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Biber nagt jetzt auch in Rodgau

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Von: Andreas Pulwey

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Ein Baum an der Rodau weist starke Nagespuren eines Bibers auf
Unverkennbar: Hier war ein Biber am Werk © Pulwey

Der Biber ist zurück in Rodgau. Zwei stark angefressene Bäume bei Weiskirchen zeugen von den nächtlichen Aktivitäten des Nagers.

Weiskirchen - Südlich der Autobahn finden sich drei neue, kleine Staudämme in der Rodau. So hebt das Säugetier den Wasserstand an, um einen geschützten Unterwassereingang in seine Burg zu schaffen. Mit den verursachten Überschwemmungen macht sich das Tier häufig unbeliebt.

Trotz oder gerade wegen dieser Lebensraumgestaltung ist der Biber in Europa besonders geschützt. Alte Staudämme kurz vor der A 3 zeugen von einem Vorgänger, der sich vor elf Jahren im Norden Weiskirchens ansiedeln wollte. Der Biber suchte sich damals jedoch einen anderen Lebensraum, nachdem ein Landwirt seinen Reisigdamm beseitigte. Der Naturschutzbund Rodgau bezweifelte damals, dass es sich dabei um ein Versehen handelte. Die Umweltdezernentin des Kreises Offenbach, Claudia Jäger, betonte bei einer Informationsveranstaltung im März 2011: „Der Biber ist im Kreis Offenbach willkommen.“

In Mühlheim haben sich Biber bereits seit Jahren niedergelassen. Erste Anzeichen wurden 2018 entdeckt. Die Staudämme der Tiere sorgen seither regelmäßig für Überschwemmungen. Erste Maßnahmen wie der Einbau von Drainagerohren brachten nicht die gewünschte Entlastung. Eine Anwohner-Initiative fordert, die Tiere umzusiedeln. Bürgermeister Daniel Tybussek kündigte im Januar 2022 an, beim Regierungspräsidium eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Das ist jedoch umstritten. Was die Behörden bisher zum Schutz vor Überflutungen unternommen haben, stellte die Stadt Mühlheim vor wenigen Wochen im Umweltausschuss dar.

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