Stadtumbau: Anwohner empfinden Blech als störend

Der Ludwig-Erhard-Platz und die anschließenden Flächen bis zum Bürgerhaus sollen stärker als Plätze erlebbar sein. Das ist ein erklärtes Ziel des Stadtumbaus in Dudenhofen. Bis zu 800.000 Euro will die Stadt in den nächsten Jahren dafür ausgeben.
Dudenhofen – In die Planung fließen auch Ideen aus der Bevölkerung ein. An der Bürgerbeteiligung vom Samstag nahmen etwa 40 Personen teil. Vom Bürgerhausvorplatz über den „Dalles“ am ehemaligen „Schützenhof“ bis zum Ludwig-Erhard-Platz reihen sich drei Plätze aneinander – eigentlich sogar vier, wenn man den Abschnitt am Polizeiposten mitzählt.
Zahlreiche Vorschläge zur Gestaltung der Platzfolge wurden auf sogenannten Ideenkarten notiert. „Wir haben 100 Karten ausgegeben, es sind fast keine mehr übrig“, freute sich Peter Kämmerling, der im Rathaus den Fachdienst Stadtplanung leitet. Überrascht zeigte er sich darüber, wie viele Anwohner unter zugeparkten Straßen und Plätzen leiden: „Das hätte ich nicht gedacht, dass das so ein Thema ist.“ Mit Absperrungen hatte die Stadt die Platzfolge für einen Nachmittag autofrei gemacht – ein ungewohnter Anblick.

Acht angehende Stadtplaner, Studenten der Hochschule Darmstadt, entwickelten Planskizzen aus den Ideen, die teilweise im Minutentakt hereingereicht wurden. „Es hat viel Spaß gemacht, spontan zu sein und einfach drauflos zu zeichnen“, sagte einer von ihnen. Ein Kommilitone: „Wir hätten durchaus vier Stunden weiter diskutieren können, um zu einem optimierten Ergebnis zu kommen.“

Einer der beiden Entwürfe dient nun als Ausgangsmaterial für das Planungsbüro. Er sieht vor, die Platzfolge durch ein einheitliches Straßenpflaster optisch zu verbinden, das bis in die Nieuwpoorter Straße hineinreicht. Das Einkaufen am Ludwig-Erhard-Platz soll sich auf den vorderen Teil konzentrieren, im hinteren Teil ist Gastronomie gewünscht, bei der man im Sommer auch draußen sitzen kann. Mehr Aufenthaltsqualität soll auch der Platz zwischen dem Kindergarten und der ehemaligen Sonnen-Apotheke erhalten; dort bietet sich ein kleiner Spielplatz an. Anstelle parkender Autos auf dem „Dalles“ stellen sich die angehenden Stadtplaner in der Mitte eine kleine Anlage mit Platz für den Maibaum vor. Eine weitere Idee aus der Bürgerschaft geht dahin, dass sich das Gebäude des Polizeipostens zum Platz hin öffnet: „Bis jetzt ist es nur eine Hauswand.“
Infos im Internet unter stadtumbau-rodgau.de
Von Ekkehard Wolf