
Die Firma Haufler, Baumschule & Gartengestaltung, ist Rodgauern seit mehr als 30 Jahren ein Begriff. Viele schätzen das Unternehmen als Kunden, andere wiederum auch als Besucher der beliebten Tage der offenen Tür. 1989 als Garten- und Landschaftsbaufirma gegründet, kam nur ein Jahr später die Baumschule hinzu. „Wir haben sie damals von Familie Wagner übernommen“, erzählt Thomas Haufler. Seither verdient die Baumschule an der Hegelstraße 2 in Dudenhofen ihr Geld, während der Geschäftszweig Gartengestaltung im Jügesheimer Gewerbegebiet stationiert ist – und dort auch bleiben wird.
Da die Stadt die Gewerbeflächen an der Hegelstraße aber neu ordnen möchte (wir berichteten), muss die Baumschule umziehen. Dem gelernten Landschaftsgärtner bedeuten gerade die Baumschule und mithin der tägliche Umgang mit Pflanzen sehr viel. „Das ist mir persönlich ganz wichtig. Das hätte mir sehr weh getan, die Baumschule aufgeben zu müssen. Das war deshalb nie eine Option.“
Die Entscheidung zu Umzug und Neubau hat aber auch wirtschaftliche Gründe: „Die Kunden sind es seit über 30 Jahren gewöhnt, für ihre Projekte bei uns alles aus einer Hand zu bekommen“, erläutert der Firmenchef, der stolz auf seine Mannschaft ist. Gerade jetzt erst wieder haben gleich mehrere junge Leute im Betrieb ihre Ausbildung begonnen. 35 Frauen und Männer halten den Laden am Laufen.
In Hainhausen entsteht jetzt direkt an der Rodgau-Ringstraße auf 248 mal 68 Meter Fläche die neue Baumschule. Sie wird damit doppelt so groß wie bisher. Erste Ideen dazu reiften schon 2018. Das Gelände hat der in Hainhausen groß gewordene Unternehmer von Privat gekauft. Jetzt wird er Nachbar seines früheren Kindergartenkumpels Robert Keller, der dort seinen Seehof betreibt. Von der Ringstraße kommend, erreichen Kunden zunächst die Parkplätze. Dort ist eine Ladestation für E-Autos vorgesehen. Es schließt sich das Verkaufs- und Bürogebäude an. Dann folgen Lagerflächen und eine Betriebswohnung. Im vorderen Bereich des Areals treffen Besucher auf Schaubeete mit kleineren Pflanzen für Beete und Balkone (etwa Rosen). Auch Rhododendren stehen dort zum Verkauf. Weiter hinten liegen eine Gerätehalle und die weitläufigen Kultivierungszonen zum Beispiel für Bäume, Koniferen und Sträucher. Auch drei Foliengewächshäuser stehen dort.
Die Auswirkungen von Corona und des russischen Angriffskriegs treffen auch Hauflers Projekt. „Dass alles schwieriger wird, hat 2018 aber keiner ahnen können. Wir sind alle gut drauf. Es läuft. Die Stadt hat uns super unterstützt“, ist der naturverbundene Geschäftsmann zufrieden. (bp)