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Rodgau: 24-Stunden-Lauf setzt neue Anreize

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Von: Bernhard Pelka

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Volles Haus beim 24-Stunden-Lauf (hier ein
Volles Haus beim 24-Stunden-Lauf (hier ein © aus dem Jahr 2019

Guter Sport, Engagement fürs Gemeinwesen und für Menschen mit Handicap, tolle Musikgruppen, Essen und Trinken in großer Auswahl, prima Stimmung für ganze Familien, Kindergartenlauf im Vorprogramm: Das alles macht den 24-Stunden-Lauf des Vereins „Gemeinsam mit Behinderten“ zu einer großen Sportparty. Am Wochenende 9./10. September gehen die Aktiven auf der Bahn des TSV Dudenhofen wieder auf Rundenjagd für die gute Sache. Schon jetzt kann man sich anmelden unter www.24hlauf.de.

Rodgau –Das Organisationsteam setzt diesmal neue Anreize und trägt dem Trend zur Individualisierung im Sport Rechnung: Erstmals in der 43-jährigen Geschichte des Spendenlaufs zugunsten der Behindertenarbeit sind nicht mehr nur ausschließlich große Läufergruppen gestattet. An den Start gehen können bei dem Staffellauf vielmehr außer den bekannten Zehnerteams nun auch Mannschaften mit fünf Frauen und Männern, mit nur zwei Aktiven, Einzelläufer und auch Juniorenteams. Selbstverständlich bleibt es dabei, dass immer nur ein Mitglied eines Teams auf der Bahn sein darf.

Alle versuchen, während der 24 Stunden so viele Runden wie möglich zu laufen. Einer zeitlichen Beschränkung unterliegen allerdings die Juniorenteams. Die Teilnehmer müssen jünger als 16 Jahre sein. Maximal zehn Jugendliche gehen an den Start und lösen sich – den elektronischen Staffelstab in der Hand – auf der Bahn ab. Die Laufzeiten sind in diesem Fall von 12 bis 22 Uhr am ersten Wettbewerbstag und von 6 bis 12 Uhr am zweiten Tag.

Vereine stellen sich vor

Neu in diesem Jahr: Nachmittags können sich Vereine und andere Gruppierungen vor Publikum auf der Bühne im TSV-Stadion von 14 bis 16 Uhr in Kurzbeiträgen vorstellen. Interessenten melden sich beim Veranstalter. Der hat inzwischen damit begonnen, in unserer Zeitung und in den neuen Medien Werbung für die Benefizaktion zu machen. Auf Instagram, Facebook, Youtube & Co. laufen kurze Filmchen, die verschiedene Gruppen wie Firmen, Vereine und Schulen ansprechen und zur Teilnahme motivieren sollen.  Der einmal im Jahr ausgetragene 24-Stunden-Lauf ist die größte Benefizaktion zugunsten der Arbeit mit Behinderten in Hessen. 41 Auflagen haben bisher 3,5 Millionen Euro in die Spendenkasse des Vereins „Gemeinsam mit Behinderten“ gespült.

Volles Haus beim 24-Stunden-Lauf (hier ein
Volles Haus beim 24-Stunden-Lauf (hier ein © aus dem Jahr 2019

Die Darmstädter Medizinerin Monika Pech war vor 43 Jahren eine der treibenden Kräfte, die den 24-Stunden-Lauf nach Rodgau brachten – gemeinsam mit Regina Kriebel und Pfarrer Wendelin Meissner. Sein besonderes Interesse galt Menschen am Rand: Behinderten. Sie in die Mitte der Gesellschaft zu holen, war ihm eine Herzenssache. Zusammen mit betroffenen Familien und der Caritas gründete der Geistliche am 23. Januar 1980 den Verein „Gemeinsam mit Behinderten“ (GmB), der sich zur Aufgaben machte, die Behindertenarbeit auf professionelle Füße zu stellen. Allein es fehlte das Geld. Da lag es nahe, eine Idee aus Darmstadt nach Rodgau zu importieren: 24 Stunden im Kreis rennen und Spenden sammeln. Das Ergebnis der Premiere war niederschmetternd. Die Spenden reichten nicht aus, um die Kosten zu decken.

3,5 Millionen Euro gespendet

Ein Jahr Pause zur Überarbeitung des Konzepts war angesagt. Die Spenden stiegen bis auf 35 000 Mark im Jahr 1990. Freizeiten konnten finanziert werden. 1991 gab GmB bekannt, dass eine Stiftung gegründet werden soll, um die Arbeit auch nach dem Lauf-Boom sicherzustellen. Damit stieg das Spendenaufkommen auf über 100 000 Mark jährlich und erreichte 2001 die Rekordsumme von 360 000 Mark. Die Häuser Emmanuel mit Wohngruppen für Behinderte konnten mitten in Jügesheim gebaut werden. GmB hat 700 Mitglieder, davon 165 mit Behinderung. Ihnen bietet er diverse Möglichkeiten – unter anderem seit Jahrzehnten Sportgruppen. bp

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