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Erstmals genügend Kita-Plätze in Rodgau

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Von: Ekkehard Wolf

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Die alte Schule Jügesheim ist seit September 2021 eine Kindertagesstätte. Wo sich das Außengelände befindet, waren früher Parkplätze.
Die alte Schule Jügesheim ist seit September 2021 eine Kindertagesstätte. Wo sich das Außengelände befindet, waren früher Parkplätze. © Wolf

Erstmals gibt es in Rodgau genügend Kindergartenplätze für alle Drei- bis Sechsjährigen. Das geht aus dem Kita-Bedarfsplan 2023/24 hervor, den Erster Stadtrat Michael Schüßler jetzt vorgestellt hat. Die Stadt baut weitere Kindertagesstätten, weil die Bevölkerung wächst. Die schwierigste Aufgabe besteht darin, qualifiziertes Personal zu finden.

Rodgau - Dem Fachkräftemangel begegnet die Stadt Rodgau mit einer Werbekampagne, die seit einem Jahr läuft. Dazu gehören Online-Auftritte und Großplakate unter dem Motto #wecareforkids. Auf den Trägermessen der Fachschulen in der Region ist die Stadt regelmäßig vertreten, um Nachwuchskräfte möglichst früh auf Rodgau aufmerksam zu machen. Allein in diesem Jahr hat die Stadt 16 angehende Erzieher/innen für die praxisintegrierte Ausbildung eingestellt. Nach der Abschlussprüfung winkt ihnen nicht nur ein unbefristeter Arbeitsvertrag, sondern je nach Abschlussnote auch eine Geldprämie.

Vier Kitas haben in den vergangenen 15 Monaten neu aufgemacht. Sie bieten Platz für 250 Kinder über drei Jahren (Ü 3) und für 96 Kleinkinder (U 3). Die neuen Einrichtungen befinden sich in Jügesheim (Alte Schule und Lange Straße), Hainhausen-West und Weiskirchen. Die nächste Kita soll 2024 an der Römerstraße in Betrieb gehen.

Auch wenn der Bedarf rein rechnerisch gedeckt ist, sind Engpässe an der Tagesordnung. Nicht jedes Kind bekommt einen Platz in der nächstgelegenen Kita. Viele Eltern müssen sogar in einen anderen Stadtteil fahren, um ihre Sprösslinge in den Kindergarten zu bringen.

Die weitaus meisten Kinder bleiben auch zum Mittagessen in der Kita. Bei den städtischen Einrichtungen liegt der Anteil bei 92,5 Prozent. Anders sieht es bei den Kirchen aus. In vier konfessionellen Häusern werden die knappen Essenplätze nach Warteliste zugeteilt. Betroffen sind laut Kita-Bedarfsplan die Kitas Sonnenau, St. Nikolaus, Birkenhain und Seestraße.

Die Stadt rechnet damit, dass der Bedarf an Kita-Plätzen weiter steigt. Dafür gibt es drei Gründe: die bauliche Nachverdichtung, die Ausweisung von Neubaugebieten und den Zuzug von Familien.

Einen steigenden Bedarf verzeichnet die Stadt Rodgau auch an Betreuungsplätzen für Kleinkinder unter drei Jahren. Obwohl seit mehr als zehn Jahren beinahe jährlich neue U3-Gruppen hinzukommen, „ist ein weiterer Ausbau unabdingbar“, wie es im neuen Kita-Bedarfsplan heißt. Zurzeit fehlen zehn bis zwölf Gruppen für die Kleinsten.

Dabei ist der Versorgungsgrad in Rodgau jetzt schon hoch. Nach Berechnungen aus dem Rathaus reichen die U3-Plätze für knapp zwei Drittel (64 Prozent) aller Kleinkinder aus, die einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben. Der Rechtsanspruch gilt seit 2013 ab dem ersten Geburtstag. Damals erwartete das Bundesfamilienministerium, dass nur jedes dritte Kind der Altersgruppe U 3 (35 Prozent) einen Platz benötige.

Tagesmütter und -väter sind ein wichtiges Standbein der Kinderbetreuung. 29 Tagespflegepersonen betreuen 109 Kinder, davon 100 Ein- und Zweijährige. Diese Zahlen stammen vom 1. Mai. Das städtische Tageselternbüro berät Eltern, vermittelt Plätze und versucht, neue Kräfte für die Berufstätigkeit in der Kindertagespflege zu gewinnen. Mit Erfolg: Im vergangenen Jahr haben sechs neue Tageseltern angefangen. (Ekkehard Wolf)

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