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Eiscreme aus dem Automaten sogar mit Heu-Aroma

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Bio-Eis als Geschäftsmodell: Julia Leili vor ihrem Automaten.
Bio-Eis als Geschäftsmodell: Julia Leili vor ihrem Automaten. © Ziesecke, Christine

Mit einem Eiscreme-Automaten wagt Julia Leili (21) aus Dudenhofen den ersten Schritt in die berufliche Selbstständigkeit. Sie verkauft kein klassisches Wassereis oder Softeis, sondern Bio-Eis aus der Rhön. Eine Sorte hat sogar ein dezentes Heu-Aroma.

Dudenhofen - Julia Leili hat vor drei Jahren ihr Abitur in Rodgau gemacht und ist zurzeit in der Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Um ihr ab dem nächsten Jahr geplantes Studium – voraussichtlich in Unternehmensführung oder Personalmanagement – zu finanzieren, jobbt sie nebenbei in Kellers Hofladen an der Hans-Sahm-Straße in Hainhausen. Und sie ist frisch gebackene Jungunternehmerin: „Julis Eisautomat“ ist Dudenhofens erster Eisautomat mit Produkten der Firma „Die Eisheiligen“.

Das Bio-Eis aus der Rhön gibt es in drei Bechergrößen und in vielen Variationen. Im Winter wird es die Geschmacksrichtungen gebrannte Mandeln, Zimt oder Vanillekipferl geben. Jetzt im Sommer sticht vor allem das „Heueis“ heraus, das schon im ARD-Mittagsmagazin seine Würdigung fand: „100 Prozent natürlicher Eisgenuss nach handwerklicher Tradition hergestellt – Heu-Milcheis mit 1,5 Prozent Rhöner Bergwiesenheu-Extrakt.“ Leichte Heunote (wie man sich die halt so vorstellt) und viel Süße. Aber natürlich gibts auch alle klassischen Sorten, Milchspeiseeis ebenso wie Fruchtiges, alles perfekt gekühlt und für ein gutes Eis-Gewissen. Natürlich sind auch die Verpackungen umweltgerecht.

Entdeckt hatte Julia Leili diesen Eisautomaten auf dem Seehof der Familie Keller, wo es irgendwann neben Eier- und Wurstautomaten auch Eis auf Knopfdruck gab. Nach intensiven Gesprächen gaben alle Beteiligten ihr Okay: Hainhausen und Dudenhofen sind weit genug auseinander, um sich Konkurrenz zu machen und der so beliebte „Eis-Bayer“ in Dudenhofen hatte auch gerade geschlossen. „Das war aber purer Zufall, das war nicht darauf ausgerichtet“, betont die junge Unternehmerin.

Am 26. Juni war es so weit: Der von ihr gekaufte Automat ging in Betrieb. Mit einem vollautomatischen „Eisaufzug“, mit verschiedenen Sorten in drei Größen und mit der Möglichkeit bar oder mit Karte zu bezahlen, und das rund um die Uhr. Randvolle, gut verschlossene Becher, Holzlöffelchen extra, daneben ein Mülleimer für die Verpackungsreste. Und eine Bank in der Sonne – meistens jedenfalls. Und das in einer angenehmen Umgebung abseits der Straße vor der wieder zum Leben erweckten Scheune hinter der alten Hofreite in der Nieuwpoorter Straße 85. Hinter dem Zaun gackern die Hühner, ab und zu kräht Hahn „Karl“, dazu gibt es Kommentare vom Mops oder der Katze.

„Bis jetzt gab’s mit einer ganz kleinen Ausnahme noch keinerlei Automatenprobleme“, berichtet Julia Leili. Außerdem ist sie von den Produkten begeistert, sonst hätte sie nicht Zeit, Kraft und Geld investiert. Davon ist auch ihr Bruder Marco Leili überzeugt: „Er ist Mitinhaber der Firma, unterstützt mich und bietet mir eine starke Schulter.“

Das schmeckt: Zwei Mädchen genießen Kühles.
Das schmeckt: Zwei Mädchen genießen Kühles. © Ziesecke

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